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Wagenknecht will Gysis Erbin werdenWeil sie es kann

Sie konnte Faust I und Faust II aus dem Gedächtnis zitieren. Nun will Sahra Wagenknecht Spitzenkandidatin bei der Bundestagswahl werden.

Zitiert bei Reden keinen Satz, ohne das Original gelesen zu haben: Sahra Wagenknecht Foto: dpa

Privates gibt Sahra Wagenknecht nur dosiert preis, bekannt ist diese Anekdote: Die Abiturientin Sarah – das h im Vornamen damals noch an letzter Stelle – konnte einst Faust I und II auswendig. „Ich habe jeden Tag eine Seite gelernt, das hat mich ein Jahr gekostet.“ Deklamiert hat sie die über 17.000 Verse nie. „Ich wollte mir beweisen, dass ich es kann.“

Wagenknecht erzählt dies unprätentiös in ihrem Büro im Bundestag. Regale stehen hier, voll mit Sachbüchern, nichts Persönliches. Bis 2009 saß hier ihr Ehemann Oskar Lafontaine. Im Zimmer links daneben: Gregor Gysi. Beide waren nach der Gründung der Linkspartei 2005 gleichberechtigte Fraktionsvorsitzende, bis Lafontaine sich wegen seiner Krebserkrankung zurückzog. Gysi nutzte den Raum dann, um wichtige Gäste zu empfangen. Das „Präsentationszimmer“, sagte man in der Fraktion. Seit einem Jahr ist es Wagenknechts Zimmer.

Im Oktober 2015 übernahm sie die Führung der 64-köpfigen Fraktion zusammen mit Dietmar Bartsch, der nun an Gysis Schreibtisch sitzt. Dessen Erbe teilen sich die beiden – doch Wagenknecht ist bekannter, sie hat Gysis Rolle als Zugpferd der Partei übernommen. Auf dem Parteitag im Mai war sie es, die die Basis von den Stühlen riss.

Wo Gysi leutselig war, ist Wagenknecht zurückhaltend, wo er mit Schlagfertigkeit punktete, setzt Wagenknecht auf Fakten. „Sahra Wagenknecht wird bewundert, aber Gysi haben die Leute geliebt“, meint eine Abgeordnete, die sich nicht namentlich zitieren lassen möchte. Nun will Wagenknecht zusammen mit Dietmar Bartsch die Partei in der Bundestagswahl 2017 als Spitzenkandidatin repräsentieren. Was sagt das aus über die Linkspartei?

Wagenknecht vereinigt viele Widersprüche

Zunächst, dass Disziplin belohnt wird. Arbeitsam und gründlich sei Wagenknecht. Äußerlich seit 26 Jahren kaum verändert, ist sie einen langen Weg gegangen. Stets tadellos frisiert und gekleidet, mit filigran gemeißelten Zügen, die an diesem Abend kaum Spuren von Müdigkeit aufweisen. Sie sitzt im Sessel ihres Büros, lehnt sich nicht an. Vor ihr steht eine Tasse Tee, koffeinfrei wie üblich.

Links außen gestartet, als stramme Kommunistin, die Stalins Gesellschaftsmodell 1992 in den Weißenseer Blättern als „einzig mögliche Form eines realisierten Sozialismus“ verteidigt und die für die Parteichefs Gysi und Bisky als untragbar gilt, bis zur Politikerin, die ihren Genossen heute zuruft: „Natürlich wollen wir regieren.“

Natürlich wollen wir regieren

Sahra Wagenknecht, Die Linke

Sahra Wagenknecht vereinigt derart viele Widersprüche in ihrer Person, dass es schwerfällt sich ein Bild von ihr zu machen, trotz der zwei Dutzend Porträts, die über sie erschienen, seit sie 2010 als Vize-Parteivorsitzende in die Mitte der Partei rückte.

Sie singt auf dem Parteitag die Internationale, ist aber der Ansicht, dass das Menschenrecht zuerst im nationalen Rahmen erstritten werden sollte. Sie gilt als außergewöhnlich klug, war aber jahrelang mit einem Mann verheiratet, der unter Genossen bis heute der „Verrückte“ heißt und während der Ehe mit ihr drei außereheliche Kinder zeugte. Sie streitet für einen radikal neuen Gesellschaftsentwurf, während ihr eigener Lebensentwurf für Bürgerlichkeit und Stetigkeit steht.

„Natürlich habe ich mich verändert“

Während der Sitzungswochen im Bundestag dient ihr nach wie vor die Karlshorster Wohnung als Rückzugsort, tief im Osten Berlins, in einer Straße, deren Kopfsteinpflaster aus der Kaiserzeit stammt. Sie hatte die Wohnung während ihrer Studentenzeit angemietet, an der Wand hängen seit damals Porträts von Hegel, Goethe und Napoleon, berichtet sie. Besucher empfängt sie hier nicht.

Wer hat sich stärker verändert: sie oder die Partei, die noch SED hieß, als sie eintrat?

„Natürlich habe ich mich verändert. Wenn ich noch eins zu eins vertreten würde, was ich Anfang der 90er vertreten habe, wäre ich nicht Fraktionsvorsitzende geworden“, sagt sie.

Diether Dehm überlegt. „Verändert? Sie ist vielleicht innerhalb der marxistischen Weltbewegung stärker ins Zentrum gerückt. Aber was sie ist, hat sie erreicht, ohne sich an Mainstreams anzupassen.“ Dehm gehört zu einem kleinen Kreis enger Vertrauter um Wagenknecht. „Ich glaube, sie ist die bedeutendste Frau des Deutschen Bundestags.“ Pause. „Neben Angela Merkel vielleicht.“ Und sie sei den meisten Männern im Politikbetrieb überlegen.

Während einer Dienstreise mit Dietmar Bartsch nach Israel steht Wagenknecht vor der Knesset. Die Sonne ist untergegangen, und Wagenknecht muss nur kurz und demonstrativ die Schultern fröstelnd hochziehen, schon eilt der Pressesprecher herbei und legt ihr seine Lederjacke um die Schultern. Wagenknecht hat etwas an sich, das männliche Kavaliere auf den Plan ruft – im Privaten und im Beruflichen.

Die Fraktion war gespalten

Am Anfang waren da noch die Ostlandesverbände und die Parteichefs Gysi und Bisky, die sie auf keinen Fall in einem Spitzenamt sehen wollten. Also startet die 100-prozentige DDR-Bürgerin ihre politische Karriere von Nordrhein-Westfalen aus. 2003 stellte sie sich einer Kampfabstimmung über einen Listenplatz für die EU-Wahl, maßgeblich überzeugt von Dehm. Es gibt da immer auch die Scheu vor der Niederlage.

