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Waldbrand in BrandenburgJüterbog kämpft gegen das Feuer

Die Flammen breiten sich im Waldgebiet südlich von Berlin aus. Dass ein ehemaliger Truppenübungsplatz brennt, erschwert den Löscheinsatz.

Der aufkommende Wind verschärft die Lage: Die vom Feuer betroffene Fläche wächst deutlich Foto: A. Friedrichs/imago

Jüterbog taz/dpa | Der Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog in Brandenburg ist noch nicht unter Kontrolle. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr werden den fünften Tag in Folge beschäftigt sein. Am Samstag hatte sich die Lage verschärft, ein rasches Ende des Löscheinsatzes ist nicht absehbar.

Die von den Flammen betroffene Fläche ist deutlich größer geworden. Es seien jetzt über 150 Hektar, sagte eine Sprecherin der Stadt am Samstagabend. Am Vormittag hieß es noch, es brenne auf insgesamt 45 Hektar.

Da die Feuerwehr auf dem munitionsbelasteten Gebiet nur schwierig am Boden agieren kann, kamen Ende der Woche zwei Löschflugzeuge zum Einsatz. Nun versuchen es die Einsatzkräfte wieder vom Boden aus. Weil die Explosionsgefahr jedoch nach wie vor zu groß ist, kommen sie kaum an die Brandstellen im Wald heran.

„Man ist frustriert“, sagte Einsatzleiter Rico Walentin. Seine Prognose: „Wenn das Wetter so bleibt, rechnen wir mit einer weiteren Ausbreitung.“ Die nächsten Ortschaften seien aber immer noch weit entfernt.

Feuerwehr musste einen weiteren Brand bekämpfen

In der Nacht zu Sonntag war der Feuerwehreinsatz unterbrochen worden. Der Eigentümer des Areals übernahm die Brandwache. Am Sonntag gegen 9.00 Uhr sollten die Löscharbeiten der Feuerwehr wieder da sein, sagte Walentin.

Die Feuerwehr versuche, den Brand an den sogenannten Waldbrandschutzstreifen aufzuhalten, sagte die Leiterin des Ordnungsamts, Christiane Lindner-Klopsch, als Sprecherin für die Stadt. Es handelt sich dabei um etwa 30 Meter breite Schneisen im Wald, auch mit Fahrwegen.

Parallel musste die Feuerwehr am Samstag noch einen Brand in Kloster Zinna, einem Ortsteil der Kleinstadt Jüterbog, bekämpfen. Dort seien vier Hektar betroffen, sagte Einsatzleiter Walentin. „Das Feuer ist jetzt aus, aber der dicke Boden qualmt noch. Da muss viel Wasser auf die Fläche.“

Zuletzt brannten in mehreren Regionen der Nordhalbkugel teils große Waldflächen – zu einem besonders frühen Zeitpunkt im Jahr und besonders heftig. Bereits Ende März startete die Waldbrandsaison dieses Jahr in Spanien, dort gab es großflächige Feuer in der Region rund um Valencia.

In Kanada lodern seit Mai Waldbrände in den Regionen British Columbia und Alberta im Westen, Saskatchewan im mittleren Osten und Nova Scotia an der Atlantikküste.

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2 Kommentare

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  • taz: „Man ist frustriert“, sagte Einsatzleiter Rico Walentin. Seine Prognose: „Wenn das Wetter so bleibt, rechnen wir mit einer weiteren Ausbreitung.“ – Entweder Trockenheit und Waldbrände oder Starkregen und massive Überflutungen - darauf kann sich die Feuerwehr wohl langsam mal einstellen.

    taz: "In Kanada lodern seit Mai Waldbrände in den Regionen British Columbia und Alberta im Westen, Saskatchewan im mittleren Osten und Nova Scotia an der Atlantikküste." – Unsere Politiker werden trotzdem weiterhin am klimaschädlichen Wirtschaftswachstum festhalten und den Klimawandel ignorieren, auch wenn jedes Jahr immer mehr Wälder in Deutschland und in der übrigen Welt abfackeln.

  • ...wer immer noch rumbrüllt, es gäbe keinen Klimawandel, der sollte sich mal mit dem Colorado-River in den U.S. auseinandersetzen.

    Danach biste geschockt fürs Leben.

    (wenn die Waldbrände überall auf der Welt noch kein Warnzeichen sind....)