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Verkürzung auf sechs MonateZivis künftig unbrauchbar

Der Paritätische Wohlfahrtsverband plant den Ausstieg aus dem Zivildienst. Der Grund: Bei einer Verkürzung auf sechs Monate können die Zivildienstleistenden nicht mehr richtig ausgebildet werden.

Kein Platz für Kurzzeit-Zivis: Rettungskräfte im Einsatz. Bild: dpa

KÖLN ap/afp | Angesichts der von Schwarz-Gelb geplanten Verkürzung des Wehr- und des Zivildienstes von neun auf sechs Monate bereitet sich der Paritätische Wohlfahrtverband auf den Ausstieg aus dem Zivildienst vor.

"Die Kürzung des Zivildienstes auf sechs Monate heißt, den Anfang vom Ende des Zivildienstes überhaupt einzuläuten, weil wir dann nicht mehr in der Lage sein werden, Zivildienstleistende noch vernünftig einzusetzen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Ulrich Schneider, dem Kölner Stadt-Anzeiger.

"Unsere Mitgliedsorganisationen haben bereits signalisiert, dass sie die Stellen dann zurück geben und nicht mehr besetzen werden", sagte Schneider weiter. Unter dem Dach des Wohlfahrtsverbandes arbeiten 500.000 Menschen, 15.000 davon sind Zivildienstleistende.

Im Rettungsdienst, so Schneider, dauere die Ausbildung auf den Fahrzeugen drei Monate. "Da bringen sechs Monate dann gar nichts mehr. Bei der Pflege, in Kindergärten oder der Arbeit mit Behinderten kann man es den Menschen einfach nicht zumuten, alle halbe Jahre die Bezugsperson zu wechseln." Auch den Einsatzstellen könne man nicht zumuten, stets neue Leute einarbeiten zu müssen.

"Wenn man auf sechs Monate geht, dann ist der Zivildienst am Ende", sagte er weiter. Allerdings gebe es die Möglichkeit, den Verlust durch Freiwillige "zu kompensieren, wenn die Politik mitspielt" und mehr Geld bereitstelle, ergänzte der Hauptgeschäftsführer.

So stünden den 85.000 Zivildienstleistenden 2009 rund 35.000 junge Menschen gegenüber, die ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr absolvieren. Die Zahl der Bewerber auf die von Bund und Ländern finanzierten Stellen sei jedoch ungefähr doppelt so hoch.

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54 Kommentare

 / 
  • V
    Volksverdummung

    Zivildienst war einst als Notlösung gedacht, nicht wie bereits allgemeinhin akzeptiert als Lückenfüller einzelner Wohlfahrtsverbände. Da sieht man mal wieder wie schnell in diesem Land billigies Personal angenommen und sogar zur Grundlage bestimmter Aktivitäten wird.

    Was wäre eigentlich, wenn aus irgendeinem Bewußtseinsschwung, kaum noch jemand Zivi machen möchte und alle zum Bund rennen? Würden die armen Verbände dann auch alle herumheulen und jammern, weil sie keine billigen, willigen Tölpel für notwendige Arbeiten mehr bekämen?

  • O
    ole

    Wehrpflicht abschaffen kann die einzig sinnvolle Löseng sein. Daraus folgt die Abschaffung des Wehrersatzdienstes. Und sorry, aber was will denn ne Armee mit einem 6Monatler anfangen?

     

    Den sogenannten "Dienst an der Gesellschadt zum Wohle der Allgemeinheit" mache ich schon viele Jahre. Ich zahle Steuern und Abgaben und nehme auch freiwillige, unentgeldliche Tätigkeiten wahr.

     

    Dieses Land benötigt keine Zwangsdienste sondern Investitionen in Bildung und Ausbildung von Kindern/Jugendlichen sowie ordentliche Rahmenbedingungen für qualifizierte und weniger qualifizierte Fachkräfte in den Systemen.

  • M
    markus

    Wahlweise Wehr-, Zivil- oder Ersatzdienst für alle (auch Frauen) könnte eine gute Lösung sein!

     

    Dadurch könnte man zum einen dem Problem der Wehrgerechtigkeit entgegentreten und andererseits dem Drängen der Verbände entgegenkommen. Sozusagen ein Jahr im Dienste der Gesellschaft verpflichtend für jedermann/frau.

  • P
    Peter2509

    @ MTK 14.05 Uhr

     

    RRRichtig. Schlage RRReichsarbeitsdienst vor.

    Alles schon mal da gewesen.

  • M
    Micha

    ENTWEDER macht man eine allgemeine Dienstpflicht für alle, wo die Bundeswehr nur noch eine Option unter vielen ist und die übrigen Tätigkeiten gleichgestellt sind und kein "Ersatzdienst" für "Verweigerer".

    .

    ODER man schafft das ganze System ersatzlos ab und beschäftigt sowohl in Sozialwesen/Katastrophenschutz als auch in der Bundeswehr nur noch anständig bezahlte Vollzeitkräfte.

    .