Sie gewann die Kandidatur und zog 2004 ins EU-Parlament ein. Als 2015 der von Gysi lange mit vorbereitete Wechsel an der Fraktionsspitze anstand, zog sie ihre Kandidatur überraschend zurück. „Ich war mir unsicher, ob mir das wirklich liegt. Soviel Erfahrung in administrativer Leitung hatte ich ja nicht“, sagt sie. Sie habe immer inhaltlich gearbeitet, aber nie eine Fraktion geführt. „Ich hatte wirklich das Gefühl, dass das schwierig wird, zumal damals auch noch inhaltliche Konflikte hinzukamen.“ Die Fraktion war tief gespalten und Wagenknecht musste eine harte Opposition fürchten.

Es war nicht Oskar Lafontaine, der sie erneut in Stellung brachte. „Mit Sicherheit nicht“, sagt Wagenknecht. Es war Bartsch, der auf sie einredete, die Doppelspitze nicht scheitern zu lassen. „Auf dem Weg dahin hatte Sahra dem Druck kurzzeitig nicht standgehalten“, erzählt er, entspannt in seinem Bürosessel fläzend.

Wenn man mir vor fünf Jahren gesagt hätte, du führst die Fraktion mit Sahra Wagenknecht, hätte ich gesagt, das würde ich mal weitgehend ausschließen

Dietmar Bartsch, Die Linke

Ausgerechnet Bartsch, vor dem Wagenknecht noch 2012 eindringlich warnte: Man sollte solchen Leuten nicht die Linke überlassen. „Wenn man mir vor fünf Jahren gesagt hätte, du führst die Fraktion mit Sahra Wagenknecht, hätte ich gesagt, das würde ich mal weitgehend ausschließen.“ Bartsch, der schlaksige Sportler, der selbstironische Funktionär, der sich wie ein Arbeitsbienchen in der PDS und der Linken hocharbeitete vom Schatzmeister zum Bundesgeschäftsführer und Wahlkampfleiter, zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und schließlich zum Fraktionschef. Er steht für die Ostlandesverbände, für die Pragmatiker in der Linkspartei, die lieber heute als morgen mitregieren wollen.

Die Annäherung an Wagenknecht begann, als beide 2013 gemeinsam stellvertretende Fraktionsvorsitzende wurden. Auch damals war es das Ergebnis einer kühl ausgeklügelten Machtarithmetik, die das Gleichgewicht sichern sollte, zwischen dem Reformerflügel und den in Gysis Augen zum Sektierertum neigenden Westlinken, deren Ikone Wagenknecht ist. In diesen zwei Jahren sei gegenseitiges Vertrauen gewachsen, sagt Bartsch. „Das war zwar kein dickes Eis, auf das man sich stellen konnte, aber es hielt.“

Symbiose Bartsch und Wagenknecht

Das Vertrauen wuchs und vermutlich auch die Erkenntnis, dass sie es im Team viel weiterbringen können als gegeneinander. Wagenknecht, mit ihrem profunden ökonomischen Fachwissen, die keinen Satz zitiert, ohne das Original samt Sekundärliteratur gelesen zu haben, und Bartsch, der erprobte Taktierer und Parteistratege.

Nun hat sich Wagenknecht als Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl ins Spiel gebracht – gemeinsam mit Dietmar Bartsch. Und vorbei an den Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger, die eigentlich den ersten Aufschlag hätten.

Die Liaison Bartsch und Wagenknecht ist keine Zweckgemeinschaft mehr, sondern eine Symbiose zur maximalen Machtakkumulation. Beide können sich aufeinander verlassen.

Dabei liegen sie inhaltlich in manchen Fragen immer noch weit auseinander. Das zeigt sich beispielsweise im September auf einer Konferenz zur Zukunft der Europäischen Union. Bartsch findet sich auf einem Podium umgeben von harten EU-Gegnern. Wagenknecht spricht vorab davon, dass man die EU entmachten und die Souveränität der Nationalstaaten stärken müsse; sie macht sich für eine Hintertür aus dem Euro stark. Sie sagt Dinge, die Bartsch nie äußern würde. Bartsch hält kaum dagegen. Stattdessen mildert er ihre Aussagen später ab: „Sie hat keine Gewissheiten verkündet.“ Im Übrigen habe man in vielen Fragen übereinstimmende Positionen. „Und da, wo wir sie nicht haben, kann man das auch so stehen lassen.“

Es knallen keine Türen mehr

Auch das ist die neue Linkspartei. Sie stellt sich nach außen in Geschlossenheit dar, um den Preis, dass die inhaltliche Auseinandersetzung nach innen kaum stattfindet, man in den eigenen Positionen erstarrt. So weiß man in der Linkspartei zwar ziemlich genau, gegen welche EU man ist, aber nicht, für welches Europa man kämpft.

Gegenwärtig sind solche Leerstellen unwichtiger als der errungene Fraktionsfrieden. Ein Jahr nach Gysis Rückzug knallen auf den Fluren der Linken im Bundestag keine Türen mehr, weil Leute wutschnaubend aus Sitzungen stürmen. Übereinstimmend heißt es, das Klima sei freundlicher geworden. Vertreter des linken und des rechten Flügels haben sich nun, in seltener Eintracht und die Mitte in die Zange nehmend, für Wagenknecht und Bartsch als Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl ausgesprochen.

Sahra Wagenknecht wird dann täglich wildfremden Menschen die Hände schütteln müssen. Sie wird spätabends in Kneipen auf Wahlkampfveranstaltungen rumhängen und auch über ziemlich banale Dinge reden müssen. In eine solche Umgebung passt sie so gut wie in eine Dorfdisco. Aber vielleicht wird sie sich wieder beweisen, dass sie es kann.

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88 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Populismus ist von vornherein abzulehnen:







    Es kanalisiert die Blickrichtung nach oben, auf die Identifikationsfigur und gibt eine Denkweise vor, statt einen Plural von Argumenten zu erlauben, die gleichberechtigt in einer Versammlung vorgebracht werden. Populismus ist die Methode von Politikern und nicht die von sozialen Bewegungen, die ihre Inhalte populär machen.



    In seiner Anbiederung an das rechtsradikale „gesunde Volksempfinden“ ist der Populismus paternalistisch, weil er/sie meint, diese würden so denken und fühlen und die „einfache Sprache“ sei die richtige im Kampf um Wählerstimmen.



