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Verlängerte Weihnachtsferien in BerlinEinen Tag Ferien gibt's geschenkt

In Berlin bekommen die SchülerInnen einen Tag länger Weihnachtsferien: Bereits der 23.12. ist „unterrichtsfrei“. Es gibt aber eine Notbetreuung.

Der Weihnachtsmann war da und hat allen SchülerInnen einen Ferientag geschenkt Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul

Berlin taz | Nun verlängern sich die Weihnachtsferien doch: Der 23. Dezember wird in diesem Jahr „unterrichtsfreier Tag“. Das gab die Senatsverwaltung für Bildung am Mittwoch überraschend bekannt. Damit beginnen die Weihnachtsferien nun schon einen Tag vor dem Heiligen Abend. „Um Kindern und Jugendlichen sowie allen Eltern und Sorgeberechtigten eine Weihnachtszeit ohne allzu großen Zeitdruck bieten zu können, habe ich mich entschlossen, den 23. Dezember zu einem unterrichtsfreien Tag zu erklären“, sagte Noch-Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Sie hoffe, dass werde insbesondere nach den Pandemiejahren Familien „guttun“.

Scheeres' vorzeitiges Weihnachtsgeschenk ist allerdings nicht unbedingt ein „mehr als sonst“ – sondern vielmehr die in letzter Minute erfolgte Abwendung eines „weniger als sonst“. Die Weihnachtsferien wären in diesem Jahr außerordentlich kurz gewesen: Der erste Schultag nach den Ferien ist bereits wieder Montag, der 3. Januar. Damit wäre, ohne den nun unterrichtsfreien 23. Dezember, faktisch nur eine Woche (plus Heiligabend) schulfrei gewesen. In anderen Jahren summierten sich Ferien und Feiertage in der Regel auf etwa zwei unterrichtsfreie Wochen.

Doch weil die Feiertage in diesem Jahr auf ein Wochenende fallen und Berlin das Budget für die Ferientage unter anderem für den Brückentag vor dem Frauentag am 8. März aufgebraucht hat, verkürzten sich die Weihnachtsferien auf ein Minimum. Lange fiel das niemandem auf – die Ferientage werden etwa zwei Jahre im voraus festgelegt. Doch eine taz-Anfrage an die Bildungsverwaltung machte die knapp bemessene Ferienzeit zur öffentlichen Diskussion.

Entscheidung „richtig“

Berlins oberster Elternsprecher Norman Heise äußerte sich am Mittwoch erleichtert: „In den vergangenen Monaten mussten Eltern und Kinder viele Einschränkungen ertragen. Der freie Tag direkt vor Weihnachten kann dazu beitragen, Weihnachten wieder als Fest der Familie zu erleben“, sagte der Vorsitzende des Landeselternausschusses. Die Entscheidung sei deshalb „richtig“.

Auch Schulleiterverbände begrüßten die Entscheidung: „Das ermöglicht Familien einen entspannten Start in die Ferien. Viele Angehörige leben nicht in Berlin und Weihnachten möchte man doch zusammen mit seinen Liebsten feiern“, sagte Astrid Sabine Busse, Vorsitzende des Interessenverbandes Berliner Schulleitungen. „Außerdem wird die Verkehrslage entzerrt.“ Andere Schulleitungen äußerten sich ähnlich.

Ein Sprecher von Scheeres sagte der taz, man habe die Entscheidung nicht schon eher fällen können, weil es „wochenlange Gespräche“ erfordert habe, um alleine die juristische Lage zu klären. Einfach einen zusätzlichen Tag zu den 75 erlaubten kann ein Bundesland nämlich nicht so leicht festlegen – auch mit Rücksicht auf die Wirtschaft und die Arbeitgeber. Deshalb sei der 23.12. nun auch ausdrücklich kein Ferientag, sondern nur „unterrichtsfrei“, so der Sprecher.

De facto einen Unterschied dürften vor allem die ErzieherInnen in den Schulhorten bemerken. Denn für die Klassen 1-6 muss an einem unterrichtsfreien Tag zwingend eine Betreuung angeboten werden. Immerhin: ErzieherInnen, die am 23.12. im Dienst sind, dürfen den Arbeitstag an einem anderen Termin ausgleichen. Nur Weihnachten ist dann eben vorbei.

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2 Kommentare

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  • "Lange fiel das niemandem auf – die Ferientage werden etwa zwei Jahre im voraus festgelegt."

    Ja, nee, ist klar, das war vor zwei Jahren nicht abzusehen, auf welche Wochentage die Feiertage fallen. Mal ernsthaft, liebe Berliner, muss man bei euch einen Nachweis besonderer Debilität erbringen, wenn man in der Verwaltung arbeiten will?

  • Was Sprache doch alles so kann:

    "ausdrücklich kein Ferientag, sondern nur „unterrichtsfrei“, so der Sprecher."

    Arbeitnehmerinnen gehen auch nicht ins "home-office", sondern arbeiten mobil.

    So kommt man um alle Regelungen herum.

    Bleibt zu hoffen, dass die Schüler an dem Tag den ganzen ausgefallenen Stoff durch Corona nachholen. Nee, sie sollen sich ja erholen.