Wahlergebnis in Birma: Aung San Suu Kyi gewinnt absolut
Nun ist es offiziell: Die Wahlkommission Birmas hat den Sieg der Nationalen Liga für Demokratie bestätigt. Das neue Parlament soll im Februar zusammenkommen.

Wahlsiegerin Aung San Suu Kyi. Foto: dpa
RANGUN rtr | Fünf Tage nach der Wahl in Birma hat die Wahlkommission den Sieg der Oppositionspartei von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi offiziell bestätigt. Die Nationale Liga für Demokratie (NLD) habe die absolute Mehrheit im Parlament gewonnen, gab die Kommission am Freitag bekannt.
Demnach verfügt Suu Kyis NLD über genügend Sitze, um bei der Präsidentenwahl Anfang kommenden Jahres ihren Kandidaten durchzusetzen. Dies kann allerdings nicht Suu Kyi selbst sein.
Denn ihre Kinder haben nicht die Staatsbürgerschaft des Landes, was die Eltern vom Präsidentenamt ausschließt. Dies sieht die Verfassung vor, die noch von der Junta geschrieben wurde. Doch gilt es als sicher, dass faktisch Suu Kyi das Land regieren wird – ganz gleich, wen ihre Partei auf den Präsidentenstuhl setzt.
In Birma fand am Sonntag nach langer Militärherrschaft die erste freie Parlamentswahl seit 25 Jahren statt. Die offiziellen Ergebnisse wurden zwar nur scheibchenweise veröffentlicht. Es kristallisierte sich aber rasch heraus, dass die NLD die militärnahe Regierungspartei USDP vernichtend geschlagen hat. Letztere räumte ihre Niederlage selbst ein.
Die Ministerien für Inneres, Verteidigung und Grenzschutz werden weiterhin vom Militär kontrolliert
US-Präsident Barack Obama und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon gratulierten Suu Kyi bereits. Ein Sprecher Bans kritisierte allerdings, dass Minderheiten von der Wahl ausgeschlossen gewesen seien, vor allem die muslimischen Rohingya. Sie sehen sich in dem buddhistisch geprägten Birma diskriminiert und sind in den vergangenen Jahren zu Tausenden in Booten außer Landes geflohen.
Das neue Parlament soll im Februar zusammenkommen. Der Nachfolger von Präsident Thein Sein, einem ehemaligen General, soll sein Amt bis Ende März antreten. Er führt dann die neue Regierung – mit Ausnahme der wichtigen Ministerien für Inneres, Verteidigung und Grenzschutz, die vom Militär kontrolliert werden.
Leser*innenkommentare
p3t3r
haben die sich wieder umgenannt? birma ist doch myanmar, ich mein ich unterstütze bestimmt kein militär und schon gar kein regime von solchen, aber es heißt myanmar, man sollte ein land auch so nennen wie es heißt
Karlheinz
@p3t3r Das heißt hier mal so, mal so. Liegt aber nur bedingt an der Taz, sondern dass die Beiträge von einer Presseagentur kommen. Zu erkennen daran, dass 1. kein Autor genannt ist und 2. an den Kürzeln gleich am Anfang neben der Ortsangabe. Hier zur Erläuterung: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Nachrichtenagenturen