    Nein, alles was sich entwickelt, haben auch die Leute mit Hauptschulabschluss genau verstanden.



    Populismus tut so als wäre die plumpe Sprache die gute Vereinfachung, auf die sich alle einigen könnten. Dabei bleiben alle Dissense bestehen. Populismus lügt, will deine Stimme fangen und bestätigt autoritäre Einstellungen wie .



    "Strafe muss sein!"



     

     

    Kommentar gekürzt.

    • @nzuli sana:

      Populisten sind ja immer die, mit denen man nicht einer Meinung ist. Der Begriff wird derzeit regelrecht inflationär gebraucht.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      "Populismus ist von vornherein abzulehnen"

      Volle Zustimmung, denn Populismus verdrängt die Sachlichkeit in der politischen Auseinandersetzung und verfängt mit scheinbar klarer Einfachheit.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Das klappt aber doch auch ganz gut ohne Populismus.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      Wenn Frau Anne Will Herrn Lafontaine schon Populismus unterstellt, weil er sagt, die Renten müssen steigen, ist wohl wirklich etwas grundlegend falsch an dem momentanen Gebrauch von Populismus. Das Wort hat sich mittlerweile zu sehr abgenutzt und ist nur noch ein Kampfbegriff, der genutzt wird, um sich nicht mit den Argumenten oder Argumentationsmustern des Gegenübers auseinandersetzen zu müssen. Das ist zu einfach und wird die AfD ärgerlicherweise letztendlich nur noch stärker machen. Außerdem werden dort nicht nur populistische Thesen, sondern auch Hetze, Hass, Menschenverachtung und Lügen verbreitet. Insofern ist die Gleichsetzung von Wagenknecht mit Petry eine äußerst gefährliche Relativierung der AfD.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @2097 (Profil gelöscht):

        "Außerdem werden dort nicht nur populistische Thesen, sondern auch Hetze, Hass, Menschenverachtung und Lügen verbreitet."

        Die einen schließen die anderen nicht aus, und das ist das Gefährliche.

        Die Grenzen sind fließend...

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @571 (Profil gelöscht):

          Stimmt, daher ist es ja so wichtig, die Grenzen zu erkennen und zu differenzieren und keine relativierenden Gleichsetzungen vorzunehmen.

  • Populismus ist eine legitime Methode, ein notwendiges Werkzeug in der Politik.

    Wer das nicht beherrscht, hat keine Chance.

    Viele Linke machen den Fehler, nicht populistisch sein zu wollen.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Linksman:

      Für Populismus braucht es immer bestimmte Zielgruppen, die es zu ködern gilt.

      Ein "notwendiges Werkzeug" stellt er nur für Populisten, nicht aber für ernsthafte Politiker dar.

      Linke haben es in der Regel mehr mit Sachargumenten.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Ihr Gatte kam durch Populismus zum Erfolg.

    Sie schlug denselben Weg ein, nur etwas subtiler.

    Bernd Riexinger bspw. hat das Pech, eine ehrlichere Haut zu sein - leider ohne Sahras Charisma.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Sie kennen die Fakten nicht.

       

      Lafontaine war jahrelang zuerst Oberbürgermeister von Saarbrücken und dann Ministerpräsident im Saarland. Worauf sich sein Aufstieg in der SPD begründete.

      Und dann hat er den Menschen 1990 gesagt, dass die Einheit teuer wird - das ist Populismus?

      Er wurde dann nicht gewählt, hätte er auch blühende Lanbdschaften versprechen sollen?

    • @571 (Profil gelöscht):

      Sorry, aber ein DGB-Funktionär, dessen Organisation bislang nach ein bisschen Verbalgeplänkel brav je neoliberale Zumutung abgenickt hat, ist für mich, insbesondere als Gewerkschaftsmitglied, alles andere als eine ehrliche Haut.

       

      Lafontaine hat Konsequenz bewiesen und die SPD, bei der er eine hohe Position innehatte, verlassen, als der neoliberale Kurs von rot/grün nicht mehr tragbar war.

       

      Wenn Populismus jetzt der neue Kampfbegriff zur Diskrimninierung des politischen Gegners sein soll, dann würde er eigentlich am besten auf die Apologeten der Mehrheitsmeinung bzw. Mehrheitsparteien zutreffen, die den täglichen Wahnsinn täglich neu als normal oder sogar als vernünftig und verantwortungsvoll und auf jeden Fall als alternativlos darstellen.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Khaled Chaabouté:

        "Sorry, aber ..." es war nicht die Rede von einer "ehrlichen", sondern einer "ehrlicheren" Haut (= der kleine Unterschied).

        Btw: Kennen Sie meine "politischen Gegner"? Es könnten auch die Ihrigen sein.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Khaled Chaabouté:

        Vielen Dank.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @571 (Profil gelöscht):

      Jede Partei (NPD/AfD/CDU/CSU/FDP/SPD/Grüne/Linke) hat ihre Populisten. Merkwürdig, dass dies nur bei den Linken als besonders großes Problem wahrgenommen wird.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @2097 (Profil gelöscht):

        War Ihr Kommentar als Antwort auf meinen gedacht? Falls ja, haben Sie mein Anliegen nicht verstehen wollen.

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @571 (Profil gelöscht):

          KHALED CHAABOUTE hat es vermocht auf Ihren Kommentar einzugehen, daher schließe ich mich diesem an.

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @2097 (Profil gelöscht):

            KHALED CHAABOUTE

            hat mit seiner (Über)reaktion auch etwas übers Ziel rausgeschossen.

            • 2G
              2097 (Profil gelöscht)
              @571 (Profil gelöscht):

              Aber der folgende Abschnitt ist sehr zutreffend: "Wenn Populismus jetzt der neue Kampfbegriff zur Diskrimninierung des politischen Gegners sein soll, dann würde er eigentlich am besten auf die Apologeten der Mehrheitsmeinung bzw. Mehrheitsparteien zutreffen, die den täglichen Wahnsinn täglich neu als normal oder sogar als vernünftig und verantwortungsvoll und auf jeden Fall als alternativlos darstellen."

              Das Wort "alternativlos" ist ja hier auch schon von IL WU genutzt worden. Leider stimmt es, der Populismus Vorwurf wird überwiegend genutzt, um über bestimmte Sachverhalte nicht sprechen zu müssen bzw. um auf bestimmte Sachverhalte nicht eingehen zu müssen. Ist ja auch bequemer und praktisch, ebenso wie das Wort "alternativlos" halt.

