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Vor der NRW-WahlDas Comeback von Rot-Grün

Nur wenige Wochen vor der Landtagswahl ist plötzlich möglich, was längst vergessen schien: eine rot-grüne Koalition. Dabei ist die gemeinsame Vergangenheit längst nicht aufgearbeitet.

Morgenluft? Die SPD-Chefs Hannelore Kraft und Sigmar Gabriel. Bild: dpa

BERLIN/KÖLN taz | Jörg Frank lacht. "Wir waren schon immer antizyklisch", sagt der Fraktionsgeschäftsführer der Kölner Grünen. Während anderswo über Schwarz-Grün spekuliert wird, wird Nordrhein-Westfalens größte Stadt von einer rot-grünen Koalition regiert.

Ausgerechnet Köln. In der Domstadt schien ein solches Bündnis über Jahrzehnte unmöglich: Zu selbstherrlich die SPD, zu selbstbewusst die Grünen. Da ging nichts zusammen. Jörg Frank, seit 1989 im Rat, hat die unzähligen gescheiterten Versuche alle erlebt. Bis zum großen Crash der SPD im Jahr 2002, als die Kölner Sozialdemokraten in einem Müll- und Spendenskandal versanken und die CDU stärkste Partei wurde. Doch seit den Kommunalwahlen im vergangenen Jahr gibt es eine neue Chance für Rot-Grün. SPD und Grüne haben sie genutzt.

Was in Köln seit letztem Jahr kommunal funktioniert, ist auf einmal auch für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 9. Mai eine Option. 46 Prozent erreichen SPD und Grüne bei der neusten Sonntagsfrage vom Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap - nicht genug, aber doch 1 Prozentpunkt mehr als CDU und FDP. Geht es um die Wunschkoalition, liegt Rot-Grün mit 49 Prozent bei der Bevölkerung sogar vor allen anderen Optionen. Eine schwarz-gelbe Regierung will nur ein Drittel der BürgerInnen, ähnlich wie eine Koalition aus CDU und Grünen.

Wahlprognose

Rot-Grün: Nach der aktuellsten Stern-Umfrage liegen CDU und FDP sowie SPD und Grüne bei den Landtagswahlen in NRW mit je 45 Prozent gleichauf. Die CDU kommt nur noch auf 39 Prozent (minus 5 Prozentpunkte im Vergleich zu 2005). Die FDP hält sich bei 6 Prozent. Auch die SPD ist schwächer - sie erzielt 34 Prozent (minus 3 Punkte). Die Grünen steigen auf 11 Prozent (plus 5 Punkte). Die Linke erreicht 5 Prozent. Laut Infratest dimap sind es 46 Prozent, die SPD und Grüne bekommen - nicht genug, aber doch 1 Prozentpunkt mehr als CDU und FDP.

Linke: Schwarz-Gelb oder Rot-Grün hätten nur dann eine Chance auf die Mehrheit, wenn die Linkspartei unter der Fünfprozenthürde bliebe. Andernfalls wären ein Bündnis von CDU und Grünen (zusammen 50 Prozent) oder eine Koalition von SPD und Grünen mit den Linken denkbar.

Regierungschef: Derzeit würden sich 45 Prozent für Jürgen Rüttgers (CDU) als Landeschef entscheiden. Vor der Sponsoring-Affäre waren es 51 Prozent. Hannelore Kraft (SPD) kommt auf 28 Prozent.

"Rot-Grün feiert ein Revival", sagt Infratest-dimap-Chef Richard Hilmer, "es ergibt sich damit eine sehr interessante Situation für Nordrhein-Westfalen." Insbesondere die starke Zustimmung in der Bevölkerung findet Hilmer bemerkenswert. "Die Anhänger der Parteien bevorzugen dieses Bündnis gegenüber den anderen Optionen, die gehandelt werden", sagt Hilmer.

Bei den Sozialdemokraten im Land und in Berlin sucht man seit dem unerwarteten Aufschwung verzweifelt nach einem souveränen Umgang mit der neuen Option. Gerade verabschiedet man sich erfolgreich von diversen Agenda-Reformen aus der rot-grünen Regierungszeit. Nun soll man parallel die Koalition feiern, deren Politik man hinter sich lässt und die man als Ursache der Wahl- und Mitgliederverluste der letzten Jahre ausgemacht hat. Das passt nicht.

