Vorfall an israelisch-ägyptischer Grenze: Mehrere Soldaten getötet
An der Grenze zu Ägypten ist es zu einem Schusswechsel gekommen. Drei israelische Soldaten starben, auch der mutmaßliche Angreifer kam ums Leben.
Militärsprecher Richard Hecht sagte, in der Nacht hätten Soldaten zunächst einen versuchten Drogenschmuggel über die Grenze vereitelt. Einige Stunden später seien zwei Soldaten an einem Wachposten erschossen worden. Ihre Leichen wurden gefunden, als sie nicht auf Funksprüche reagierten. Hecht erklärte, die Tötungen stünden offenbar im Zusammenhang mit dem vereitelten Schmuggel. Der ägyptische Polizist wurde nach Militärangaben bei einem zweiten Schusswechsel getötet, bei dem auch ein dritter Soldat ums Leben kam. Der Militärsprecher kündigte an, die Ermittlungen würden in enger Zusammenarbeit mit der ägyptischen Armee geführt.
Es war das erste tödliche Feuergefecht an der israelisch-ägyptischen Grenze seit über zehn Jahren. Zu dem Zwischenfall kam es nach Angaben des Militärs in der Nähe des Grenzübergangs Nitzana zwischen Israel und Ägypten. Der Grenzübergang liegt etwa 40 Kilometer südöstlich des Punktes, an dem die Grenzen zwischen Israel, Ägypten und dem Gazastreifen zusammentreffen. Er wird für die Einfuhr von Waren aus Ägypten genutzt, die für Israel oder den von der Hamas regierten Gazastreifen bestimmt sind.
Israel errichtete vor zehn Jahren einen Zaun entlang der Grenze, um die Einreise afrikanischer Migranten und militanter Islamisten zu verhindern, die in der Wüste Sinai aktiv sind. Kriminelle schmuggeln gelegentlich Drogen über die Grenze.
Israel und Ägypten unterzeichneten 1979 ein Friedensabkommen und unterhalten enge Sicherheitsbeziehungen.
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