Vogelgrippe-Fälle in Nordeuropa: Jetzt auch in England
Der H5N8-Virus ist auf einer Entenfarm in Yorkshire ausgebrochen. Alle Tiere werden notgeschlachtet. Experten vermuten eine Übertragung durch Wildvögel.
DEN HAAG ap/rtr | In einer Geflügelfarm im Norden Englands ist die Vogelgrippe ausgebrochen. Das öffentliche Gesundheitsrisiko sei jedoch gering, teilten die Behörden mit. Auch eine Gefahr für die Nahrungskette bestehe nicht. Die betroffene Entenfarm befindet sich in der Region Yorkshire. Sämtliche Enten dort würden notgeschlachtet, hieß es.
Zuvor hatten Behörden in den Niederlanden einen Vogelgrippe-Ausbruch in einer Geflügelfarm gemeldet. Alle 150.000 Hühner des Bauernhofes in Hekendorp rund 65 Kilometer südlich von Amsterdam wurden notgeschlachtet, wie das Wirtschaftsministerium am Sonntag mitteilte.
Zudem ordneten die Behörden als Vorsichtsmaßnahme an, dass der Transport von Eiern, Geflügeln sowie Nebenprodukten wie Geflügeldünger landesweit für 72 Stunden verboten sei. Das Virus ist für Geflügel tödlich und kann sich auch auf den Menschen übertragen.
Nach Expertenangaben ist der Virus des Typs H5N8 möglicherweise durch Wildvögel aus Asien eingeschleppt worden. Das sagte die Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts, Elke Reinking, am Montag. Es sei vor Monaten verstärkt in Südkorea aufgetreten, wo Millionen Tiere deswegen gekeult worden seien. Einzelfälle habe es auch in China und Japan gegeben. Zwar sei kein Wildvogel von Südkorea nach Europa geflogen.
Es sei aber denkbar, dass Wildvögel an Rastplätzen oder Wasserstellen das Virus weitergegeben hätten, sagte die Sprecherin des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit. Dadurch sei der Erreger dann Stück für Stück nach Europa gewandert.
Ihren Angaben nach untersuchen die Experten des Instituts nun, ob das in Deutschland und in den Niederlanden festgestellte Virus H5N8 identisch mit dem Erreger in Korea ist, oder ob es sich bereits um eine leicht veränderte Variante handelt. Bei dem jüngsten Fall in Großbritannien ist ihren Worten nach noch nicht bestätigt, dass es sich ebenfalls um H5N8 handelt. Das werde aber vermutet.
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