Umso verständlicher, dass sich Parteichef Sigmar Gabriel eher nüchtern mit dem Thema auseinandersetzt. Nein, um ein Projekt gehe es nicht, sagte er in dieser Woche der Frankfurter Rundschau, sondern darum, "wer die zentralen Aufgaben der nächsten Jahre am besten lösen" könne. Gabriels Nüchternheit hat Gründe: Längst sind weder bei Rot noch bei Grün alle Wunden verheilt, die durch die gemeinsame Regierungszeit entstanden sind.

Ortswechsel. Winfried Hermann sitzt in einem Regionalzug nach Duisburg, der grüne Bundestagsabgeordnete ist im Landtagswahlkampf im Ruhrgebiet. Hermann ist sehr bekannt geworden in der rot-grünen Regierungszeit. Er war oft im Fernsehen, weil er immer wieder drohte, Gesetzesvorhaben die Zustimmung zu verwehren. Er war damals in den Augen von Gerhard Schröder und Joschka Fischer ein Querulant, einer der "üblichen Verdächtigen". Hermann wollte zum Beispiel Änderungen an Hartz IV und die Einführung der Vermögensteuer. Damit wäre er heute kein Querulant mehr, in keiner der beiden Parteien.

Kann so jemand einer Neuauflage von Rot-Grün etwas abgewinnen?

"Der Preis ist deutlich höher, als damals", sagt Hermann, "für eine Neuauflage in Nordrhein-Westfalen brauchen wir stärkere Grüne". Hoch problematisch sei das Bündnis damals gewesen, im Land unter Wolfgang Clement und Peer Steinbrück wie im Bund. "Die wollten uns immer wieder über den Tisch ziehen", erinnert sich Hermann, "die SPD war dieselbe Autofahrerpartei wie die Vorgängerregierung."

Die Arroganz der SPD. Im Bund. In Nordrhein-Westfalen. Selbst in Köln war sie der Anlass für der Entfremdung der Parteien. Und erst ein Personalwechsel hat den Neuanfang möglich gemacht. In Köln geschah dieser 2002, nach dem großen Skandal der alten Genossen.

"Dass die Sozialdemokraten ihre gesamte Führungsriege auswechseln mussten, hat manches vereinfacht", sagt der Grüne Frank heute. "Die haben ihre alte Überheblichkeit weggeschwitzt." Das räumt auch der SPDler Jochen Ott ein: "Es sitzen bei uns Akteure am Tisch, die nicht in dem Glauben groß geworden sind, dass Grüne nur abgespaltene Jusos seien." Gerade 35 Jahre alt ist der Kölner Parteivorsitzende.

Den Streit von früher kennt er nur aus Erzählungen. "Rein biologisch hat sich unsere Herangehensweise geändert", sagt Ott, der auch stellvertretender SPD-Landesvorsitzender ist.

Die Zusammenarbeit klappt, auch weil sich die Kräfteverhältnisse verschoben haben. Wie in vielen Großstädten sind die Grünen keine Juniorpartner mehr. In der Wählergunst liegen die beiden Parteien in Köln fast gleichauf. Zum anderen haben sich die Erwartungshaltungen geändert.

"Wir haben keine Liebesbeziehung", sagt der Grüne Frank. Es sei ein Fehler gewesen, dass seine Partei Rot-Grün lange Zeit als "gesellschaftspolitisches Transformationsprojekt" überhöht habe. Auch wenn dabei das "ideologisch-philosophischen Flair" fehle, könne es nur um "Zweckbündnisse auf Zeit" gehen. "Von Projekten halte ich überhaupt nichts", betont auch SPD-Mann Ott. Es gehe um die Austarierung unterschiedlicher Interessen.

Es ist fast Gabriels Rhetorik, fast die Wortwahl der Berliner ParteikollegInnen. Die bereiten gerade eine besondere Woche vor, eine Woche, in der sich die Parteien zueinander bekennen, obwohl sie ja eigentlich so lange die natürlichen Partner waren.

Am kommenden Montag ist die Bundespressekonferenz reserviert, "Perspektiven für Rot-Grün" lautet das Motto. Sigmar Gabriel kommt, auch die Grünen-Spitze mit Claudia Roth und Cem Özdemir, und natürlich fehlen auch die Landeschefinnen der Parteien, Hannelore Kraft und Sylvia Löhrmann, nicht.

Es wird ein großer Auftritt, er ist besonders in der SPD nicht unumstritten, denn er könnte WählerInnen für Grün mobilisieren - die am Ende mit Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ein Bündnis eingehen könnten.