    Was aber NICHT geht, ist, die Strukturen des im Alltag ungleich wichtigeren Zivildiensts vom Personalbedarf der Bundeswehr abhängig zu machen, oder die Wehrpflicht nur wegen den Zivis aufrechtzuerhalten. Das führt nur zu den komplett absurden Folgen, wie sie der Artikel beschreibt.

  • ID
    Irgen Dwer

    Zivildient,was für ein schwachsinniges wortkonstrukt.

    Dahinter verbirgt sich staatlich geförderte ausbeutung.

    Volkswirtschaftlich sinnlos und kontraproduktiv.

    Abschaffen ist die einzig logische konsequenz.

  • M
    Martin

    @ MTK

     

    Das beste, das ein Bürger für die Allgemeinheit tun kann, ist ein zügig abgeschlossener Bildungsweg mit guten Ergebnissen und das Eintreten in die Arbeitswelt, wodurch er für sich selbst sorgen kann und zum Wohle der Allgemeinheit Steuern und Abgaben zahlt. Eine Dienstpflicht mit wenig effektiven "Zwangsarbeitern" steht dem nur im Wege und nimmt sogar qualifzierten Fachkräften an dieser Stelle die Arbeit weg. Handelt es sich z.B. bei Zivistellen um gering qualifizierte Hilfsarbeiten, dann ist es auch in diesem Fall unsinnig, diese mit angehenden Studenten oder Lehrlingen zu besetzen. Dafür gibt es genug Unqualifizierte, in Zukunft noch mehr.

  • M
    MTK

    Ich bin dafür, eine Dienstpflicht für JEDEN einzuführen, also auch Frauen.

    Angesichts unserer Leistungs- und Effektivitätsgesellschaft halte ich es für eine wertvolle Sache, wenn jemand ein Jahr lang etwas für die Allgemeinheit tut. Am besten Etwas, was nicht direkt karrierenützlich ist.

    Ob Bundeswehr oder anderer Dienst sollte dann frei wählbar sein, ohne KDV-Anträge etc. Die Bundeswehr wäre dann einfach nur ein Anbieter unter vielen.

  • J
    Jan

    Am besten alles gleich komplett abschaffen. Das Prinzip eines Pflicht-Dienstest ist falsch und hilft weder dem jungen Menschen, dem wertvolle Zeit geraubt wird, noch den Leuten die mit unmotivierten Zivis zu tun haben müssen. Ich selbst war 12 Monate lang Zivi in einem Altenheim. In der Küche. Von den ersten sechs Monaten war ich fast die Hälfte der Zeit krank - da gab's ja auch mehr Geld... In den letzten sechs Monaten erfand ein Orthopäde ein kaputtes Knie und ich durfte einfache Büroarbeit verrichten.

     

    Gebracht haben mir die 12 Monate GAR NICHTS. Außer dem Gefühl, ein Mensch zweiter Klasse zu sein und dem Gefühl ausgebeutet zu werden.

     

    Man hätte ohne Zweifel für mich einen Küchenhelfer einstellen können, aber der ist ja zu teuer gewesen.

     

    Also abschaffen den ganzen Mist mit Pflichtdienst!!!

  • KS
    kleiner Spinner

    @eilbekermicha:

     

    Die Verbaende koennen sich genauso darauf verlassen, wie bei jedem anderen Arbeitnehmer auch. Das ist nur eine Frage der fairen Bezahlung und der fairen Behandlung. (Wieder so eine Situation, in der es heisst: Marktwirtschaft ja, aber bitte nur fuer die anderen..) Dazu kommt, dass, wer im Sommer Abitur macht, zwischen dem sechsmonatigen Zivildienst und dem Studienbeginn im Herbst sowieso ein halbes Jahr Leerlauf hat. Sehr viele werden so ein Jobangebot gerne annehmen, deshalb mache ich mir da ueberhaupt keine Sorgen.

     

    Zur "Ausbeutung": Wenn man einen Teil der Leute zwingt, ihre Arbeitszeit weit unter Wert zu verkaufen, dann ist das Ausbeutung. Und wenn die Verbände ohne Zivis nicht zurechtkommen, dann ist das hoechstens ein Hinweis darauf, dass die Nutzniesser woanders sitzen als in den Verbaenden selbst. Da darf man sich nicht von sozial konstruierten "Sachzwaengen" an der Nase herumfuehren lassen.

  • EF
    El Fanti

    Ich denke, es gibt sinnvolle Zivi-Stellen und weniger sinnvolle. Ich habe kein problem damit, ein jahr nach der Schule für "den staat" zu opfern und z.b. einen krankenwagen zu fahren. unabhängig von meinen persönlichen erfahrungen kann diese zeit sinnvoll verwendet werden. wird aber oft genug nicht.

    außerdem gibt es keinerlei gerechtigkeit mehr bei der musterung oder der kriegsdienstverweigerung. da könnte ich selbst eine kleine anekdote zu erzählen.

     

    anstatt langsam das system umzumodeln sollten die verantwortlichen politiker ein neues modell für die benötigten arbeitsstellen (die zur zeit von zivis besetzt werden) entwickeln und vorstellen. wenn es gefällt, kann man es umsetzen. aber dann bitte auch direkt und auf einmal und nicht hier ein bisschen an symptomen rumdoktern und dort etwas reformieren. das ändert nämlich letzlich gar nichts, sondern fördert nur den unmut der betroffenen bevölkerung.