              • 5G
                571 (Profil gelöscht)
                @2097 (Profil gelöscht):

                Und was wollten Sie mir damit in welchem Kontext mitteilen?

      • 2G
        24636 (Profil gelöscht)
        @2097 (Profil gelöscht):

        Als bekämen Leute wie Sarrazin, die Vertreter der Initiative neue soziale Marktwirtschaft, die Seeheimer und Netzwerker, Seehofer oder Merkel kein Gegenfeuer. Vielleicht lesen sie einfach mal mehr als nur die Titelseite der taz. Für mich als Linken ist der Populismus der Linken (Linkspartei, SPD) schlichtweg interessanter und bedeutsamer als die Symbolpolitiken der CDU/CSU (FDP oder AFD als reine Lobbyveranstaltungen überhaupt zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang doch wohl ein Joke) oder der Grünen. Wer linke Politiken gar nicht diskutieren und kritisieren will, gerade dort, wo sie problematisch sind, ist in meinen Augen mehr ein Wechselwähler als ein Linker (im besseren Sinne des Begriffs). Die Linke ist kritisch und reflexiv oder sie ist gar nicht, weil nur ein weiterer Hohlkörper für Ideologie und Stuss. Von letzterem handeln die Kommunardenkommentare bis auf wenige Ausnahmen täglich. Schon etwas schräg, wie sie hier einerseits das Differenzieren proklamieren, aber ständig daran scheitern.

        • @24636 (Profil gelöscht):

          Gut, es geht also darum der "bessere Linke im Dinne des Begriffs" zu sein. Das sind dann die moralischen Schlachten an dene sich der westdeutsche Linke zu genüge kennt.

           

          Das Traurige ist, das es dann keinen Raum mehr gibt wo linke Politik gemacht wird, da es zuerst um eine moralische Überlegenheit geht.

           

          Mittlerweile geht es sogar Mitglieder konservativen Kreisen auf, wie die Menschen unter der aktuellen Überlegenheit des Kapitalismus leiden, wie Infrastruktur zerfällt, Bildung aufgeweicht wird oder das Gesundheitssystem privatisiert wird.

           

          Aber wir Linke streiten darum, ob die Forderung nach mehr Macht für die Menschen einer Region, Populismus ist oder ob man sagen darf, das es eine Machbarkeitsgrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen gibt.

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @24636 (Profil gelöscht):

          Ergänzung: "Als bekämen Leute wie Sarrazin, die Vertreter der Initiative neue soziale Marktwirtschaft, die Seeheimer und Netzwerker, Seehofer oder Merkel kein Gegenfeuer." Das Gegenfeuer ist wesentlich differenzierter und zurückhaltener.

          Außerdem schließe ich mich diesem Hinweis von weiter oben an: "Wenn Populismus jetzt der neue Kampfbegriff zur Diskrimninierung des politischen Gegners sein soll, dann würde er eigentlich am besten auf die Apologeten der Mehrheitsmeinung bzw. Mehrheitsparteien zutreffen, die den täglichen Wahnsinn täglich neu als normal oder sogar als vernünftig und verantwortungsvoll und auf jeden Fall als alternativlos darstellen."

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @24636 (Profil gelöscht):

          Gegen Kritik habe ich gar nichts, ich finde es nur sehr merkwürdig, dass überwiegend der Populismus der Linken dämonisiert wird. Wie bspw. hier: https://www.youtube.com/watch?v=ZAYjDGP2kJQ

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @24636 (Profil gelöscht):

          Volltreffer.

      • @2097 (Profil gelöscht):

        Und auch nur dann wenn der Populist eine andere Meinung hat.

  • Übrigens kommt in den meisten Fällen die Kritik an Wagenknecht von linksunten :

    in erster Linie geht es darum, nicht zwischen In- und Ausländern zu polarisieren, sondern gemeinsame Kampfinhalte zu formulieren, wie

    Wohnungen für alle, keine vollen Zelte, keine leeren Häuser.

    Zweitens wird ihr Appell an den Bauch kritisiert, die Rhetorik: die USA seien schuld, die sollen zahlen für - xy....

     

    Genau in dieser Form sucht Wagenknecht Resonanz bei Leuten mit Ressentiments und einfachen Abwehr-Reflexen, was sich hier in der Wagenknecht-Verteidigung bestätigt.

     

    Braucht ihr alle Führer oder was?!

    Basisbewegungen brauchen keine Politiker.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      Es geht auch um Streitkultur und wie mit unterschiedlichen Meinungen umgegangen wird. Eine undifferenzierte Berichterstattung, Pauschalisierung bzw. Diffamierung (Wagenknecht=Petry) ist wenig hilfreich. Gemeinsame Kampfinhalte zu erarbeiten ist sinnvoll, doch muss auch eine abweichende Auffassung erlaubt sein, ohne gleich diffamiert zu werden (Wagenknecht=Petry) bzw. permanent als Sau durchs Dorf getrieben zu werden. Ansonsten machen sich die Linken auch unglaubwürdig, wenn dies jedes Mal solch hysterische Reaktionen hervorruft, wie Tortenslapstick oder Gleichsetzungen mit der AfD. Und welche gemeinsamen Kampfinhalte es gibt, wie und ob diese angemessen umsetzbar sind, ist dem Wähler dadurch auch überhaupt nicht vermittelt worden.

  • Sarah Wagenknecht kann rhetorisch selbst Gregor Gysi das Wasser reichen, was niemand in der aktuellen Regierung kann.

    Sie vertritt linke Positionen und ist auf Grund dieser Kombination ein beliebtes Diffamierungsziel. Ihre Aussage zu den Mängeln bei der Flüchtlingsintegration war richtig und keinesfalls rechtsextrem. Es war aber eine Art Majestätsbeleidigung, Merkel vorzuwerfen, sie würde ihren positiven Worten keine entsprechenden Taten folgen lassen. Aber es gibt bei uns eine publizitische Aufgeregtheit bei der ein Herr Kretschmer nicht mehr sagen darf, dass auch eine heterosexuelle Identität "gut" ist und sich niemand dafür entschuldigen muss, nicht homosexuell zu sein.

    Latent nimmt auch die taz Frau Wagenknecht nicht ernst. Wer will kann dies als sexistisch empfinden - schliesslich wird bei Männern nicht gefragt, warum sie an die Spitze wollen. Aber vermutlich geht es der taz eher darum dass Frau Wagenknecht Alternativen zum "alternativlosen" Kurs von Frau Merkel aufzeigt - und das ist leider inzwischen schon per se suspekt.