Wenige Tage später werden beide Parteien wohl noch einmal gemeinsam auftreten, offenbar sogar Jürgen Trittin zusammen mit Sigmar Gabriel. Bei der großen Anti-Atom-Demonstration in Norddeutschland.

Es ist das Thema, das die beiden Parteien seit Langem vereint, der Kampf für den Atomausstieg. "Da haben wir mit Schwarz-Gelb einen gemeinsamen politischen Gegner", wie Juso-Chefin Franziska Drohsel sagt. "Es gibt deutliche Parallelen zu 1998", sagt Richard Hilmer von Infratest dimap. "Atompolitik und soziale Gerechtigkeit sind die großen Themen, da besteht Einigkeit". Und auch in Nordrhein-Westfalen sind die Ziele für Bildungspolitik und Kommunalfinanzen fast identisch. Konflikte drohen beim Thema Kohle, dem alten Identifikationssymbol der Sozialdemokratie, dem Grüne nie etwas abgewinnen konnten.

Streitpunkt oder nicht: Letztlich hängt doch alles von der Linkspartei ab. Kommt sie am 9. Mai in den Landtag, dann wird es nichts mit Rot-Grün, nichts mit dem Revival, dem Nichtprojekt.

Die Anhänger der Linkspartei indessen können Rot-Grün auch etwas abgewinnen, jeder zweite von ihnen findet die Koalition gut. "Die Abwehrhaltung der Anhänger der Linken gegenüber Rot-Grün nimmt ab", hat Richard Hilmer festgestellt.

Das kann ja auch ein Zeichen für eine ganz andere Annäherung sein. Vielleicht wird daraus sogar irgendwann, später, das Unwort. Ein Projekt.

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29 Kommentare

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  • M
    Michael

    Rot-Grün scheint derzeit tatsächlich möglich! Glaubt man den Parteikursen vom Politikmart ( http://www.politikmarkt.tu-dortmund.de/ ) kommen beide zusammen sogar auf über 47 Prozent. Und deren Vorhersage war vor der Bundestagswahl besser als alle Meinungsforschungsinstitute, obwohl es sich "nur" um kollektive Erwartungen handelt!!! Ist wirklich spannend das zu verfolgen - besonders wenn man selbst etwas Politikversiert ist kann man mit ein wenig Gespühr Trends gut vorraussagen und die Preise absahnen.

  • O
    ole

    @claudia

     

    Mit Rot-Grün meinte ich SPD-Grüne selbstverständlich.

  • WM
    Wolfgang M.

    Rot/grüne Träume, ohne die Linke. wird es das nicht geben und zurückblickend ist das vieleicht auch ganz gut so.

    Schwarz/grün oder auch Schwarz/rot dürfte wohl die realistischere Frage sein, es sei denn, gelb und Orange bleiben ganz draußen :-))).

     

    Die Frage die ich mir allerdings stelle ist eine ganz andere, denn egal welche Konstellation außer Schwarz/gelb wird dieser Regierung in Berlin die Möglichkeit geben all die anstehenden Unsäglichkeiten die von dort kommen werden, weil sie kommen müssen, zu tätigen und die Schuld dafür der fehlenden Ratsmehrheit zu geben.

     

    Ich sehe Merkel bereits durchs Plenum und die Medien schweben und bei jeder neuen Schweinerei darüber lamentieren, dass sie das alles nicht so gewollt hätte, es völlig anders hätte kommen können, wenn, ja wenn sie können würde wie sie ja immer wollte, aber der Rat lässt sie ja einfach nicht die Freundin aller Deutschen sein, sonder zwingt sie ja zu diesen Grausamkeiten.

     

    Solange wir alle zusammen keine wirklich wählbare Alternative zu stande bringen, ist es eigentlich schlicht gesagt völlig egal was wir da wählen, denn derzeit kann man alle 6 in einen Sack packen, draufhauen und man trifft immer den richtigen.

     

    Aber vieleicht wollen wir ja auch weiter in diesem oligarchen Feudalsystem leben und weigern uns aus diesem Grund so beharrlich endlich selbst Verantwortung zu übernehmen.

     

    Gruß Wolfgang M.

  • C
    claudia

    @ole:

    >>Na wenn selbst die Anhänger der LINKE eine rot-grüne Koalition in Ordnung finden, steht dem ja nichts mehr im Wege.

  • D
    Daniel

    Die Linke wird auch hier in den Landtag einziehen und verdeutlichen, dass es eine deutliche linke Mehrheit gibt bei den Wählern. Die ist auch bitter nötig als Gegengewicht zu den antisozialen Kreidefressern und Atom(ver)brechern. Doch weil das Personal zum Teil auch nicht das sozialste ist und auch nicht zwingend das demokratischste, wird es wie gehabt keine Einigkeit geben.

