US-Vorwahlen in Indiana: Trump triumphiert, Sanders siegt
Trump steht vor der Nominierung der Republikaner, Ted Cruz gibt auf. Bei den Demokraten verliert Hillary Clinton gegen Bernie Sanders.
Der erzkonservative Senator aus Texas stieg daraufhin aus dem Rennen aus. Trump kann sich nun auf den Schlagabtausch mit Hillary Clinton konzentrieren, die trotz einer Niederlage in Indiana die Kandidatur der Demokraten ergattern dürfte.
Trump sprach von einem „gewaltigen Sieg“ und kritisierte Clinton. „Sie wird keine großartige Präsidentin sein. Sie wird keine gute Präsidentin sein. Sie hat keine Ahnung vom Handel“, sagte Trump bei einer Siegesfeier in New York.
Der Vorsitzende der republikanischen Partei, Reince Priebus, bezeichnete Trump bereits als den voraussichtlichen Kandidaten. Es sei nun an der Zeit, die Reihen zu schließen. „Wir müssen uns darauf konzentrieren, Hillary Clinton zu besiegen“, twitterte Priebus.
Cruz steigt aus, Kasich macht noch weiter
Trumps Widersacher Cruz erklärte, er sehe keinen Weg mehr, die Kandidatur zu gewinnen. „Schweren Herzens beenden wir unseren Wahlkampf“, sagte der 45-Jährige nach seiner Niederlage vor seinen Anhänger.
John Kasich, der in Indiana mit weniger als zehn Prozent der Stimmen abgeschlagen auf dem dritten Platz landete, bleibt dagegen im Rennen.
Die Gegner von Trump im republikanischen Lager hatten zuletzt darauf gehofft, Trump auf dem Parteitag im Juli in eine Kampfabstimmung zu zwingen. Doch angesichts seines überwältigenden Siegs in Indiana dürfte der Milliardär die nötigen 1237 Delegiertenstimmen erreichen, um auf dem Parteitag im Juli automatisch zum Präsidentschaftskandidaten ernannt zu werden.
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Diese Schwelle wird Trump wohl spätestens nach der Vorwahl in Kalifornien am 7. Juni überschreiben. In Indiana sicherte er sich Zwischenergebnissen zufolge mindesten 51 der 57 Delegiertenstimmen. Cruz und der Gouverneur von Ohio, Kasich, erhielten keine einzige Delegiertenstimme.
Sanders erwartet „weitere Siege“
Bei den Demokraten siegte in Indiana Bernie Sanders. Er sicherte sich 42 Delegiertenstimmen, die ehemalige Außenministerin Clinton bekam 36. Experten gingen allerdings schon vor der Wahl in dem Staat mit etwa 6,6 Millionen Einwohnern – etwas mehr als Hessen – davon aus, dass Clinton die Kandidatur ihrer Partei kaum noch zu nehmen ist.
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Doch Sanders widerspricht: „Die Clinton-Kampagne denkt, diese Kampage sei vorbei. Sie liegen falsch.“ Er habe einen „Großartigen Überraschungssieg“ errungen und sieht sich trotz seines anhaltend großen Rückstands auf Clinton im Aufwind. Er rechne „in den kommenden Wochen mit weitere Siegen“. Zugleich foderte er Clinton zu einer Debatte im US-Staat Kalifornien auf.
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