piwik no script img

Vereidigung von Donald TrumpDie Machtübergabe

Donald Trump hat die Nachfolge von Barack Obama im Weißen Haus angetreten. In seiner Rede wiederholte er viele seiner Standpunkte aus dem Wahlkampf.

Der neue US-Präsident und sein Vorgänger Foto: reuters

Washington ap | Donald Trump ist als 45. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt worden. Der 70 Jahre alte Republikaner legte am Freitag auf den Stufen in Washington vor dem Obersten Verfassungsrichter John Robert den Amtseid ab.

In seiner anschließenden gut 20-minütige Antrittsrede übte er scharfe Kritik am politischen Establishment in der US-Hauptstadt. Während Washington floriert habe, sei die US-Bevölkerung nicht an ihrem Wohlstand beteiligt worden. Das werde sich nun ändern. „Das Volk ist wieder zum Herrscher dieses Landes geworden“, sagte er. „Dieser Moment ist euer Moment. Er gehört euch“, rief er den Menschen im Publikum zu.

Zu lange hätten die USA sich darum gekümmert, Grenzen im Ausland zu verteidigen. Nun müsse es wieder um die eigenen Grenzen gehen. Amerika werde wieder an erster Stelle stehen. Gleichzeitig versprach er, zahlreiche neue Jobs zu schaffen und gegen die Einwanderung und radikalislamischen Terrorismus vorzugehen.

Er versprach, das Land zu einen. „Wenn Amerika vereint ist, ist es absolut nicht aufzuhalten“, sagte er. „Gemeinsam werden wir für viele, viele Jahre den Kurs Amerikas und der Welt bestimmen.“

Im Oval Office tritt Trump die Nachfolge von Barack Obama an, der die USA seit 2009 regiert hatte. Der Immobilienmilliardär hatte die Präsidentschaftswahl gegen seine demokratische Rivalin Hillary Clinton gewonnen.

Die alten Präsidenten gucken zu

Vor Trump war bereits sein Stellvertreter Mike Pence als US-Vizepräsident vereidigt worden. Er übernahm das Amt von Joe Biden, der Obama acht Jahre lang im Weißen Haus begleitet hatte.

Im Publikum der Vereidigungszeremonie saßen unter anderen die Ex-Präsidenten Jimmy Carter, George W. Bush und Bill Clinton, an dessen Seite auch Hillary Clinton zu der Amtseinführung gekommen war. „Ich bin heute hier, um unsere Demokratie und ihre beständigen Werte zu ehren“, schrieb die Demokratin am Freitag auf Twitter.

Trumps großer Tag begann mit einem Gottesdienst in der Washingtoner St. John's Church. Anschließend traf er gemeinsam mit seiner Ehefrau Melania mit Obama und dessen Gattin Michelle im Weißen Haus zu einer traditionellen privaten Zusammenkunft zusammen. An der Seite seines Amtsvorgängers stieg er in eine Präsidentenlimousine, die ihn zum Kapitol brachte.

Am Rande der Vereidigung kam es zu teils gewaltsamen Protesten. Gegen eine Gruppe dunkel gekleideter Demonstranten setzte die Polizei am Freitag offenbar Pfefferspray ein. Protestierende trugen Schilder, auf denen sie Trump und den Kapitalismus verurteilten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

5 Kommentare

 / 
  • "That's one small slap for a man, one giant slump for mankind"

     

    — like nobody’s business

  • Nach der proletarischen Antrittsrede:

     

    Donald Trump, ein Karl Marx der Arbeiterklasse der Vereinigten Staaten von Amerika?

     

    Oder ein Kapitalist wie Friedrich Engels?

    • @Reinhold Schramm:

      Trump mit Marx und Engels vergleichen? Geht's Ihnen noch gut?

      https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Engels

      https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx

      • @Artur Möff:

        Sie haben meine Zuspitzung nicht verstanden. Es ist hier ein Gegensatz wie zwischen Feuer und Wasser.

         

        Trump steht für das nord-amerikanische Finanz- und Monopolkapital, und für den Bourgeoissozialismus amerikanischer Prägung; analog wie die Gauck's und Quandt's im imperialistischen Germania.

      • @Artur Möff:

        Herr Möff, da gibt es kein "proletarisch", aber auch kein Marx und Engels im Original. Warum haben Sie dies nicht bemerkt?

         

        Marx und Engels hatten sich schon im "Manifest der Kommunistischen Partei", 1848, mit dem "Bourgeoissozialismus" beschäftigt.

         

        Bitte, nochmals im Original lesen!

         

        MfG