    • @Velofisch:

      "Aber vermutlich geht es der taz eher darum dass Frau Wagenknecht Alternativen zum "alternativlosen" Kurs von Frau Merkel aufzeigt - und das ist leider inzwischen schon per se suspekt."

       

      Frau Wagenknechts Alternativen sind in der Realität nicht umzusetzen, während Frau Merkels Kurs dieses Land -vor allem unter Schwarz/Gelb- sehr weit voran gebracht hat.

      • 2G
        25726 (Profil gelöscht)
        @IL WU:

        "während Frau Merkels Kurs dieses Land -vor allem unter Schwarz/Gelb- sehr weit voran gebracht hat."

         

        Da haben Sie wohl recht. Gestern standen wir vor dem Abgrund, heute sind wir einen großen Schritt weiter.

      • @IL WU:

        "...sehr weit voran gebracht hat." Das ist schön, aber wohin denn?

        • @Jürgen Matoni:

          - Keine Neuverschuldung

          - Niedrige Arbeitslosigkeit

          - Wirtschaftswachstum

          etc.

          • @IL WU:

            - Verfall von Strassen und Schulen

            - Kürzungen der Gesundheitsversorgung

            - Ausweitung des Niedriglohnsektor

            usw. usf.

             

            Das die Gewinne von Großindustrie und im Finanzsektor bei gleichzeitiger Steuersenkungen gestiegen sind, liest sich auf dm Papier gut. Hilft aber der Mehrheit der Menschen gar nichts. Dort wird gekürzt oder privatisiert.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Velofisch:

      An Sahra muss man einfach glauben. Und Häretiker ist, wer vom rechten Glauben abfällt oder, huch, ihm nie angehörte ... Hoch die Faust !

  • Ich hielte es für sehr wichtig, wenn Sahra Wagenknecht - egal, ob alleine oder mit einer zweiten Person - DIE LINKE im BT-Wahlkampf anführen würde.

     

    Sie hat es vom Wissen und vom Können her gesehen eben "drauf", wie sonst niemand in der Fraktion und Partei. Falls es wahlarithmetisch nicht zum Regieren reichen sollte, weil die SPD oder die GRÜNEN mit der UNION regieren möchten, braucht's eine sehr kraftvolle und starke LINKE als Opposition; auch das kann sie!

  • "Natürlich habe ich mich verändert."

    Schaut man sich, von wo sie meinungsmäßig kommt ( Pro-DDR, Stalinistin, Kommunistische Plattform , Verehrung der Diktatur in Cuba rtc , kann man alles nachlesen), und immer war sie natürlich im Recht, dann ist das so drastisch , dass diese Frau nicht mehr authentisch und glaubwürdig ist .

    Und Bemerkungen, die im Nachhinein nicht so angekommen sind ( zB. Obergrenzen, Grapscher in Köln), werden zu Missverständnissen erklärt.

    Was ist die Haltbarkeitsgarantie ihrer gegenwärtigen Meinung?

    • @Parisien :

      in der realen welt nennt man es "dazulernen" oder "überdenken", wenn man seine meinung - vielleicht ob besserer argumente, oder vielleicht auch, weil man für manche erkenntnisse einfach zeit braucht - ändert. für mich ist sich auch mal der vernunft anderer zu beugen - und nicht halsstarrig zu sein - ein zeichen von intelligenz.

      warum sollte man denn nicht mal eine intelligente politikerin wählen?

  • Wenn die Führung der Linken jemand stemmen kann, dann ist es Sahra. Denn wenn Schwarz/Grün erst einmal an der Macht ist - und leider deutet alles darauf hin - dann wird eine starke Oppositionsführerin vonnöten sein. Von der kraftlosen SPD ist hier nichts zu erwarten.

    • 2G
      24636 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      "Wenn die Führung der Linken jemand stemmen kann, dann ist es Sahra."

       

      Da spricht ein Kenner von Frau und Partei.

      • @24636 (Profil gelöscht):

        Zumindest jemand, der sich noch Gedanken über den sozialen Ausgleich in Deutschland macht, um den sich CDU/CSU/SPD/GRUENE/FDP schon lange nicht mehr kümmern.

    • @Nikolai Nikitin:

      "leider"

       

      Schwarz-Grün ist im Vergleich zu Schwarz-Rot eine starke Verbesserung

  • Sahra ist die zugkräftigste Politiker/in der Linken.

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Wir können nicht darauf warten, bis Sahra es gelernt hat. Politik ist nicht wie Wandern, wo man auf die Letzte wartet. Wer Merkel abwählen will, braucht eine linke Mehrheit und die gibts nur ohne Sahra (und ihre Freunde von der AfD).

    • 2G
      24636 (Profil gelöscht)
      @60440 (Profil gelöscht):

      Wie ihre Fans haben auch sie null Plan von der Frau. Wer 2016 einen Studi-Hörsaal nicht nur füllt, sondern zum Toben bringt, das einer wie Wolfgang Streeck die Daumen streckt, und zwar beide und nach oben, der hat was drauf, wovon das kleine Kommunardenlichtlein nachts bloß träumen darf. Bei aller Kritik an den Allüren soviel mal zur Wahrheit.

      • @24636 (Profil gelöscht):

        Meinen Sie den Streeck, der seinerzeit Schröder beim Aufstellen der Agenda 2010 Geholfen hat, was er heute irgendwie gar nicht mehr so erwähnt.

        Und Wagenknecht hat bei dieser Veranstaltung der Rosa Luxemburg-Gesellschaft , gesagt:"Niemand kann Nationalstaaten für das bessere Betriebssystem der Globalisierung halten. Das wäre "muffig, altbacken, und auf jeden Fall rechts", Zeit, 27/1/2016.

        Klingt jetzt, ein gutes halbes Jahr später auch irgendwie anders .

        Das alles nur zur Ergänzung der Wahrheit.

        • 2G
          24636 (Profil gelöscht)
          @Parisien :

          Streeck war im Bündnis für Arbeit beratend tätig, aber nicht für die Agenda 2010 unter Schröder. Prüfen sie mal ihre Quellen.