  • T
    torben

    Wenn ich sehe wie locker man heute den Zivildienst abfeiern kann (Hausmeister im Jugendclub, Betreuer beim Sportverein, Pförtnerdienst im Krankenhaus), dann frage ich mich wozu man überhaupt 6 Wochen Ausbildung braucht. Für qualifiziertere Stellen müssen eben richtige Arbeitsplätze geschaffen werden, ähnlich wie Zeitsoldaten kann es doch auch Zeitzivis geben die sich für ein paar Jahre verpflichten. Ich habe außerdem in meinem Abijahrgang festgestellt, dass über 70% ausgemustert wurden, darunter auch Leistungssportler. Wenn schon Ausstieg aus Zivil- und Wehrdienst, dann bitte aus Gründen der Gerechtigkeit. Alternativ kann man ja ein soziales Jahr für alle (Männer und Frauen) einführen.

  • SN
    Studiert nun

    Okay, fassen wir zusammen:

     

    Volkswirtschaftlich wenig sinnvoll:

    - Zu großer Verwaltungsaufwand

    - Kostet Arbeitsplätze-ja sicher! Wenn Zivis machen ja keine wigens für sie erfundene Arbeit.

     

    Gesellschaftlich schon:

    Der Sinn liegt ja eigentlich vielmehr darin, dass junge Menschen Einblick in diese Berufe bekommen. Das ist doch sinnvoll, im Gegensatz zum Wehrdienst. Wer jedoch Zivi hinter sich brachte wird wissen: Nach 6 Monaten lernst du nicht mehr allzu viel Neues. Dann doch lieber bloß 6 Monate und ein halbes Jahr früher mit Ausbildung/Praktika/gar Studium beginnen!

     

     

    Da liegt aber auch gleichzeitig der einzige Grund, warum sich bis dato keine Regierung traute, das alles abzuschaffen - weil dann hinderttausende Jugendliche mehr auf dem Ausbildungsmarkt sind, die sich in einer Legislaturperiode nur SEHR schwer lassen. Insofern macht schwarz/gelb das schon ganz richtig, es nach und nach zu verkürzen: So bewegen wir uns langsam auf eine Wehr-/Ziviende zu. Ich weiß - 3 Monate als nächste Stufe wären sinnlos, aber dies ist nicht der Punkt - es geht um die Tendenz!

  • E
    eilbekermicha

    @Kleiner Spinner

     

    Das ist eine unsichere Sache für die Verbände, denn sie können sich nicht darauf verlassen, dass die Zivis tatsächlich noch eine Weile dort weiterarbeiten wollen.

    Die unterstellte Absicht der Ausbeutung ist eine sehr negative Auslegung; genauso oft lese ich, dass die Verbände ohne Zivis kaum noch zurechtkämen. Das ist schon etwas anderes als Ausbeutung.

  • KS
    kleiner Spinner

    Ruft man sich ins Gedächtnis, dass niemand diese Verbände daran hindern wird, die Zivildienstleistenden über die sechs Monate hinaus zu beschäftigen, dann wird klar, worum es geht: Billige Ausbeutung.

     

    Dabei können sie froh sein, wenn sie Einarbeitung plus drei Arbeitsmonate vom Staat finanziert bekommen. Und das werden sie auch nutzen, egal wie sie jetzt zetern und drohen...

  • F
    Frischer-Zivi

    @Werner: "Gut, das ist über 40 Jahre her - ich fürchte aber, es hat sich nicht wirkich viel geändert, oder?"

     

    Um es kurz zu sagen:

    Doch, hat es.

  • F
    fredson

    Ich bin bis vor einem halben Jahr Zivi in einem Altenheim gewesen. Ich habe eine 9 köpfige Runde mit Demenzkranken 40h die Woche sehr oft allein betreut. Anfangs habe ich geschumpfen, über die Zwangsinstanz Zivildienst und die schweren Arbeitsbedingungen am Anfang.

    Aber ich habe in diesen 9 Monaten unendlich viel über das Leben, den Tot, Demenz und Verantwortungsbewusstsein gelernt und daher empfehle ich der Diskussion, es doch unter dem Gesichtspunkt "Erfahrungsschatz" zu betrachten.

     

    Ich stimme jedoch einem meiner Vorposter zu in der These, man sollte sich einen sozialen Dienst für beide Geschlechter überlegen.

  • E
    Enrico

    Jegliche "Nutzabwegung" ist illegetim, da es sich um einen Zwangsdienst handelt! Einen Zwangsdienst den zu aller ungerechtigkeit auch nur Männer machen müssen! Dieser Zwangsdienst wurde nun, FDP sei dank, um 3 Monate verkürzt. Und das ist auch gut so. Die Grünen haben für die Freiheit der jungen Männer nichts rausgeholt und nun trotzt die FDP der noch starrköpfigeren CDU das ab. Das sagt doch schon einiges.

