Vorstoß auf West-Mossul: Irak startet Bodenoffensive auf IS
Die irakische Luftwaffe hat die Bevölkerung mit Flugblättern gewarnt. Der US-General, der die Anti-IS-Koalition anführt, erwartet eine harte Schlacht.
Mehrere Dörfer seien bereits erobert worden. Zuvor hatte die Luftwaffe nach Angaben des Verteidigungsministerium Millionen Flugblätter über dem Gebiet abgeworfen, um die Bevölkerung zu warnen. Der IS sei zudem zur Aufgabe aufgefordert worden.
Al-Abadi forderte seine Streitkräfte auf, während der Schlacht um Mossul die Menschenrechte zu respektieren. Es wird geschätzt, dass sich neben den IS-Kämpfern noch etwa 650.000 Zivilisten im Westen Mossuls aufhalten. Die UN-Koordinatorin für den Irak, Lise Grande, warnte am Samstag vor Massenvertreibungen. Die erwartete Offensive könnte auch zu einer Belagerung der dicht bevölkerten Altstadt führen, sagte sie.
Wegen der für Panzerfahrzeuge unpassierbaren engen Gassen gilt der angekündigte Angriff auf den Westteil als besonders schwierig. Der Befehlshaber der von den USA angeführten Anti-IS-Koalition, General Stephen Townsend, warnte vor einem Kampf „der für jede Armee der Welt hart wäre“.
Der IS hatte Mossul 2014 in einem blitzartigen Vorstoß besetzt und von dort ein Kalifat ausgerufen, das bis nach Syrien reicht. De facto ist Mossul die Hauptstadt der sunnitischen Extremisten im Irak, in Syrien ist es Rakka. Mit Unterstützung der Anti-IS-Allianz begann die irakische Armee im Oktober ihre Offensive auf Mossul. Die erste Phase wurde im Januar mit der Rückeroberung des Ostteils der Stadt abgeschlossen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!