        • @Parisien :

          Sie beziehen sich offenbar auf einen Artikel in den Nachdenkseiten. Dort wird Wolfgang Streeck ja bereits so behandelt, als wäre er schon verstorben, was aber nicht der Fall ist. Man kann sehr wohl über einen Vortrag begeistert die Daumen heben, auch ohne ihn inhaltlich zu 100% zu teilen. Für Schröders Agenda 2010 lagen übrigens die Blaupausen von der Bertelsmann-Stiftung längst fix und fertig in der Schublade. Das wäre so oder ganz ähnlich auch ohne einen Herrn Schröder oder Herrn Streeck durchgezogen worden - wobei ich den Schröder hier ausdrücklich nicht von seinem katastrophalen Verrat an seinen Wählern freisprechen kann.

          • @Rainer B.:

            Auch @FILOU SOPHIA

            Ja, ich beziehe mich auf den den mit Zitaten gespickten Aufsatz in den Nachdenkenseiten.

            Danach wurde von Steeck die geistige /wissenschaftliche Grudlage ua für den

            Niedriglohnsektor geliefert.

            • 2G
              24636 (Profil gelöscht)
              @Parisien :

              Haben sie damals schon den Diskurs über den "kranken Mann" (nicht Streeck, sondern Deutschland in Europa) verfolgt und die Literatur dazu gelesen? Anscheinend nicht. Was Streeck und Heinze da vertraten, mal analytisch-diagnostisch und mal perspektivisch-prognostisch war Common Sense. Man sah die Perspektive für den Abbau der Arbeitslosigkeit in einer Öffnung des Arbeitsmarktes (Inklusion) im Dienstleistungssektor und dem Austarieren neuer Strukturen zwischen den Tarifpartnern. Ob Streeck 15 Jahre später mit Blick auf den deutschen Arbeitsmarkt und nach erfolgter Öffnung + Deregulierung + schwachen Gewerkschaften noch von Arbeitsverhältnissen de luxe sprechen würde, wage ich zu bezweifeln.

               

              Dennoch war das Bündnis nicht die Agenda 2010 und erschien damals kein Spiegel, in dem nicht die Reform des Sozialstaates verhandelt wurde, der schon zu Kohls Zeiten als auf diesem Niveau (also mit 7 Mio Arbeitslosen) nicht mehr refinanzierbar betrachtet wurde. Gewiss war das Ideologie und Diskurs, aber was Müller da schreibt, das wäre 15 Jahre vorher vielleicht spannend gewesen, wirkt heute aber so wie man es von Müller kennt, platt und differenzierungslos. Wenn man über ein Jahrzehnt später so unkritisch Aussagen abwatscht, dann überzeugt das vielleicht gerade noch Leser der nds, mich aber nicht im Geringsten. Streeck selbst hat das Scheitern des Bündnisses für Arbeit seinerzeit selbst analysiert, das war 2003. Aber sowas liest jemand wie Müller nicht und mutet wissenschaftliche Literatur auch seinen Lesern lieber nicht zu, denn da geht es ums Verhackstücken und platte Ausdeuten von polaren Positionen.

            • @Parisien :

              Man muss doch nicht gleich alles glauben, nur weil es in den Nachdenkseiten so steht.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @24636 (Profil gelöscht):

        Rot-Rot-Grün gibts mit Sahra nicht. Da nützt auch kein tobender Studi-Hörsaal. Mit Sahra gibts freundliche Übereintimmungen mit Frauke und ihren brauen Freunden. Wems gefällt ....

        • @60440 (Profil gelöscht):

          Wenn's um Übereinstimmungen geht, gibt es sicher deutlich mehr zwischen Kretschmer oder Palmer und Petry - v.a. bei Wirtschaftsfragen - als zu Frau Wagenknecht von der konservativen FAZ angedichtet wurden.

    • @60440 (Profil gelöscht):

      Aha! Wieviele Schlafwandler seid ihr denn?

  • ;)) - mal jenseits von der schwatzgrün-Besoffenheit du taz -

     

    Schmunzelnd gelesen - &

     

    Der Dehm-Balken macht die Faustitis Im Nachhinein gut nachvollziehbar -

    Wer solche Freunde/Vertraute hat -

    Vor wem soll die sich noch fürchten!

     

    Weil Sie es kann. Ok - Heino Jaeger -

    Have look before you kuck - &

    Mit Jöhten - "Grau mein Freund -

    Ist alle Theorie!" - & liggers -

    Up gau Platt - "Doon issen Ding -

    Snacken könnt wi all!"

    kurz - Massel tov.

  • Für mich liest sich das alles wie eine Aneinanderreihung von ausgesuchten Belanglosigkeiten, deren einziger Zweck wohl darin besteht, auf nicht im Klartext geschriebene frühere Falschdarstellungen zu referenzieren. Was soll der Leser etwa mit der Aussage, Wagenknecht sei eine "100-prozentige DDR-Bürgerin" gewesen, anfangen? War Angela Merkel etwa nur eine 3-prozentige DDR-Bürgerin gewesen und wieso durfte Merkel dann in der DDR studieren und Wagenknecht nicht, obwohl sie dieselben schulischen Voraussetzungen dazu mitbrachte? Frau Wagenknecht war nach Auffassung der DDR-Oberen „nicht genügend aufgeschlossen […] fürs Kollektiv“ und erhielt deshalb vom DDR-Staat keinerlei Unterstützung. Mit "Kollektiv" war hier übrigens der militärische "Lehrgang für Zivilverteidigung (ZV)" bzw. der Wehrunterricht an den „Tagen der Wehrbereitschaft“ gemeint.

  • Vlt liegt das daran, das man gegen ein Post ohne substantiellen Inhalt nicht argumentieren kann. Beispiel?

     

    "...soweit, sich vom bereits Ende des 20. Jahrhunderts überkommenden Nationalismus zu lösen" Wagenknecht ist also Nationalitin, eine Behauptung ohne irgend ein Beleg oder Beweis Ihrerseits.

     

    "...vielleicht wird die einstige Stalinistin eines Tages wirklich politikfähig. " Warum sie das nicht ist wird ebenfalls nicht ausgeführt (Behauptung ohne Beweis)

     

    "....begreift sogar Sahra, dass die Lösung unserer Probleme nur in mehr und keineswegs weniger Europa bestehen kann." Behauptung ohne Beweis

     

    "Und bis es soweit ist, bleibt die liebe Sahra die Schwester der Frauke im Herzen und im Geiste. Vereint im nationalen Schulterschluss gegen all das ungewohnt Fremde, gegen Flüchtlinge, die ihr Gastrecht mißbrauchen, gegen die bösen Eurozentralisten usw." Reine Polemik ohne irgendeinen Beleg oder sonstig substantielles.

     

    Schreiben Sie bitte etwas, was Inhalt besitzt, welcher über reine Behauptungen, Polemik oder Diffamierung hinausgeht und man kann argumentieren.

