Verwirrung um Horst Seehofer: Hin und Her um möglichen Rückzug
Munteres Durcheinander um die politische Zukunft: Erst heißt es, Horst Seehofer wolle zeitnah den CSU-Vorsitz niederlegen, dann rudert er zurück.
Das löste scharfe Kritik der Opposition aus. André Hahn von den Linken sprach von einem „unmöglichen Umgang mit dem Parlament“, der Grüne Konstantin von Notz von einem „Affront“. FDP-Innenexperte Konstantin Kuhle sagte, Seehofer vollziehe einen „Abschied auf Raten“.
Dieser mögliche Abschied Seehofers sorgte am Mittwochnachmittag indes für Verwirrung. Zunächst meldete die Zeit, nach ihren Informationen wolle Seehofer in den nächsten Tagen sein Amt als CSU-Parteichef zur Verfügung stellen. Dies hätten mehrere unabhängige Vertraute aus Seehofers Umfeld übereinstimmend berichtet. Der Bayer plane aber, Bundesinnenminister zu bleiben.
Seehofers Sprecher bestätigte den Medienbericht nicht. Er sagte dagegen, sein Chef habe sich hinsichtlich seiner politischen Zukunft noch nicht festgelegt. Der CSU-Vorsitzende halte an dem von ihm selbst angekündigten Zeitplan fest, sich erst nach dem kommenden Montag zu möglichen Konsequenzen aus der bayerischen Landtagswahl und zu seiner eigenen politischen Zukunft zu äußern. Am Montag will der wiedergewählte bayerische Ministerpräsident Markus Söder sein Kabinett im Landtag vorstellen. Schließlich dementierte Seehofer gegenüber der Welt selbst den Zeit-Bericht. „Das ist eine fette Ente“, sagte Seehofer der Zeitung. (mit dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Partei stellt Wahlprogramm vor
Linke will Lebenshaltungskosten für viele senken
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen