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Vorwahlumfragen für RLP und BaWüDer CDU geht die Puste aus

Anderthalb Wochen vor der Landtagswahl liegt die regierende SPD in Rheinland-Pfalz in Umfragen nun vorn. Kommt es in Stuttgart zum grün-roten Revival?

Geht CDU Spitzenkandidat Christian Baldauf die Puste aus? Wahlkampftour, Februar 2021 Foto: Political-Moments/imago

Köln/Mainz/Berlin taz/afp | Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz sieht eine neue ZDF-Umfrage die regierende SPD weiter im Aufwind. Die Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Malu Dreyer würden laut der am Freitag veröffentlichten Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen mit 33 Prozent stärkste Kraft – ein Plus von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Februar. Die oppositionelle CDU verliert hingegen vier Punkte und rutscht auf 29 Prozent ab.

Die Grünen geben um zwei Prozentpunkte nach und kommen nur noch auf elf Prozent. Die FDP erreicht bei einem Plus von zwei Punkten sieben Prozent. Die AfD gewinnt zwei Punkte hinzu und erreicht neun Prozent. Erneut nicht im Landtag vertreten wäre die Linke, die um einen Punkt auf drei Prozent fiel. Die bisher nicht im Landtag vertretenen Freien Wähler sieht die Umfrage bei vier Prozent.

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Zusammen würden SPD und Grüne 44 Prozent erreichen. Alle anderen derzeit im Landtag vertretenen Parteien zusammen erreichen 45 Prozent. Für Rot-Grün könnte es demnach ohne die Freien Wähler im Landtag fast reichen. Momentan steht Dreyer an der Spitze einer Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen. Eine Fortsetzung dieses Bündnisses wäre ebenso wie eine große Koalition möglich.

Auch könnte der CDU-Spitzenkandidat Christian Baldauf eine Koalition mit FDP und Grünen eingehen. Bei einer Direktwahl des Ministerpräsidenten würden sich allerdings nur 28 Prozent für ihn entscheiden, 59 Prozent hingegen für Dreyer. Für die Erhebung wurden von Montag bis Donnerstag 998 Wahlberechtigte telefonisch befragt.

Eine am Donnerstagabend veröffentlichte ARD-Umfrage sieht die SPD in Rheinland-Pfalz mit 30 Prozent knapp in Führung vor der CDU mit 28 Prozent. Die Grünen kommen auf zwölf Prozent, während die FDP mit neun Prozent gleichauf mit der AfD liegt. Bei fünf Prozent sieht die Umfrage die Freien Wähler, die damit im Gegensatz zur Linken mit drei Prozent in den Landtag kämen.

Grün-Rot in Stuttgart in Reichweite

Neben Rheinland-Pfalz wird auch in Baden-Württemberg am 14. März ein neuer Landtag gewählt. Auch hier sieht die ZDF-Umfrage eine leichte Verschiebung in Richtung Grüne und SPD. Wie aus der am Freitag veröffentlichten Befragung des Forschungsgruppe Wahlen hervorgeht, können die Grünen von Regierungschef Winfried Kretschmann mit 35 Prozent rechnen und liegen damit weit vorn. Die mit den Grünen regierende CDU von Herausforderin und Kultusministerin Susanne Eisenmann folgt darin mit 24 Prozent auf dem zweiten Platz.

Die AfD kann bei der Wahl am Sonntag kommender Woche demnach mit elf Prozent rechnen, SPD und FDP werden bei jeweils zehn Prozent verortet. Die Linke wäre mit drei Prozent weiterhin nicht im Stuttgarter Landtag vertreten. Im Vergleich zum Februar bedeutet das für die Grünen einen Zugewinn von einem Prozentpunkt, die CDU büßt vier Punkte ein. Die FDP gewinnt einen Prozentpunkt, AfD und SPD verändern sich nicht.

Bei diesem Ergebnis wäre eine Fortsetzung von Schwarz-Grün problemlos möglich, ebenso ein Dreierbündnis aus Grünen, SPD und FDP. Für eine grün-rote Koalition aus Grünen und SPD würde es knapp nicht reichen. Diese Option läge aber in Reichweite.

Für die Umfrage befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen von Montag bis Donnerstag 1.032 Wahlberechtigte. Auch einer am Donnerstagabend veröffentlichen ARD-Umfrage zufolge liegen die Grünen in Baden-Württemberg klar in Führung. Demnach können sie mit 33 Prozent der Stimmen rechnen, die CDU kommt auf 25 Prozent. Die AfD wird bei zwölf Prozent gesehen, SPD und FDP jeweils bei zehn Prozent. Die Linke bekäme vier Prozent. In dieser Konstellation wären eine Fortsetzung von Schwarz-Grün oder eine Koalition aus Grünen, SPD und FDP möglich.

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4 Kommentare

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  • Die Forschungsgruppe Wahlen unterschätzt oft die FDP. Berücksichtigen wir dies, werden die Freien Dentisten in BW vor der SPD liegen - folglich könnte es für eine Koalition (nur) von Ökos und DVP-Fraktion reichen, nicht jedoch für Grünrot. In Rheinland-Pfalz wird es für die Ampel reichen, wobei auch hier die Liberalen den stellvertretenden Ministerpräsidenten stellen werden.

    Berichten Sie mal über die Anti-GroKo aus Kretschmänner*innen und Freidemokraten - selbst bei der taz sollte man doch wissen, dass 35 und 10 Prozent nicht weniger sind als die 45 Prozent der Kleinparteien CDU, SPD und AfD.

  • Auch wenn ich selber gerne mal einen Blick auf Wahlumfragen werfe. Es gibt oft einige Mängel:



    Wen rufen die Umfragenden Institute an ?



    Leute im Telefonbuch, Leute die sie immer wieder in ihren Umfragen befragen, sicherlich nicht die Menschen, die tagsüber schwer zu erreichen sind und sicherlicherlich nicht die modernen Menschen die nur noch Smart Phone haben. Junge Menschen sind hierbei immer unterrepresentiert.



    Auch halte ich es für undemokratisch, im Normallfall alle kleinen Parteien (in der Veröffentlichung) fallen zu lassen. Das gibt ein falsches Bild wieder. Auch wenn hier für RLP ausnahmsweise mal 2 der unter 5% benannt werden. Das verschiebt zus. die Ergebnisse und damit hat das auch einen Einfluss auf die Wähler, was zus. die echten Wahlen verfälscht.



    Macht doch mal eine Wahlumfrage von der TAZ aus, und zwar so, dass die Unterrepresentierten auch dabei sind.

  • „Erneut nicht im Landtag vertreten wäre die Linke, die um einen Punkt auf drei Prozent fiel“



    Das zeigt, dass die langen Diskussionen beim Linken-Parteitag betreffs Regierungsbeteiligung Ja/Nein völlig überflüssig und Zeitverschwendung waren.

  • AfD- trotz allem- bei 11% und 9%...... erschreckend.

    Ich möchte gar nicht daran denken was passieren könnte wenn es nach der Pandemie zu merkbaren Arbeitsplatz- und Wohlstandsverlusten (und damit zu exponential gesteigerten Verlustängsten bei denen die noch nicht betroffen sind) kommen würde....