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Gähn, wie wäre es mal zur Abwechslung mit einer kritischen Auseinandersetzung mit Kretschmann und Palmer auf der Titelseite. Oder mit einer ausführlichen kritischen Auseinandersetzung mit Katrin Göring-Eckardt und Hartz 4. Ach nee, das zerstört ja die unrealistischen taz Träume von einer Schwarzen/Grünen Koalition im Bund.

    • 2G
      24636 (Profil gelöscht)
      @2097 (Profil gelöscht):

      Suchfunktion ist ihre Stärke schon mal nicht. Da finden sie dann Palmer und Wagenknecht als Obergrenzenschwadroneure durchaus auch in einer Aufzählung. Von wegen kritisch. Muss man selbst eben auch können.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @24636 (Profil gelöscht):

        Das habe ich nicht bezweifelt, es ging mir um die Titelseite. Bitte genau lesen. Es fällt schon auf wie häufig sich Frau Wagenknecht und neuerdings auch Oskar auf der Titelseite wiederfinden, die Titelseite der Printausgabe ist gemeint, das gute alte Papier oder auch elektronisch als PDF usw.

        Muss ich noch genauer werden?

        • 2G
          24636 (Profil gelöscht)
          @2097 (Profil gelöscht):

          Kretschmann war öfters schon auf der Titelseite. Palmer ist OB und bekam schon mehr taz als einem solchen von Tübingen zukommt. Oskar ist quatsch mit Soße und Wagenknecht als Fraktionsführerin der Linkspartei steht es eben zu, zumal wenn sie polarisiert. Außerdem schrieben sie von kritischer Berichterstattung. Wenns ihnen nur auf Namen auf dem Titel und Bilder geht, finden sie passendere Blätter. Mit Rücksicht auf ihre eigentliche Intension sind sie doch vielmehr ein Wagenknecht-Fan und ertragen es nun nicht, dass sich linksliberale Presse kritisch mit der Frau und ihren Ansichten auseinandersetzt. So wie eben auch mit Palmer et al. Wenn es ihnen um differenzierte Einsichten in die Partei geht, müssen sie nd lesen. taz tänzelt nun mal um Personen und Stimmungen. Das gilt aber nicht für Wagenknecht ausschließlich, was ich für Quatsch in Soße halte.

          • 2G
            2097 (Profil gelöscht)
            @24636 (Profil gelöscht):

            Die Facebook Posse von Oskar auf der Titelseite zu fabrizieren fand ich nur albern. Das passiert, wenn starke Eitelkeiten aufeinandertreffen. Die des Politikers auf der einen Seite und die von Journalisten auf der anderen Seite. Albern, narzisstisch und unnötig. Ein Fan bin ich von niemanden, es fällt nur auf, dass Wagenknecht momentan die Titelseiten der taz sehr dominiert. Eine etwas sehr einseitige Berichterstattung, insbesondere wenn Wagenknecht dieselben Äußerungen tätigt wie Merkel, statt aber mit dieser verglichen zu werden, wird sie mit Petry verglichen. Daher halte ich es für keine ausgewogene Berichterstattung mehr, wenn immer dieselbe Sau durchs Dorf getrieben wird, mit immer der gleichen undifferenzierten Berichterstattung. Das sollte Schweinehirten wie Lanz und Jörges überlassen werden.

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Unrealistisch? Es ist an der Zeit das Schwarz-Grün das Land wirtschaftlich und ökologisch voran bringt, was beides mit Schwarz-Rot nicht möglich ist.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @IL WU:

        Rot/Grün hat das Land schon genug prekarisiert, neoliberalisiert, die Finanzmärkte dereguliert, die Vermögenden entlastet und die mittleren und unteren Einkommensschichten belastet. Schwarz/Grün wird das ganze noch verschlimmern, wieso sollten sich die Grünen hier sozialer verhalten? Ach richtig, Sie erwähnten ja bereits, ökologisch und wirtschaftlich, von sozial voran bringen ist ja bei Ihnen gar nicht mehr die Rede. Wie praktisch, asozial/unsozial lebt es sich auch besser.

        • @2097 (Profil gelöscht):

          Moment!

           

          Wie Sie hoffentlich wissen, ist sinnloses Umverteilen keine Lösung. Man muss durch Entlastungen der Wirtschaft für Vollbeschäftigung sorgen.

           

          Dies will vor allem die Union, da Frau Merkel "allen die Quellen des Guten Lebens zugänglich machen".

          Dazu gesellt sich dann zu den wirtschaftlich sozialen Sachverstand der Union noch der ökologische Aspekt der Grünen.

          • 2G
            25726 (Profil gelöscht)
            @IL WU:

            "Man muss durch Entlastungen der Wirtschaft für Vollbeschäftigung sorgen."

             

            Das erinnert mich an meinen VWL-Theorie Prof in den 80er Jahren. Mit dem Lächeln der ultimativen Erkenntnis auf den Lippen verkündete er uns, daß ein Vollbeschäftigungsgleichgewicht einfach erreichbar sei; man dürfe nur nicht davor zurückschrecken, auch negative Löhne zu "vereinbaren".

             

            Diesen Quark meinte er ernst. Sie stehen ihm in nichts nach. Die C4 Professur ist Ihnen sicher.

          • 2G
            2097 (Profil gelöscht)
            @IL WU:

            Wenn Sie meinen, dass es sinnvoll ist, die Deutsche Bank nach der Wahl mit Milliarden zu stützen und weiterhin Milliarden in den immer noch stark deregulierten Bankensektor zu pumpen, verstehe ich Ihren Optimismus nicht so ganz, dass die CDU/CSU über wirtschaftlichen Sachverstand verfügt, da es diese Partei ist, die seit Jahren versäumt den Bankensektor endlich angemessen zu regulieren.

            • @2097 (Profil gelöscht):

              Eine Regulierung des Bankensektors würde zu einer deutlich niedrigeren Wirtschaftswachstumsrate führen. Ohne Wirtschaftswachstum drohen Arbeitslosigkeit und soziale Unruhen.

               

              Manchmal muss man ein wenig um die Ecke denken.

               

              Außerdem:

              „Wer die Freiheit liebt, wird sich dahin bequemen müssen, Freiheit auch in den Wirtschaftsprozessen zu wollen“

              - Gauck

               

              Regulierter Bankensektor = Kommunismus light

               

              Gut, dass die Union diesen Unsinn aufgrund ihres Sachverstandes im Bereich Wirtschaft und Finanzen nicht mitmacht.