  • WL
    Werner Lorenzen-Pranger

    Der Zivildienst war immer schon reine Ausbeutung. Ich selbst habe ihn in einem Krankenhaus als "Pflegehelfer" verbracht - OHNE "Einarbeitung" und ohne Ausbildung um mindestens die Pflegehelfer-Qualifikation zu haben. An meinem ERSTEN TAG mußte ich die Mittagsschicht ALLEIN auf einer gemischten Station verbringen (Iso-Station!) - und als ich den Arzt rufen mußte, weil ich ja keine Ahnung hatte, wurde ich von dem noch zusammengestaucht - ich hätte doch einfach ein Schmerzmittel spritzen müssen!!!

    Später HABE ich gespritzt, Blut abgenommen, Transfusionen angehängt, Blasenspülungen gemacht usw. - OHNE jede Ausbildung, nur "learning by doing".

    Gut, das ist über 40 Jahre her - ich fürchte aber, es hat sich nicht wirkich viel geändert, oder?

    Der Zivildienst war und ist eine Zumutung - zuallererst für Patienten. Er gehört abgeschafft - dringend!

  • TJ
    Tee Jay

    Die Behauptung, Zivis seien praktisch kostenlos, stimmt nur zum Teil. Die Zivildienststelle mag ja den Anbieter wenig kosten, aber erstens darf er dafür keine Vollkräfte einsparen (was bei immer kürzer werdenden Dienstzeiten wegen der Einarbeitung ohnehin immer schwieriger wird), und zweitens kann ein im Crashkurs eingelernter Zivi keinen Rettungssanitäter, Sozialpädagogen, Psychotherapeuten, Kranken- oder Altenpfleger mit jahrelanger Praxis ersetzen. Die Stellenanbieter zahlen also wenig, sie bekommen aber auch weniger. Drittens sind Zivis volkswirtschaftlich gesehen teuer, weil man einen riesigen Verwaltungsapparat braucht, der die Leute mustert, die Verweigerungen bearbeitet, dann auf die Stellen verteilt, dort betreut, die Ein- und Ausgangsuntersuchungen durchführt und Schulungen anbietet. Das Ganze fällt nur nicht so auf, weil so viele Akteure eingebunden sind. In der Summe sind Zivis volkswirtschaftlich gesehen nicht mehr als durch Steuermittel subventionierte Aushilfskräfte.

  • M
    Martin

    Bei zu hoher Arbeitslosigkeit überhaupt einen Pflichtdienst zu haben ist unverantwortlich. Teurer wird's bei Abschaffung kaum werden. Denn alle paar Monate Neulinge auszubilden, die ja auch Sold erhalten, ist auch nicht gratis oder gar wirtschaftlich.

  • EZ
    ehemaliger zivi

    ich glaube, dass wenn die wehrdienstverkuerzung kommt, dann wird es noch viel mehr jugendliche geben, die sich um alles drumrumdruecken koennen.

     

    weil jetzt ist es doch schon so, dass nicht jeder der zum bund will und tauglich ist, ueberhaupt platz findet in der armee, weil die kapazitaeten fehlen.

     

    und zivi-stellen werden dann weniger, somit kann man das ganze auch gleich lassen.

     

    aber wir sind ja liberal. ich frage mich immer mehr wer diese pappnase gewaehlt hat.

  • EL
    Erwin Lindemann

    Das ist doch schon mal ein Anfang! Arbeitsplätze statt staatlich legitimierter Sklaverei!

  • M
    Msss

    @Steffi: Das ist totaler Quatsch. Ich und viele andere die ich kenne haben ihren Zivildienst in einer Einrichtung für geistig Behinderte Kinder abgeleistet und mussten sehr wohl einarbeitet werden. Es mag sein, dass es Zivildienststellen gibt, in welchen man nur Hausmeistertätigkeiten oder Fahrtendienste ausüben muss, dass ist jedoch auch ein wenig der O-Ton der Gesellschaft, wenn man an Zivildienstleistende denkt. Die Verkürzung hat für Einrichtungen, welche sich auf die Betreuung beeinträchtigter Menschen konzentriert, fate Folgen. Meiner Meinung nach, sollte man über einen Sozialdienst, der sich nicht nur auf junge Männer beschränkt, nachdenken. Davon kann jeder halten was er will.

  • S
    steffi

    wird denn hier gar nicht kritisch hinterfragt???

    das ist doch nur meinungsmache gegen die verkürzung! ohne die ausbeutung der zivis könnten die wohlfahrtssysteme sich kaum kaum halten. und von wegen einarbeitung - die meisten zivis, die ich kenne, fahren lediglich essen aus und dafür braucht man nun wirklich keine einarbeitung!

    also bitte taz, nicht gleich alles einfach übernehmen!

  • R
    reblek

    Jetzt wird in dankenswerter Deutlichkeit erklärt, wie wichtig die Zivildienstleistenden für einige Bereiche der Gesellschaft (gewesen) sind, einer Gesellschaft, die es sich erlaubt, wichtige Dienstleistungen praktisch kostenlos erbringen zu lassen.

