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Illustration: Manuel Fazzini

Vor der UN-Weltklimakonferenz COP30 Schmelztiegel Amazonien

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Drei Jour­na­lis­t:in­nen aus Brasilien berichten über die Amazonas-Region, seine Menschen und die Herausforderungen des Waldschutzes.

Amazonien ist ein Gebiet der Superlative. Es ist der größte tropische Regenwald und eines der artenreichsten Biome der Erde – und spielt darum eine wichtige Rolle bei der globalen Klimaregulierung. Noch ist Amazonien eine CO2-Senke, doch sollte die Abholzung weiter anhalten, könnte sich das künftig ändern, was schwerwiegende Folgen weit über Lateinamerika hinaus hätte.

In unserem Podcast der Reihe „Freie Rede“ haben wir drei Jour­na­lis­t:in­nen aus dem brasilianischen Teil Amazoniens eingeladen: Fábia Sepêda ist Moderatorin und Reporterin bei TV Liberal in Belém, Cley Medeiros Reporter bei der Tageszeitung A Crítica in Manaus und Felipe Corona ein Journalist aus dem abgelegenen Porto Velho im Bundesstaat Rondônia nahe der Grenze zu Bolivien.

Die drei Kol­le­g:in­nen gehören zu einer Gruppe von zehn Jour­na­lis­t:i­nen aus acht Ländern der Amazonas-Region, die im Vorfeld der UN-Weltklimakonferenz COP30 im brasilianischen Belém für den Workshop Green Panter Amazonia der taz Panter Stiftung nach Berlin gekommen waren.

Wachstum und Waldschutz

Im Podcast sprechen sie über den multikuturellen Schmeztiegel Amazonien, über die konkreten Auswirkungen der Klimakrise vor Ort – und wie wir ihnen am Besten begegnen können. Fábia Sepêda berichtet etwa von den Vorbereitungen der COP30-Gastgeberstadt Belém, die obwohl sie mitten im Regenwald liegt, eine der Metropolen Brasiliens mit den wenigsten Bäumen im Stadtbild ist. Trotz aller Probleme freut sich Sepêda auf die am 10. November beginnende COP30, weil ihre „lange unsichtbare“ Heimatstadt dadurch endlich mehr öffentliche Aufmerksamkeit erhält.

Cley Medeiros aus Manaus betont indes die Bedeutung des Waldschutzes und sagt zugleich, dass Amazonien Wachstum brauche – nur müsse dieses „klaren Regeln“ folgen: „Wir wollen wachsen, wir wollen Entwicklung, aber wir wollen auch bewahren.“

Felipe Corona richtet sein Augenmerk wiederum auf die Vielfalt der Menschen der Region, die in mehreren Migrationswellen den Regenwald besiedelten. Dieses „Gemisch der Hände“ habe Amazonien geprägt. Auch Sepêda spricht von der „großen Vielfalt“ der Menschen der Region: „Wir sind viele, wir haben viele Akzente, viele Gewohnheiten, viele Lebensweisen. Aber was uns verbindet, ist die Natur.“

Rückgang der Abholzung

Dass diese weiter in Gefahr sei, darin sind sich die drei Jour­na­lis­t:in­nen einig. Denn die Ausbeutung des Waldes bringt bestimmten Akteuren – darunter auch internationale Konzerne – immer noch viel Geld ein. Trotz aller Widersprüche in der Klimapolitik der Regierung unter Präsident Lula hoffen Corona, Medeiros und Sepêda, dass Brasilien künftig eine führende Rolle beim Waldschutz und im Kampf gegen die Klimakrise einnimmt. „Wir sehen mehr Investitionen, einen Rückgang der Abholzung und einen stärkeren Kampf gegen illegale Aktivitäten“, sagt Fábia Sepêda.

Moderiert wird der Podcast vom Journalisten Niklas Franzen. Der teils in Brasilien lebende taz-Autor hat zusammen mit Ole Schulz von der taz Panter Stiftung den Workshop Green Panter Amazonia geleitet.

Die Podcastreihe „Freie Rede“ ist ein Projekt der taz Panter Stiftung. Die im Workshop Green Panter Amazonia entstandenen Texte können auf dem taz-Schwerpunkt „Amazonien im Fokus“ gelesen werden.

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