              • 2G
                25726 (Profil gelöscht)
                @IL WU:

                Ich hätte auch noch einen:

                Juso beißt wehrloses Kind.

                 

                Oder den:

                Arbeiter! Die Linke will eure Villen im Tessin enteignen. Deshalb CDU.

              • @IL WU:

                "Ohne Wirtschaftswachstum drohen Arbeitslosigkeit und soziale Unruhen." Gibt es dafür irgendeinen Beweis?

              • 2G
                2097 (Profil gelöscht)
                @IL WU:

                Die CDU betreibt folgende Politik: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Das ist eine riesige Umverteilung von unten nach oben aber wenn Ihnen das gefällt, bitte sehr, Sie müssen es ja haben.

                • @2097 (Profil gelöscht):

                  Wo bitte verteilt die Union von unten nach oben?

                   

                  Viele Rettungsprogramme waren eben alternativlos.

                  • 2G
                    2097 (Profil gelöscht)
                    @IL WU:

                    LOL:

                    "Alternativlos ist ein politisches Schlagwort in der Bedeutung „keine Alternativlösung zulassend, keine andere Möglichkeit bietend, ohne Alternative“.[1] Es wurde von der Gesellschaft für deutsche Sprache zum deutschen Unwort des Jahres 2010 gekürt.[2] Im englischen Sprachraum wird das Akronym „TINA“ sinngemäß verwendet.

                    ...

                     

                    »Das Wort suggeriert sachlich unangemessen, dass es bei einem Entscheidungsprozess von vornherein keine Alternativen und damit auch keine Notwendigkeit der Diskussion und Argumentation gebe. Behauptungen dieser Art sind 2010 zu oft aufgestellt worden, sie drohen, die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung zu verstärken.«

                     

                    – Zitat der Jury-Entscheidung: [8]

                     

                    Horst Dieter Schlosser sagte weiter, dass mit dem Begriff auch die Gesundheitsreform, das Bahnprojekt Stuttgart 21 und andere politische Entscheidungen gerechtfertigt wurden, welche „das Basta der Merkel-Regierung“ sei. Ebenso habe Roland Koch mit diesem Begriff unter anderem den umstrittenen Ausbau des Frankfurter Flughafens begründet.[9]"

                    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Alternativlos

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Und in weiteren zehn oder fünfzehn Jahren ist die liebe Sahra - wenn sie noch gaaanz, gaaanz viele weitere kluge Bücher liest, vielleicht soweit, sich vom bereits Ende des 20. Jahrhunderts überkommenden Nationalismus zu lösen und, wer weiß ?, vielleicht wird die einstige Stalinistin eines Tages wirklich politikfähig.

    Wenn die Menschen Glück haben, begreift sogar Sahra, dass die Lösung unserer Probleme nur in mehr und keineswegs weniger Europa bestehen kann. (Wenn man an Corbyn denkt, der das nach über 40 Jahren nicht geschnallt hat, kann man allerdings ins Grübeln kommen).

    Und bis es soweit ist, bleibt die liebe Sahra die Schwester der Frauke im Herzen und im Geiste. Vereint im nationalen Schulterschluss gegen all das ungewohnt Fremde, gegen Flüchtlinge, die ihr Gastrecht mißbrauchen, gegen die bösen Eurozentralisten usw.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @60440 (Profil gelöscht):

      Frage: Was haben Sie mit Pegida gemeinsam?

      Antwort: Sie differenzieren auch nicht, sondern Sie pauschalisieren und diffamieren genauso wie Pegida.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @2097 (Profil gelöscht):

        Was haben Sie mit Pegida gemeinsam ? Genau, Sie können keine andere Meinung akzeptieren und argumnetieren geht irgendwie auch nicht ...

        • 6G
          628 (Profil gelöscht)
          @60440 (Profil gelöscht):

          Schon lustig. Sie überziehen jeden, der Ihre Meinung nicht teilt, mit einer unsäglichen Polemik. Da wird ein Jeremy Corbyn schon mal mit einem Soziopathen wie Erich Mielke, der das Leben tausender Menschen zerstört hat, in einen Topf geworfen. Und gleichzeitig werfen Sie Anderen vor, andere Meinungen nicht akzeptieren zu können. Passt irgendwie nicht so ganz...

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @60440 (Profil gelöscht):

          Doch, differenzierte, nicht pauschalisierende und nicht diffamierende Meinungen kann ich akzeptieren. Da lohnt sich dann auch das Argumentieren. Ansonsten lohnt sich die Mühe nicht, da nur "Perlen vor die Säue".

          • 6G
            60440 (Profil gelöscht)
            @2097 (Profil gelöscht):

            Ihre Arroganz ist trumpesque, und nix dahinter, herzlichen Glückwunsch !

            • 2G
              2097 (Profil gelöscht)
              @60440 (Profil gelöscht):

              Dann bleib ich mal bei meiner Arroganz: Wenn es Sie nicht intellektuell überfordert, antworten Sie doch noch auf die zutreffende Analyse Ihres Posts von Frank Fischer.

            • 2G
              2097 (Profil gelöscht)
              @60440 (Profil gelöscht):

              Süß, Sie müssen es ja wissen.

              • 6G
                60440 (Profil gelöscht)
                @2097 (Profil gelöscht):

                Bevor Sie noch mehr Perlen nicht verteilen ..

              • @2097 (Profil gelöscht):

                Entschuldigen Sie bitte meine Frage, denn ich bin nicht so intelligent: Was ist "Süß" für ein Argument?

                • 2G
                  2097 (Profil gelöscht)
                  @Jürgen Matoni:

                  Sehen Sie, ich bin noch weniger intelligent, sonst wäre mir aufgefallen, dass "Süß" kein Argument ist.

  • Sahra Wagenknecht ist hervorragend, momentan die Beste, die die Linken haben. Mit ihr wäre eine starke Linke möglich. Deshalb tun die neoliberalen Gegner der Linken alles dafür, damit Wagenknecht diffamiert wird.

  • Ohne eine starke Linke im Bundestag und in der nächsten Bundesregierung würden SPD und Grüne einfach neoliberal weiter schrödern.

  • Eine bessere Oppositionsführerin als Hofreiter auf jeden Fall. Früher galt sie immer zu linkskommunistisch. Die Linke zerfasert sich immer zu sehr mit sich selbst.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Ansgar Reb:

      Na, dann würde mich schon interessieren, was Wagenknecht besser machen soll als Hofreiter.