geschädigt: Warnung: Spam-Attacke von der Polizei
Mit kumpelhaftem „Du“ wandte sich die Polizei per Twitter an die Hamburger*innen und forderte sie erneut auf, sich zu Hilfssheriffs zu machen. Am Donnerstag begann die dritte Öffentlichkeitsfahndung nach dem G20-Gipfel, die Soko Schwarzer Block stellte 70 Bilder von Tatverdächtigen ins Netz.
Allerdings warnten mehrere User*innen und der Kurznachrichtendienst selbst davor, den Link anzuklicken. „Der Link wurde von Twitter als möglicherweise schädigend eingestuft. Er könnte auf eine Seite verweisen, die dein Passwort oder andere private Informationen stiehlt, schädliche Softwareprogramme auf deinem Computer installiert, deine privaten Informationen zu Spam-Zwecken sammelt oder die allgemeinen Geschäftsbedingungen von Twitter verletzt“, warnte Twitter.
Ein User antwortete der Polizei: „Ihr macht euch gleich in vier Deliktbereichen verdächtig.“ Am Freitag korrigierte die Polizei den Link. Schädigend bleibt er trotzdem. Aber dass sich die Polizei nicht für die Persönlichkeitsrechte der Abgebildeten interessiert, die ja mitnichten verurteilte Straftäter*innen, sondern lediglich Verdächtige sind, hat sie schon in den beiden vorherigen Öffentlichkeitsfahndungen bewiesen. Katharina Schipkowski
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