piwik no script img

Vorwürfe gegen UmweltministerinAfD muss Lügen löschen

Die AfD hatte behauptet, dass das Umweltministerium Clintons Wahlkampf mit Steuergeld unterstützte. Nun akzeptiert sie eine Unterlassungserklärung.

Selbst Lügenpresse: AfD-Vorstandsmitglied Georg Pazderski Foto: dpa

Berlin dpa | Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat einen juristischen Sieg gegen die AfD erzielt. Die Partei darf nicht mehr behaupten, dass das Umweltministerium den Wahlkampf der US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton mit deutschem Steuergeld unterstützt habe.

Die AfD und ihr Vorstandsmitglied Georg Pazderski hätten eine entsprechende Unterlassungsforderung des Ministeriums akzeptiert und diese „frei erfundene Behauptung“ von der Internetseite der Partei gelöscht, teilte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag in Berlin mit.

Die AfD bestätigte den Vorgang auf Nachfrage. Trotzdem sehe man es weiterhin sehr kritisch, dass ein Ministerium im Wahlkampf Geld an eine parteinahe Stiftung gezahlt habe, sagte ein AfD-Sprecher.

Unter der Überschrift „Bundesregierung sponsert Clinton-Wahlkampf“ hatte Pazderski Ende November beklagt, Hendricks habe mehrere Millionen Euro in den Clinton-Wahlkampf gesteckt. Dieser Darstellung hatte das Umweltministerium schon damals widersprochen: Bei den rund 4,7 Millionen Euro, die an die Clinton Foundation von Bill und Chelsea Clinton gezahlt worden waren, habe es sich um Zahlungen für eine Klimainitiative in Ostafrika gehandelt.

Die Clinton-Stiftung setzt sich in großem Stil für gemeinnützige Projekte vor allem in Entwicklungsländern ein. Sie war aber während des US-Wahlkampfs auch in die Negativschlagzeilen geraten. Hillary Clinton wurde unterstellt, als Außenministerin Spendern der Stiftung verbesserten Zugang gewährt zu haben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • Die AfD macht es wie die Bild: erst bullshit veröffentlichen und dann zurückziehen.

    Da durch die bloße Veröffentlichung das Ziel aber schon erreicht wurde kann man nicht von einem juristischen Sieg sprechen.

    Der wäre erst mit einer saftigen Strafe erreicht um in Zukunft solche Methoden im Keim zu ersticken.

  • Ihre Ausgaben für wohltätige Zwecke wurden mal analysiert. Sie lagen im niedrigen, einstelligen Prozentbereich.

    Warum gibt es keine Verfügung gegen "Mit mir wird es keine Maut geben"?

  • Das ist ungefähr genauso bekloppt wie die These, dass Geld aus Länderhaushalten für den Kampf gegen Rechts aus dem Haushalt beim "Antifa e.V." landet.

    Direkt nach dem Lesen der Überschrift hab ich erstmal (scherzhaft) gedacht: AfD löst sich auf... das wäre mal ein Weihnachtsgeschenk.