Urteil zu Menschenrechten in Namibia: Zwangssterilisation wegen HIV

Drei HIV-positive Frauen wurden zur Sterilisation gezwungen. Das Urteil des Obersten Gerichts sei eine klare Botschaft an den Staat, solche Praktiken zu beenden.

Patientinnen an der Aufnahme eines Krankenhauses in Oshikuku Bild: imago/Arnulf Hettrich

JOHANNESBURG ap | Drei HIV-positive Frauen sind in Namibia zwangssterilisiert worden. Das oberste Gericht des Landes bestätigte in einem Urteil, dass die Persönlichkeits- und Menschenrechte der hochschwangeren Frauen verletzt wurden, als sie in staatlichen Kliniken genötigt wurden, Einverständniserklärungen für den Eingriff zu unterzeichnen, wie die Menschenrechtsorganisation Southern Africa Litigation Center am Montag mitteilte. Das Gericht bestätigte damit das Urteil einer niedrigeren Instanz aus dem Jahr 2012.

Wie viel Schadenersatz die Frauen bekommen sollten, sei noch nicht geklärt, erklärte die Organisation. Das Urteil sei aber eine klare Botschaft an den Staat, solche drastischen Praktiken zu beenden.

Die drei schwangeren Frauen waren alle mit Wehen in staatliche Krankenhäuser gekommen. Eine unterzeichnete eine Einverständniserklärung für die Sterilisierung, in der die Prozedur nur mit Abkürzungen beschrieben war. Einer anderen wurde gedroht, sie habe keine andere Wahl als zu unterschreiben.

Seit der ersten Klage 2009 kamen Vorwürfe von anderen Namibierinnen auf. „Diese drei Frauen sind nur die Spitze des Eisbergs“, sagte Jennifer Gatsi-Mallet vom Namibian Women's Health Network. Es müsste auch Untersuchungen zu den anderen Vorwürfen geben.

Rund 250.000 Namibier und damit mehr als zehn Prozent der Bevölkerung leben laut der Organisation UNAIDS mit dem HI-Virus.

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