Vorwahlen zur US-Präsidentschaft: Clinton und Trump triumphieren
In fünf Bundesstaaten fand eine Vorwahl statt. Hillary Clinton und Donald Trump rücken der Präsidentschaftskandidatur deutlich näher.
Nach Angaben der US-Sender gewann Trump die Vorwahlen in allen fünf Staaten mit weitem Vorsprung vor seinen Rivalen Ted Cruz und John Kasich. In Connecticut, Delaware, Maryland, Pennsylvania und Rhode Island erzielte er laut Hochrechnungen von CNN Ergebnisse zwischen rund 55 und 64 Prozent.
Bei den Demokraten siegte Clinton in vier der fünf Staaten. Deutlich mit Ergebnissen zwischen rund 60 und 63 Prozent gewann sie laut CNN in Delaware, Maryland und Pennsylvania. In Connecticut schlug sie ihren Rivalen Bernie Sanders knapp mit 51 Prozent. In Rhode Island unterlag sie ihm, dort holte der linksgerichtete Senator 55 Prozent.
Wegen der Bevölkerungsdichte an der Ostküste war in dieser Vorwahlrunde eine hohe Zahl von Delegiertenstimmen für die Nominierungsparteitage im Juli zu vergeben. Trump baute seinen Vorsprung deutlich aus und liegt nach einer Berechnung von CNN nun bei 951 Delegierten. 1.237 werden für die Nominierung gebraucht.
Cruz und Kasich können mit 564 beziehungsweise 152 Delegierten den Spitzenreiter in den verbleibenden zehn Vorwahlen zwar nicht mehr einholen. Es bleibt ihnen aber noch eine gewisse, wenn auch geschrumpfte Chance, Trump am Erreichen des Quorums für seine Nominierung zu hindern. Dann würde es beim Parteitag voraussichtlich zu einer völlig offenen Kampfabstimmung kommen.
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Cruz und Kasich hatten erst am Sonntag einen Pakt geschlossen, um dem Immobilienmogul den Weg zur Kandidatur doch noch zu verbauen. Kasich räumt demnach das Feld für Cruz in Indiana, wo am kommenden Dienstag gewählt wird und wo sich der erzkonservative Senator gute Chancen ausrechnet. Cruz will dann in den Wochen danach dem Gouverneur von Ohio diesen Gefallen bei den Vorwahlen in Oregon und New Mexico erwidern.
Trump schüttete wegen dieses Pakts Spott über seine Rivalen aus und forderte sie am Dienstagabend (Ortszeit) in seiner Siegerrede im Trump Tower in New York zum Aufgeben auf: „Ich betrachte mich als den natürlichen Kandidaten.“ Aus seiner Sicht sei das Rennen vorbei.
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Bei den Demokraten rückte unterdessen Clinton der Schwelle von 2.383 Delegierten, die sie für ihre Nominierung braucht, sehr nahe. Laut CNN hat sie nun 2.156 Delegierte beisammen, während Sanders weit abgeschlagen bei 1.374 liegt. Die Ex-Außenministerin hat damit bereits 90 Prozent der benötigten Delegiertenzahl für ihre Nominierung erreicht.
Am Wahlabend richtete sie bei einem Auftritt in Philadelphia versöhnliche Worte an Sanders. Sie dankte ihm und seinen „Millionen von Unterstützern“ dafür, den Schwerpunkt der Kampagne unter anderem auf die Beseitigung sozialer Ungerechtigkeiten gelegt zu haben. „Zusammen werden wir das schaffen“, sagte Clinton.
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