     

    Apropos: "Verkürzung des Wehr- und des Zivildienstes". Wenn ich nicht ganz falsch informiert bin, ist im Grundgesetz das Recht auf "Kriegsdienstverweigerung" gesichert. Warum auch die taz auf diesen Schönredescheißdreck mit dem "Wehrdienst" hereinfällt, ist mir unerklärlich. Oder will die taz uns damit sagen, dass wir selbstverständlich nie "Krieg führen" sondern immer nur "uns wehren"? Erstaunlich für ein sich kritisch und links gerierendes Blatt.

  • 2
    24monatszivi

    "Allerdings gebe es die Möglichkeit, den Verlust durch Freiwillige "zu kompensieren, wenn die Politik mitspielt" und mehr Geld bereitstelle, ergänzte der Hauptgeschäftsführer."

     

    Das wird wohl schwierig werden. Der einzige Grund für die unsinnige Verkürzung war die Erhaltung der "allgemeinen" Wehrpflicht um jeden Preis, da hat man doch nicht an die Wohlfahrtsverbände gedacht.

     

    Am sinnvollsten wären statt der Zivis mehr Stellen in Kliniken, beim Rettungsdienst etc. Das kann dan doch auch gerne öffentlich gefördert werden.

  • V
    Volksverdummung

    Zivildienst war einst als Notlösung gedacht, nicht wie bereits allgemeinhin akzeptiert als Lückenfüller einzelner Wohlfahrtsverbände. Da sieht man mal wieder wie schnell in diesem Land billigies Personal angenommen und sogar zur Grundlage bestimmter Aktivitäten wird.

    Was wäre eigentlich, wenn aus irgendeinem Bewußtseinsschwung, kaum noch jemand Zivi machen möchte und alle zum Bund rennen? Würden die armen Verbände dann auch alle herumheulen und jammern, weil sie keine billigen, willigen Tölpel für notwendige Arbeiten mehr bekämen?

  • O
    ole

    Wehrpflicht abschaffen kann die einzig sinnvolle Löseng sein. Daraus folgt die Abschaffung des Wehrersatzdienstes. Und sorry, aber was will denn ne Armee mit einem 6Monatler anfangen?

     

    Den sogenannten "Dienst an der Gesellschadt zum Wohle der Allgemeinheit" mache ich schon viele Jahre. Ich zahle Steuern und Abgaben und nehme auch freiwillige, unentgeldliche Tätigkeiten wahr.

     

    Dieses Land benötigt keine Zwangsdienste sondern Investitionen in Bildung und Ausbildung von Kindern/Jugendlichen sowie ordentliche Rahmenbedingungen für qualifizierte und weniger qualifizierte Fachkräfte in den Systemen.

  • M
    markus

    Wahlweise Wehr-, Zivil- oder Ersatzdienst für alle (auch Frauen) könnte eine gute Lösung sein!

     

    Dadurch könnte man zum einen dem Problem der Wehrgerechtigkeit entgegentreten und andererseits dem Drängen der Verbände entgegenkommen. Sozusagen ein Jahr im Dienste der Gesellschaft verpflichtend für jedermann/frau.

  • P
    Peter2509

    @ MTK 14.05 Uhr

     

    RRRichtig. Schlage RRReichsarbeitsdienst vor.

    Alles schon mal da gewesen.

  • M
    Micha

    ENTWEDER macht man eine allgemeine Dienstpflicht für alle, wo die Bundeswehr nur noch eine Option unter vielen ist und die übrigen Tätigkeiten gleichgestellt sind und kein "Ersatzdienst" für "Verweigerer".

    .

    ODER man schafft das ganze System ersatzlos ab und beschäftigt sowohl in Sozialwesen/Katastrophenschutz als auch in der Bundeswehr nur noch anständig bezahlte Vollzeitkräfte.

    .

    Was aber NICHT geht, ist, die Strukturen des im Alltag ungleich wichtigeren Zivildiensts vom Personalbedarf der Bundeswehr abhängig zu machen, oder die Wehrpflicht nur wegen den Zivis aufrechtzuerhalten. Das führt nur zu den komplett absurden Folgen, wie sie der Artikel beschreibt.

  • ID
    Irgen Dwer

    Zivildient,was für ein schwachsinniges wortkonstrukt.

    Dahinter verbirgt sich staatlich geförderte ausbeutung.

    Volkswirtschaftlich sinnlos und kontraproduktiv.

    Abschaffen ist die einzig logische konsequenz.

  • M
    Martin

    @ MTK

     

    Das beste, das ein Bürger für die Allgemeinheit tun kann, ist ein zügig abgeschlossener Bildungsweg mit guten Ergebnissen und das Eintreten in die Arbeitswelt, wodurch er für sich selbst sorgen kann und zum Wohle der Allgemeinheit Steuern und Abgaben zahlt. Eine Dienstpflicht mit wenig effektiven "Zwangsarbeitern" steht dem nur im Wege und nimmt sogar qualifzierten Fachkräften an dieser Stelle die Arbeit weg. Handelt es sich z.B. bei Zivistellen um gering qualifizierte Hilfsarbeiten, dann ist es auch in diesem Fall unsinnig, diese mit angehenden Studenten oder Lehrlingen zu besetzen. Dafür gibt es genug Unqualifizierte, in Zukunft noch mehr.