     

    Als Folge wird der verwünschte Rüttgers erneut den bequemen Thron besteigen und hat noch die Wahl zwischen zwei vorgeblich progressiven Koalitionspartnern.

     

    Die frei zugänglichen, stationären Atombomben werden wir wohl einfach selbst abschalten müssen. Generell macht man besser alles selbst, wenn's was werden soll.

     

    Nebenbei: Als fossile Ergänzung zu den Regenerativen böte sich das effiziente Erdgas an, oder was glaubt ihr, was Schröder und Fischer da machen?

  • GJ
    Gonzo Journalist

    an Jens:

    Erneuerbare Energien müssen schon jetzt mehr gefördert werden.

    ansonsten:

    ich will ja nicht den Teufel an die Welt malen, aber ich hab die Wahl,

    ob ich 20 Jahre früher an ner Staublunge sterbe und die klimaerwärmung zeigt was sie drauf hat oder ob meine Kinder und Nachfahren mit lustig sprießenden Öhrchen, Beinchen oder anderen Mutationen auf diese Welt kommen!?

     

    Banalisierung abgeschlossen.

     

    peace

  • S
    Slobo

    @Jens: Wenn dir Atomkraft lieber ist, dann verstau doch mal bitte einen Castor-Behälter in deinem Keller. Ich bin sicher, dass du das nicht willst. Oder wie wäre es mit einer Endlagerstätte untertage, bei dir in der Nähe, die zusammenfällt und das ganze Trinkwasser verunreinigt und in deine Nahrungskette kommt ? Das wird dir wahrscheinlich auch nicht gefallen und deswegen ist Atomkraft einfach unbrauchbar.

     

    Scheinbar pennen die Typen im Ruhrpott alle: Es können ja wohl nicht ein Drittel für schwarz-gelb sein !?? Ich würde im Leben keinen korrupten...ähm...'tschuldigung: gesponsorten Politiker wählen. Die FDP ist auch nicht besser: Die Steuersenkungsvorhaben (insbesondere die bereits erfolgten für das Hotelgewerbe) sagen ja wohl alles...Schwarz-gelb kann man nicht ernsthaft wählen.

  • J
    Jens

    Ich will nicht den Teufel an die Wand malen aber überall wo die regieren bricht die Armut aus.

     

    Man nennt das fälschlicherweise Nord-Süd-Gefälle, in wirklichkeit ist falsche Politik daran schuld.

     

    Und zu den Atomkraftwerken, erneuerbare Energie kann die noch nicht ersetzten, wir müssten Kohlekraftwerke etc. bauen für den Übergang da ist mir Atomstrom doch lieber.

  • MP
    Meyer & Pete

    Der Kumpel wird wieder sozialdemokratisch?

    Na mal abwarten. Die LINKE wird sich sicher in der Opposition wiederfinden, da bin ich sicher. Das können und sollen sie, regieren aber bitte nicht.

  • O
    ole

    Na wenn selbst die Anhänger der LINKE eine rot-grüne Koalition in Ordnung finden, steht dem ja nichts mehr im Wege. Das nenne ich doch mal eine sinnvolle Stimmabgabe :-)

    Aber letztendlich müssen ja die NRWler damit klar kommen.

     

    Glückauf!

  • C
    claudia

    Ach du güne Neune, da ist wohl mein erster Kommentar verloren gegangen?

     

    Neuer Versuch:

    Der Deutsche Wähler (wie er sein soll)

    Er geht zur Wahl, macht Kreuzlein, und daraus resultert eine Regierung, die ziemlich sch..... ist.

    Dann will er eine andere Regierung. Die gibt es dann auch mal. Die ist auch ziemlich sch.....

    Die ehemals Regierenden, jetzt „Opposition” sind jetzt wieder die Guten, sie kritisieren, was sie einst beschlossen haben.

    Nun wünscht sich der Wähler die akute Regierung weg und die alte wieder her. Die ist natürlich auch nicht besser als damals.

    Und so wird die Oppostion von heute die Wunschregierung von morgen und die Regierung von heute die Wunschregierung von übermorgen.

     

    ---

    Warum kloppen SPD und Grüne heute auf der Agenda 2010 herum? Den Bertelsmännern wird wohl wieder was Neues eingefallen sein. Die haben ja in den vergangenen Jahren nicht geschlafen.

