Vorwurf zum Giftgaseinsatz in Syrien: Teil einer Militärtaktik
Syrische Regierungstruppen setzen Human Rights Watch zufolge systematisch Chemiewaffen ein. Seit Dezember seien vier Angriffe dokumentiert worden.
Bei dem Angriff auf Chan Scheichun am 4. April kamen Dutzende Menschen ums Leben, die USA reagierten darauf mit einem Vergeltungsschlag. Die Regierung in Damaskus hat wiederholt den Einsatz von Chemiewaffen dementiert. Die syrische Vertretung bei den Vereinten Nationen war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu dem Human-Rights-Watch-Bericht zu erreichen.
Die Menschenrechtler beriefen sich auf Interviews mit Augenzeugen und Medizinern. Demnach seien bei den Angriffen im Dezember 64 Menschen umgekommen, nachdem sie in Kontakt mit Chemiewaffen gekommen seien. Im März seien Dutzende verletzt worden. Alle vier Angriffe hätten sich in Regionen ereignet, in denen die Opposition oder Kämpfer der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) einen Vorstoß zur Eroberung von Flugplätzen der syrischen Luftwaffe gestartet hätten, sagte Roth.
Die Menschenrechtsorganisation forderte den UN-Sicherheitsrat dazu auf, ein Waffenembargo und gezielte Sanktionen gegen Syrien zu verhängen und den Internationalen Strafgerichtshof einzuschalten. Russland und China haben zuletzt im Februar einen Vorstoß für Sanktionen blockiert.
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