Vorbild für „Generationen junger Mädchen“: Raumfahrtpionierin Ride ist tot
Sie war die erste US-Amerikanerin im Weltall. Nun ist Sally Ride an Krebs gestorben. Die Astronautin und Physikerin ist nicht nur für Präsident Obama eine Nationalheldin.
WASHINGTON dapd | Die erste Amerikanerin im All, Sally Ride, ist tot. Ride starb am Montag im Alter von 61 Jahren im kalifornischen La Jolla an Bauchspeicheldrüsenkrebs, wie eine Sprecherin ihrer Firma Sally Ride Science mitteilte. Ride flog 1983 im Alter von 32 Jahren mit der Raumfähre „Challenger“ ins All. Nach ihr flogen noch mehr als 40 weitere amerikanischen Frauen in den Weltraum.
„Sally war eine Nationalheldin und ein starkes Vorbild“, erklärte US-Präsident Barack Obama in einer Stellungnahme. „Sie hat Generationen junger Mädchen inspiriert, nach den Sternen zu greifen.“ Der Chef der US-Raumfahrtbehörde Nasa, Charles Bolden, sagte, Ride habe mit Anmut und Professionalität Grenzen durchbrochen und das Gesicht des amerikanischen Raumfahrtprogramms verändert. Das Land habe eine großartige Lehrerin und Forscherin verloren.
Am 25. Jahrestag ihres ersten Flugs ins All 2008 erinnerte sich Ride in einem Interview an den 18. Juni 1983. Alle seien damals sehr aufgeregt gewesen, sogar auf dem Weg zur Startrampe. „Ich habe damals nicht viel darüber nachgedacht, aber ich habe dann doch die Ehre schätzen gelernt, als erste Frau die Chance zu erhalten, ins All zu fliegen.“ Im Kennedy Space Center wurde sie von bekannten Feministinnen wie Gloria Steinem und Jane Fonda bejubelt.
Die erste Kommandantin eines Shuttles, Eileen Collins, sagte, Menschen in der ganzen Welt hätten Rides Namen gekannt. Diese habe jedoch nie die Aufmerksamkeit der Medien gesucht, sondern habe sich auf ihre Arbeit konzentriert.
Die am 26. Mai 1951 im Süden des US-Bundesstaats Kalifornien geborene Ride studierte an der renommierten Stanford-Universität Physik und Englisch. Ende der siebziger Jahre bewarb sie sich als Astronautin bei der Nasa. Neben ihrer Tätigkeit bei der Nasa war sie Professorin für Physik an der Universität von Kalifornien in San Diego und schrieb Wissenschaftsbücher für Kinder. Ride flog 1983 und 1984 ins All, beide Male mit der „Challenger“. Ein dritter Flug wurde nach dem Unglück der "Challenger" 1986 abgesagt.
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