Video der Woche: Zeichnen in drei Dimensionen
Einfach mal schnell eine kleine Skulptur kritzeln? Mit dem „3Doodler“ geht das. Dank schnell aushärtendem Plastik kann man einfach in die Luft malen.
So sieht also die Zukunft aus. Wie ein Stift. Weil sie ein Stift ist. Ein Stift für dreidimensionales Zeichnen – und damit meinen wir nicht die olle Fluchtpunktperspektive, sondern richtige 3D-Modelle. Würfel. Einen Vogel Strauß. Spiralen. Den Eiffelturm. Zum Anfassen, Hinstellen, Rumspielen.
Was aussieht wie ein Wunder, ist in Wirklichkeit aus Kunststoff. Acrylnitril-Butadien-Styrol, Superplastik, das auf Knopfdruck aus dem 3Doodler (gefunden bei Nerdcore) austritt, erst superheiß, dann superschnell auskühlend. Also das gleiche Material und Prinzip wie bei den meisten 3D-Druckern, die schon seit langem als der Anfang einer dritten industriellen Revolution gelten – der Demokratisierung der Produktionsmittel.
Doch sind ebenjene Drucker und Fabber eher schwerfällige Geräte, die auf die Einspeisung von Daten angewiesen sind und den Kunststoff Schicht für Schicht für Schicht für Schicht auftragen, um ihre Modelle zu erzeugen. Der 3Doodler hingegen ist leicht, schnell, free-floating, kreativitätsfördernd. Vermutlich ist er auch sauschwer zu bedienen und die ersten paar Stunden malt man nur instabiles Plastik-Krikelkrakel. Aber wir wollen uns nicht die Illusion kaputt machen. Schnell wieder vergessen!
Wie bei so vielen tollen Dingen handelt es sich beim 3Doodler ohnehin nur um einen Prototypen. Erfunden haben ihn Peter Dilworth und Maxwell Bogue von der kleinen Firma Wobble Works. Um Geld für die weitere Entwicklung zu sammeln, stellten sie das Projekt am Dienstag bei der Crowdfunding-Plattform Kickstarter ein.
Empfohlener externer Inhalt
30.000 Dollar Startkapital wollten sie auf diese Weise einem Monat generieren – am Freitagabend waren es bereits 1,6 Millionen. Das Ziel ist, den 3Doodler zur Serienreife zu bringen, für geplante 75 Dollar Verkaufspreis.
Als wir von der Zukunft träumten, dachten wir an fliegende Autos, Teleporter, Zeitmaschinen. Nun haben wir einen Stift bekommen. Es könnte nicht schöner sein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Die Wahrheit
Der erste Schnee
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja