Vertane Chance für den Artenschutz: Keine Pause für den Makohai
Der schnellste Hai der Welt gehört zu den am meisten gefährdeten Arten. Eine Chance, ihn zu schützen, ist vertan – weil USA und EU blockieren.
Der Kurzflossen-Mako ist mit seiner Geschwindigkeit von bis zu 60 Stundenkilometern ein interessantes Ziel für Sportfischer. Sein Fleisch und seine Flossen werden vor allem in den USA geschätzt. In europäischen Gewässern sind die meisten Makohaie Beifänge, die versehentlich in Netzen landen, mit denen andere Arten gefangen werden. Trotzdem wurde der Großteil der 2019 im Nordatlantik gefangenen Mako von EU-Schiffen angelandet, hauptsächlich aus Spanien und Portugal, gefolgt von Marokko.
Die Population ist so überfischt, dass es laut Wissenschaftler:innen der Fischereimanagementkommission ICCAT fünf Jahrzehnte dauern könnte, bis sie sich erholt hat – wenn die Fischerei sofort eingestellt würde.
2019 hatten sich die Regierungen im Rahmen des UN-Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten auf eine Regulierung des Mako-Fangs geeinigt. Ein Verbot, das Kanada forderte, kam nicht zustande. Auf der jüngsten ICCAT-Sitzung in der vergangenen Woche unternahm Großbritannien in seiner ersten Handlung als unabhängiges Mitglied einen Neuanlauf und unterstützte den kanadischen Vorschlag. Die EU und die USA lehnten ab, auch ein Kompromiss kam nicht zustande. Die Entscheidung wurde auf das kommende Jahr verschoben.
„Die EU und die USA haben die kurzfristigen Fischereiinteressen in den Vordergrund gestellt und eine einmalige Gelegenheit ruiniert, ein klares und einfaches Mittel zu finden“, sagte Ali Hood, Direktor für Naturschutz für den Shark Trust.
Ian Campbell vom Project Aware, einer gemeinnützigen Organisation, die mit Sporttauchern beim Meeresschutze zusammenarbeitet, warf der Trump-Regierung vor, die USA von einem globalen Führer beim Haischutz zum Haupthindernis gemacht zu haben. Er forderte die neue Regierung auf, „das Engagement der USA für die Wissenschaft und den Vorsorgeansatz wiederherzustellen“, auch für gefährdete Meereslebewesen.
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