  • M
    MTK

    Ich bin dafür, eine Dienstpflicht für JEDEN einzuführen, also auch Frauen.

    Angesichts unserer Leistungs- und Effektivitätsgesellschaft halte ich es für eine wertvolle Sache, wenn jemand ein Jahr lang etwas für die Allgemeinheit tut. Am besten Etwas, was nicht direkt karrierenützlich ist.

    Ob Bundeswehr oder anderer Dienst sollte dann frei wählbar sein, ohne KDV-Anträge etc. Die Bundeswehr wäre dann einfach nur ein Anbieter unter vielen.

  • J
    Jan

    Am besten alles gleich komplett abschaffen. Das Prinzip eines Pflicht-Dienstest ist falsch und hilft weder dem jungen Menschen, dem wertvolle Zeit geraubt wird, noch den Leuten die mit unmotivierten Zivis zu tun haben müssen. Ich selbst war 12 Monate lang Zivi in einem Altenheim. In der Küche. Von den ersten sechs Monaten war ich fast die Hälfte der Zeit krank - da gab's ja auch mehr Geld... In den letzten sechs Monaten erfand ein Orthopäde ein kaputtes Knie und ich durfte einfache Büroarbeit verrichten.

     

    Gebracht haben mir die 12 Monate GAR NICHTS. Außer dem Gefühl, ein Mensch zweiter Klasse zu sein und dem Gefühl ausgebeutet zu werden.

     

    Man hätte ohne Zweifel für mich einen Küchenhelfer einstellen können, aber der ist ja zu teuer gewesen.

     

    Also abschaffen den ganzen Mist mit Pflichtdienst!!!

  • KS
    kleiner Spinner

    @eilbekermicha:

     

    Die Verbaende koennen sich genauso darauf verlassen, wie bei jedem anderen Arbeitnehmer auch. Das ist nur eine Frage der fairen Bezahlung und der fairen Behandlung. (Wieder so eine Situation, in der es heisst: Marktwirtschaft ja, aber bitte nur fuer die anderen..) Dazu kommt, dass, wer im Sommer Abitur macht, zwischen dem sechsmonatigen Zivildienst und dem Studienbeginn im Herbst sowieso ein halbes Jahr Leerlauf hat. Sehr viele werden so ein Jobangebot gerne annehmen, deshalb mache ich mir da ueberhaupt keine Sorgen.

     

    Zur "Ausbeutung": Wenn man einen Teil der Leute zwingt, ihre Arbeitszeit weit unter Wert zu verkaufen, dann ist das Ausbeutung. Und wenn die Verbände ohne Zivis nicht zurechtkommen, dann ist das hoechstens ein Hinweis darauf, dass die Nutzniesser woanders sitzen als in den Verbaenden selbst. Da darf man sich nicht von sozial konstruierten "Sachzwaengen" an der Nase herumfuehren lassen.

  • EF
    El Fanti

    Ich denke, es gibt sinnvolle Zivi-Stellen und weniger sinnvolle. Ich habe kein problem damit, ein jahr nach der Schule für "den staat" zu opfern und z.b. einen krankenwagen zu fahren. unabhängig von meinen persönlichen erfahrungen kann diese zeit sinnvoll verwendet werden. wird aber oft genug nicht.

    außerdem gibt es keinerlei gerechtigkeit mehr bei der musterung oder der kriegsdienstverweigerung. da könnte ich selbst eine kleine anekdote zu erzählen.

     

    anstatt langsam das system umzumodeln sollten die verantwortlichen politiker ein neues modell für die benötigten arbeitsstellen (die zur zeit von zivis besetzt werden) entwickeln und vorstellen. wenn es gefällt, kann man es umsetzen. aber dann bitte auch direkt und auf einmal und nicht hier ein bisschen an symptomen rumdoktern und dort etwas reformieren. das ändert nämlich letzlich gar nichts, sondern fördert nur den unmut der betroffenen bevölkerung.

  • T
    torben

    Wenn ich sehe wie locker man heute den Zivildienst abfeiern kann (Hausmeister im Jugendclub, Betreuer beim Sportverein, Pförtnerdienst im Krankenhaus), dann frage ich mich wozu man überhaupt 6 Wochen Ausbildung braucht. Für qualifiziertere Stellen müssen eben richtige Arbeitsplätze geschaffen werden, ähnlich wie Zeitsoldaten kann es doch auch Zeitzivis geben die sich für ein paar Jahre verpflichten. Ich habe außerdem in meinem Abijahrgang festgestellt, dass über 70% ausgemustert wurden, darunter auch Leistungssportler. Wenn schon Ausstieg aus Zivil- und Wehrdienst, dann bitte aus Gründen der Gerechtigkeit. Alternativ kann man ja ein soziales Jahr für alle (Männer und Frauen) einführen.

