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Verstorbener Barça-TrainerAbschied von Tito Vilanova

Im Camp-Nou-Stadion von Barcelona trauerten Funktionäre und Profis des Vereins um ihren ehemaligen Trainer. Der 45-jährige erlag am Freitag einem Krebsleiden.

Trainierte Barça nur eine Saison, holte aber trotzdem den Meistertitel: Tito Vilanova Bild: reuters

BARCELONA dpa | Der Tod des früheren Barcelona-Trainers Tito Vilanova hat im spanischen Fußball die bevorstehenden Entscheidungen in Liga und Champions League vorerst zu einer Nebensache gemacht. Inmitten vieler Beileidsbekundungen nahmen die Barcelona-Profis am Samstagvormittag im Camp-Nou-Stadion bewegt Abschied von Vilanova. Der Erfolgscoach war am Freitagabend im Alter von 45 Jahren einem Krebsleiden erlegen.

Vor einem großen Bild des Trainers versammelten sich die Profis um Weltstar Lionel Messi sowie Trainer und Barça-Funktionäre. Der verletzte Torwart Víctor Valdés stützte sich dabei auf Krücken. Besonders beeindruckend waren das Gebet von Dani Alves und die Tränen von Sportdirektor Andoni Zubizarreta. Danach bildete sich eine Schlange von Fans jeden Alters. „Tito in alle Ewigkeit“ stand auf einem Plakat vor dem Tribüneneingang.

Vor dem wichtigen Spiel am Sonntag bei Villarreal erschütterte der Tod die Stars. „Ich werde Tito niemals vergessen. Für immer mit dir. Alle Liebe seiner Familie“, schrieb Messi bei Facebook. Mittelfeldstar Andrés Iniesta twitterte: „Du warst und wirst ein Vorbild bleiben. Stolz, Teil deines Lebens gewesen zu sein.“ Schon am Freitag hatte sich Vilanovas früherer sportlicher Erzrivale José Mourinho zu Wort gemeldet: „Ein trauriger Tag, mein tiefstes Beileid“, postete der frühere Real-Madrid-Coach auf Twitter.

Der FC Bayern München wollte in Erinnerung an Vilanova beim Bundesliga-Heimspiel gegen Werder Bremen am (heutigen) Samstag mit Trauerflor auflaufen. Zudem werde vor der Partie eine Gedenkminute für den früheren Trainer des FC Barcelona eingelegt, teilte der deutsche Fußball-Rekordmeister mit. Vor seiner Zeit als Chefcoach bei den Katalanen war er Co-Trainer von Pep Guardiola, der inzwischen beim FC Bayern arbeitet.

Die Münchner hätten „mit Bestürzung und tiefer Trauer“ vom Tod Vilanovas erfahren, teilte der Club mit. „Wir haben ihn als großen Trainer und wunderbaren Mensch kennen und schätzen gelernt“, schrieben die Bayern in der auch in Katalanisch veröffentlichten Erklärung.

Auf der Homepage der UEFA würdigte der Präsident des europäischen Verbandes, Michel Platini, den Verstorbenen als „großen Menschen“ und „fantastischen Trainer“. Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque klagte unterdessen im Gespräch mit der Nachrichtenagentur efe: „Das ist ein großer Verlust. Ein guter Mensch ist von uns gegangen.“

Beileidsbekundungen kamen allerdings nicht nur aus der Welt des Fußballs. Ihr Mitgefühl erklärten auch viele Stars anderer Sportarten im In- und Ausland, darunter der NBA-Basketballer Pau Gasol und der Radsportler Alberto Contador, sowie ranghohe Politiker wie Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy.

Die spanischen Zeitungen spiegelten auf den Titelblättern am Samstag die Bestürzung im ganzen Land wider. „Tito ist tot, der Fußball weint“, schrieb AS, „Adios Tito, dein Kampf war eine Lektion“, verabschiedete sich Marca. Bei Sport hieß es knapp: „Ein großer Trainer, ein guter Mensch“.

Der frühere Mittelfeldprofi Vilanova, wegen seines eleganten Stils auf dem Feld und vor allem außerhalb des Platzes „Marqués“ (Markgraf) gerufen, hatte seine Trainerkarriere als Assistent seines engen Freundes Guardiola begonnen und mit ihm 14 Titel gewonnen. Nach dem im November 2011 entdeckten Krebsleiden an der Ohrspeicheldrüse führte er Barça 2012/2013 in seiner einzigen Saison als Chefcoach trotz Operationen und einer harten Behandlung mit dem Rekord von 100 Punkten erneut zum 22. Ligatitel.

Wegen der Krankheit musste er den Job allerdigs im Sommer 2013 aufgeben. Der Nationalverband RFEF schlug vor, dass die Liga am Wochenende Vilanova mit Schweigeminuten und Trauerflor gedenkt.

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