    Das Volk ist begierig, das an sich ausprobiert zu erleben. So soll es sein im Volke der Masochisten.

     

    ---

    Rot-Grün übrigens geht nicht:

    Grüne 11 - 12 %

    Linke 5 - 7 %

    laut Umfragen.

     

    Orange/rot/grün ginge, aber das wollen sie ja nicht.

  • C
    claudia

    Ich muß eine Korrektur anbringen:

    "Der Deutsche Wähler, wie er sein soll."

    Muß ja nicht so bleiben...

  • H
    Hannes

    Möglich ist diese Koalition - aber ist sie wahrscheinlich? Wohl eher nicht, denn die Linke könnte genau diese Prozente einsammeln, die dann am Ende fehlen. Außerdem stellt sich auch die Frage, ob die beiden Parteien in NRW ein gemeinsames Projekt überhaupt zusammen bekommen? Bei der SPD wirkt es doch ein wenig wie, wir müssen wieder an die Hebel (und ans Geld). Die Kandidatin Kraft hat bislang kaum etwas wirklich Positives und Neues gesagt.

  • O
    ole

    Wie wäre es denn mit einem Comeback der Datenbank und deren Kommentare?

  • US
    Uwe Sak

    Niemand braucht sich Illusionen zu machen. Rot-Grün würde genau da anfangen, wo die alte Rot-Grüne Regierung aufgehört hat. Hannelore Kraft hat mit ihren Äußerungen ja schon gezeigt, dass auch sie für Zwangsdienste der Hartz-IV-Empfänger ist.

    Die einig interessante Frage ist, ob die Linkspartei den Einzug in den Landtag schafft. Das wäre zumindest ein starkes Signal, auch wenn man Parteien generell skeptisch gegenüber steht.

    Wenn man aber sieht, dass die Linken in den Umfragen von 7 auf 5 % geschrumpft sind und somit um den Einzug bangen muß, dann scheint die millionenschwere Wahlpropaganda hervorragend zu wirken. Denn großartige Fehler hat die Linkspartei in letzter Zeit nicht gemacht, die eine andere Erklärung

    zuließen.

    Aber ob NRW weiter von Schwarz-Gelb oder wieder von Rot-Grün regiert wird, einen großen Unterschied wird es kaum geben.

  • W
    Wolfghar

    Als ob es ein Unterschied wäre ob der Sozialabbau RotGrün oder SchwarzGelb regiert wird.

    Hartz4 Zeitarbeitsliberalisierung alles schon vergessen?

    Das war Rot Grün

  • O
    ole

    Na wenn sogar die Anhänger der LINKE eine solche Koalition gut finden, steht dem ja nichts mehr im Wege :-) Das nenne ich mal sinnvolle Stimmabgabe.

    Aber egal, letztendlich sollen die NRWler darüber entscheiden. Schließlich haben sie die Hauptlast einer solchen Entscheidung zu tragen.

  • J
    jan

    ein aktionär wählt sdp und fdp, ein reaktionär schwarz und grün. das wär dann bei rot-grün der reaktionäre aktionär. passt.

  • C
    claudia

    Tja, Der Deutsche Wähler wieder mal.

    Da geht er zur Wahl. Daraus resultiert eine Regierung, die ziemlich kacke ist.

    Dann will er eine andere Regierung. Die ist auch ziemlich kacke, aber die zuvor Regierenden greifen jetzt alles an, was sie einst beschlossen haben. Als sogenannte Opposition. Dann will der Wähler die Regierung von zuvor wieder zurückhaben. Die ist zwar genauso kacke wie sie schon mal war, aber auch dann gibt es ja wieder eine "Oppostion", die alles angreift, was sie zuvor beschlossen hat. Dann wird man die "Opposition" von morgen als Regierung von übermorgen wollen.

     

    ---

    Warum kloppen SPD/Grün jetzt gar so sehr auf ihrer Agenda 2010 herum?

    Die Bertelsmänner haben sich wieder was Neues ausgedacht.

    Und die Wähler sind begierig, das an sich ausprobiert zu bekommen. Es geht halt nichts über eine gesunden Masochismus...

  • GM
    Gosig Mus

    Es gibt eine Landtagswahl und zumindest eine Kommunalwahl. Wo ist das Problem? Viel schlimmer, dass das "Wenige" im Untertitel groß geschrieben ist. ;)

  • M
    melana

    Na hoppla... Hat sich Sylvia Löhrmann etwa einem Facelifting unterzogen?

  • R
    Rudi

    Das wäre eine Bankrotterklärung für Deutschland und ein Riesenwahlsieg für Erdogan.