  • SN
    Studiert nun

    Okay, fassen wir zusammen:

     

    Volkswirtschaftlich wenig sinnvoll:

    - Zu großer Verwaltungsaufwand

    - Kostet Arbeitsplätze-ja sicher! Wenn Zivis machen ja keine wigens für sie erfundene Arbeit.

     

    Gesellschaftlich schon:

    Der Sinn liegt ja eigentlich vielmehr darin, dass junge Menschen Einblick in diese Berufe bekommen. Das ist doch sinnvoll, im Gegensatz zum Wehrdienst. Wer jedoch Zivi hinter sich brachte wird wissen: Nach 6 Monaten lernst du nicht mehr allzu viel Neues. Dann doch lieber bloß 6 Monate und ein halbes Jahr früher mit Ausbildung/Praktika/gar Studium beginnen!

     

     

    Da liegt aber auch gleichzeitig der einzige Grund, warum sich bis dato keine Regierung traute, das alles abzuschaffen - weil dann hinderttausende Jugendliche mehr auf dem Ausbildungsmarkt sind, die sich in einer Legislaturperiode nur SEHR schwer lassen. Insofern macht schwarz/gelb das schon ganz richtig, es nach und nach zu verkürzen: So bewegen wir uns langsam auf eine Wehr-/Ziviende zu. Ich weiß - 3 Monate als nächste Stufe wären sinnlos, aber dies ist nicht der Punkt - es geht um die Tendenz!

  • E
    eilbekermicha

    @Kleiner Spinner

     

    Das ist eine unsichere Sache für die Verbände, denn sie können sich nicht darauf verlassen, dass die Zivis tatsächlich noch eine Weile dort weiterarbeiten wollen.

    Die unterstellte Absicht der Ausbeutung ist eine sehr negative Auslegung; genauso oft lese ich, dass die Verbände ohne Zivis kaum noch zurechtkämen. Das ist schon etwas anderes als Ausbeutung.

  • KS
    kleiner Spinner

    Ruft man sich ins Gedächtnis, dass niemand diese Verbände daran hindern wird, die Zivildienstleistenden über die sechs Monate hinaus zu beschäftigen, dann wird klar, worum es geht: Billige Ausbeutung.

     

    Dabei können sie froh sein, wenn sie Einarbeitung plus drei Arbeitsmonate vom Staat finanziert bekommen. Und das werden sie auch nutzen, egal wie sie jetzt zetern und drohen...

  • F
    Frischer-Zivi

    @Werner: "Gut, das ist über 40 Jahre her - ich fürchte aber, es hat sich nicht wirkich viel geändert, oder?"

     

    Um es kurz zu sagen:

    Doch, hat es.

  • F
    fredson

    Ich bin bis vor einem halben Jahr Zivi in einem Altenheim gewesen. Ich habe eine 9 köpfige Runde mit Demenzkranken 40h die Woche sehr oft allein betreut. Anfangs habe ich geschumpfen, über die Zwangsinstanz Zivildienst und die schweren Arbeitsbedingungen am Anfang.

    Aber ich habe in diesen 9 Monaten unendlich viel über das Leben, den Tot, Demenz und Verantwortungsbewusstsein gelernt und daher empfehle ich der Diskussion, es doch unter dem Gesichtspunkt "Erfahrungsschatz" zu betrachten.

     

    Ich stimme jedoch einem meiner Vorposter zu in der These, man sollte sich einen sozialen Dienst für beide Geschlechter überlegen.

  • E
    Enrico

    Jegliche "Nutzabwegung" ist illegetim, da es sich um einen Zwangsdienst handelt! Einen Zwangsdienst den zu aller ungerechtigkeit auch nur Männer machen müssen! Dieser Zwangsdienst wurde nun, FDP sei dank, um 3 Monate verkürzt. Und das ist auch gut so. Die Grünen haben für die Freiheit der jungen Männer nichts rausgeholt und nun trotzt die FDP der noch starrköpfigeren CDU das ab. Das sagt doch schon einiges.

  • WL
    Werner Lorenzen-Pranger

    Der Zivildienst war immer schon reine Ausbeutung. Ich selbst habe ihn in einem Krankenhaus als "Pflegehelfer" verbracht - OHNE "Einarbeitung" und ohne Ausbildung um mindestens die Pflegehelfer-Qualifikation zu haben. An meinem ERSTEN TAG mußte ich die Mittagsschicht ALLEIN auf einer gemischten Station verbringen (Iso-Station!) - und als ich den Arzt rufen mußte, weil ich ja keine Ahnung hatte, wurde ich von dem noch zusammengestaucht - ich hätte doch einfach ein Schmerzmittel spritzen müssen!!!

    Später HABE ich gespritzt, Blut abgenommen, Transfusionen angehängt, Blasenspülungen gemacht usw. - OHNE jede Ausbildung, nur "learning by doing".

    Gut, das ist über 40 Jahre her - ich fürchte aber, es hat sich nicht wirkich viel geändert, oder?

    Der Zivildienst war und ist eine Zumutung - zuallererst für Patienten. Er gehört abgeschafft - dringend!

