Vattenfall: Kinospot gestoppt
Der Stromnetzbetreiber darf in seiner Werbung die Verbraucher nicht mehr täuschen.
Zwei Monate vor dem Volksentscheid über die Energieversorgung muss Vattenfall einen Kinospot stoppen, in dem sich der Konzern als Stromnetzbetreiber anpreist. In der Werbung hieß es: „Warum können Millionen Berliner gleichzeitig das Licht einschalten? Warum kommt grüner Strom problemlos ins Netz? Warum kann Berlin 24 Stunden lang tanzen? Wer sorgt für die Energie in Berlin? Vattenfall“.
Der Stromanbieter Lekker Energie hatte Vattenfall wegen des Kinospots abgemahnt. Vattenfall verpflichtete sich jetzt, die Werbung nicht mehr zu zeigen, wie die Verbraucherzentrale Hamburg am Freitag mitteilte.
Vattenfall ignorierte mit der Werbung zum wiederholten Mal die Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes. Diesem zufolge muss die Werbung von Stromanbietern (die im Wettbewerb stehen) und Netzbetreibern (die ein regionales Monopol haben) getrennt werden. Vattenfall musste daher seine Netzaktivitäten in Berlin in die neutral benannte Tochtergesellschaft Stromnetz Berlin GmbH ausgliedern.
Trotzdem erschien die Werbung für das Stromnetz weiter unter dem Markennamen Vattenfall. Damit würden die Kunden „über die Identität und die inhaltliche Zielrichtung des Werbenden getäuscht“, kritisiert die Verbraucherzentrale. Auch die Bundesnetzagentur hat deshalb bereits ein Verfahren gegen den Konzern eingeleitet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
BGH-Urteil gegen Querdenken-Richter
Richter hat sein Amt für Maskenverbot missbraucht
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
Sensationsfund Säbelzahntiger-Baby
Tiefkühlkatze aufgetaut