: Vorerst Entwarnung für Portugal
Finanzkrise Dank der Ratingagentur DBRS darf das links regierte Portugal sich weiter Geld beschaffen
Trotz der Note „BBB niedrig“ bewegt sich Portugal weiterhin am Limit. „Die Bewertung kann unter Abwärtsdruck kommen, wenn die politische Verpflichtung einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik aufgeweicht wird“, warnt DBRS, die in einem halben Jahr erneut ein Gutachten ausstellen wird. Premier Costa weiß das. Der Sozialist, der in Minderheit mit Duldung durch die Kommunistische Partei (PCP) und den Linksblock (BE) regiert, will das Defizit dieses Jahr unter die von Brüssel eingeforderten 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) senken. Im kommenden Jahr sollen es 1,6 Prozent werden. 2015, unter der konservativen Vorgängerregierung, waren es 4,4 Prozent statt der eingeforderten3 Prozent. Dies war hauptsächlich der Rettung der maroden Bank Banif zu verdanken. Brüssel hat deshalb die Gelder aus den Strukturfonds eingefroren, bis der neue Haushalt von den europäischen Prüfern als gut befunden wird.
Das Problem Portugals ist das Wachstum. Das Land ist klein, die geringste Veränderung schlägt sofort auf die Eckdaten. So gingen die Exporte zurück, weil Abnehmerländer wie Brasilien und Angola weniger bestellen, da sie sich selbst in einer schwierigen Lage befinden. Außerdem senkte das portugiesische Volkswagenwerk wegen einer geplanten Modellumstellung seinen Ausstoß. Im ersten Halbjahr fiel das Wachstum auf 1,0 Prozent, weit entfernt von den prognostizierten 1,8 Prozent. Costa zeigt sich optimistisch. Die Wirtschaft werde zulegen. Im kommenden Jahr sollen das Wachstum bei 1,6 Prozent liegen. Schwache Zahlen, die Brüssel zufriedenstellen sollen, während sich die Regierung Costa um den sozialen Frieden bemüht. Reiner Wandler
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