  • TJ
    Tee Jay

    Die Behauptung, Zivis seien praktisch kostenlos, stimmt nur zum Teil. Die Zivildienststelle mag ja den Anbieter wenig kosten, aber erstens darf er dafür keine Vollkräfte einsparen (was bei immer kürzer werdenden Dienstzeiten wegen der Einarbeitung ohnehin immer schwieriger wird), und zweitens kann ein im Crashkurs eingelernter Zivi keinen Rettungssanitäter, Sozialpädagogen, Psychotherapeuten, Kranken- oder Altenpfleger mit jahrelanger Praxis ersetzen. Die Stellenanbieter zahlen also wenig, sie bekommen aber auch weniger. Drittens sind Zivis volkswirtschaftlich gesehen teuer, weil man einen riesigen Verwaltungsapparat braucht, der die Leute mustert, die Verweigerungen bearbeitet, dann auf die Stellen verteilt, dort betreut, die Ein- und Ausgangsuntersuchungen durchführt und Schulungen anbietet. Das Ganze fällt nur nicht so auf, weil so viele Akteure eingebunden sind. In der Summe sind Zivis volkswirtschaftlich gesehen nicht mehr als durch Steuermittel subventionierte Aushilfskräfte.

  • M
    Martin

    Bei zu hoher Arbeitslosigkeit überhaupt einen Pflichtdienst zu haben ist unverantwortlich. Teurer wird's bei Abschaffung kaum werden. Denn alle paar Monate Neulinge auszubilden, die ja auch Sold erhalten, ist auch nicht gratis oder gar wirtschaftlich.

  • EZ
    ehemaliger zivi

    ich glaube, dass wenn die wehrdienstverkuerzung kommt, dann wird es noch viel mehr jugendliche geben, die sich um alles drumrumdruecken koennen.

     

    weil jetzt ist es doch schon so, dass nicht jeder der zum bund will und tauglich ist, ueberhaupt platz findet in der armee, weil die kapazitaeten fehlen.

     

    und zivi-stellen werden dann weniger, somit kann man das ganze auch gleich lassen.

     

    aber wir sind ja liberal. ich frage mich immer mehr wer diese pappnase gewaehlt hat.

  • EL
    Erwin Lindemann

    Das ist doch schon mal ein Anfang! Arbeitsplätze statt staatlich legitimierter Sklaverei!

  • M
    Msss

    @Steffi: Das ist totaler Quatsch. Ich und viele andere die ich kenne haben ihren Zivildienst in einer Einrichtung für geistig Behinderte Kinder abgeleistet und mussten sehr wohl einarbeitet werden. Es mag sein, dass es Zivildienststellen gibt, in welchen man nur Hausmeistertätigkeiten oder Fahrtendienste ausüben muss, dass ist jedoch auch ein wenig der O-Ton der Gesellschaft, wenn man an Zivildienstleistende denkt. Die Verkürzung hat für Einrichtungen, welche sich auf die Betreuung beeinträchtigter Menschen konzentriert, fate Folgen. Meiner Meinung nach, sollte man über einen Sozialdienst, der sich nicht nur auf junge Männer beschränkt, nachdenken. Davon kann jeder halten was er will.

  • S
    steffi

    wird denn hier gar nicht kritisch hinterfragt???

    das ist doch nur meinungsmache gegen die verkürzung! ohne die ausbeutung der zivis könnten die wohlfahrtssysteme sich kaum kaum halten. und von wegen einarbeitung - die meisten zivis, die ich kenne, fahren lediglich essen aus und dafür braucht man nun wirklich keine einarbeitung!

    also bitte taz, nicht gleich alles einfach übernehmen!

  • R
    reblek

    Jetzt wird in dankenswerter Deutlichkeit erklärt, wie wichtig die Zivildienstleistenden für einige Bereiche der Gesellschaft (gewesen) sind, einer Gesellschaft, die es sich erlaubt, wichtige Dienstleistungen praktisch kostenlos erbringen zu lassen.

     

    Apropos: "Verkürzung des Wehr- und des Zivildienstes". Wenn ich nicht ganz falsch informiert bin, ist im Grundgesetz das Recht auf "Kriegsdienstverweigerung" gesichert. Warum auch die taz auf diesen Schönredescheißdreck mit dem "Wehrdienst" hereinfällt, ist mir unerklärlich. Oder will die taz uns damit sagen, dass wir selbstverständlich nie "Krieg führen" sondern immer nur "uns wehren"? Erstaunlich für ein sich kritisch und links gerierendes Blatt.

  • 2
    24monatszivi

    "Allerdings gebe es die Möglichkeit, den Verlust durch Freiwillige "zu kompensieren, wenn die Politik mitspielt" und mehr Geld bereitstelle, ergänzte der Hauptgeschäftsführer."

     

    Das wird wohl schwierig werden. Der einzige Grund für die unsinnige Verkürzung war die Erhaltung der "allgemeinen" Wehrpflicht um jeden Preis, da hat man doch nicht an die Wohlfahrtsverbände gedacht.

     

    Am sinnvollsten wären statt der Zivis mehr Stellen in Kliniken, beim Rettungsdienst etc. Das kann dan doch auch gerne öffentlich gefördert werden.