     

    Vortwärts in den Abgrund, bis Deutschland endlich erkennt dass man mit Sonnenblumen kein Haus heizen kann, kein Auto volltanken kann und nicht mehr Wirschafts- und Sozial-Nation Nummer 1 sein kann.

  • L
    Lucanus

    Das finde ich mal hübsch: Die Bildunterschrift "Morgenluft? Die NRW-Landeschefinnen der Parteien, Hannelore Kraft und Sylvia Löhrmann" zur Darstellung von Kraft und Gabriel. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.

  • DL
    Dr. Ludwig Paul Häußner

    Statt rot-grün schwarz-grün

     

    ---------------------------------

     

    Das rot-grüne "Projekt" wurde 2005 abgewählt: wegen HARTV IV und auch wegen des Afghanistaneinsatzes.

     

    Damals wurde zur Finanzierung des "Friedenseinsatzes" die Tabaksteuer erhöht, nach dem Motto: "Frieden schaffen durch mehr paffen."

     

    Leider sitzen auch 2010 noch zu viele HARTZ IV – und Afghanistankriegbefürworter in der bündnisgrünen Bundestagsfaktion auf dem "Altenteil", um sich so eventuell vor einem Leben mit HARTZ IV zu schützen.

     

    Die Selbstreinigungskräfte durch Rotation bzw. durch wirklich neue Leute auf den bündnisgrünen Wahllisten waren und sind zu schwach.

     

    Diese welken Grünen Bundestagsabgeordneten aus Zeiten von rot-grün verhindern geschickt Neues, wie zum Beispiel das bedingungslose Grundeinkommen, Ökoabgaben mit Ökobonus pro BürgerIn und einen Umbau des Steuersystems in Richtung Ausgabensteuer - Erhöhung der MwSt auf EU-konforme 25%, wie in Dänemark und Schweden längst Realität, um so Bund, Länder und Gemeinden mit hinreichend Mitteln für die Zukunftsbereiche BILDUNGSWESEN und GESUNDHEITSWESEN auszustatten.

     

    Deshalb: rot-grün in NRW nein danke, dann doch lieber schwarz-grün ohne Roth, Trittin und Co.

     

    L.P. Häußner

    Mitglied der Bündnisgrünen in Karlsruhe-Stadt

    Mitglied im bündnisgrünen Netzwerk Grundeinkommen

  • H
    Hans

    Gott steh uns bei, am besten wäre es wenn man alle Parteien zerschlagen würde um nochmal ganz von vorne anzufangen, keine ist wählbar weil jede einen anderen Mist verzapft.

  • M
    MikaL

    Nein, die gemeinsame Vergangenheit ist nicht aufgearbeitet. Vertuscht aber, vor allem den GRÜNEN ist dies gut gelungen.

    Nur die Folgen der SPD/Grünen Agenda 2010 und der SPD/GRÜNEN Deregulierung der Finanzmärkte und der Wirtschaft sind geblieben.

    SPD/GRÜNE- nie wieder. Nirgends.

    P.S.: vielleicht könnte die Presse ja mal Abschied nehmen, die SPD unter "rot" firmieren zu lassen. Jüngere Leute verbinden damit "die Linke" und glauben tatsächlich, die "Linke" hätte "damals" im Verbund mit den GRÜNEN die Verarmung von Millionen Menschen herbei regiert.

    Die SPD war's.

  • H
    Hilfe

    Hilfe: Eine Koalition höchster Dekadenz droht! Frau Kraft mittendrin: Hilfe!

  • R
    Reinhard

    Nur mal zur Erinnerung!

    Harz IV, Rente mit 67, negative Rentenformel, Steuerfreistellun von Firmenverkäufen, Zulassung der Verbriefung von Immobilienkrediten oder der Zünder für die Finanzkrise sowie deas EEG. Dazu kommen hunderte von Ämtern Instituten, die mit sinnfreier Ökoforschung

    die Haushalte und unseren Geldbeutel belasten! Übrigens wurde der jetzige Krisenkandidat Nr.1 Grieschenland in der Regierungszeit von Rot/Grün, ohne ernsthafte Prüfung vom SPD-Europaminister Verheugen, in den € aufgenommen.

    Also ehrlich: Wer möchte das wiederholen?

  • T
    Thorsten

    Schöner Bilduntertitel... hätte den rechten Menschen jetzt für einen Mann gehalten. Gut, dass die taz mir in meiner Verwirrung hilft. ;-)