Verhaftung von Journalistin in Iran: Nasila Marufian festgenommen
In Iran ist die bekannte Journalistin Marufian erneut verhaftet worden. Grund für die Festnahme seien Verstöße gegen die islamischen Kleidungsregeln.
![Iranische Frauen tragen aus Protest keine Kopftücher in Teheran Iranische Frauen tragen aus Protest keine Kopftücher in Teheran](https://taz.de/picture/6492195/14/frauen-iran-1.jpeg)
Marufian steht seit Monaten im Fadenkreuz der iranischen Justiz. Die Journalistin war bereits während der landesweiten Proteste im November 2022 festgenommen worden. Ein Gericht verurteilte sie im Januar wegen „Propaganda gegen den Staat“ zu zwei Jahren Haft. Mehrfach wurde Marufian in den vergangenen Monaten verhaftet, kam zuletzt jedoch auf Kaution frei.
In wenigen Wochen jährt sich zum ersten Mal der Tod der iranischen Protestikone Jina Mahsa Amini, die im Herbst 2022 nach einer Festnahme durch die berüchtigten Sittenwächter im Polizeigewahrsam ums Leben kam. Ihr Tod löste die heftigsten Proteste in der Islamischen Republik seit Jahrzehnten aus. Marufian hatte damals ein Interview mit Aminis Vater geführt.
Die Journalistin gilt als besonders kritisch. So hatte sie nach ihren jüngsten Freilassungen mehrfach Fotos in sozialen Netzwerken veröffentlicht, die sie ohne das obligatorische Kopftuch zeigen. Viele Frauen in den Metropolen des Landes ignorieren inzwischen demonstrativ die Kopftuchpflicht als Zeichen des stillen Protests.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!