Urteil wegen Abtreibung in El Salvador: Frauen nach 10 Jahren freigelassen
Drei Frauen, die in El Salvador wegen angeblicher Abtreibungen zu 30 Jahren Haft verurteilt wurden kamen frei. Ein Gericht reduzierte ihre Strafe auf ein Drittel.
Die Frauen hatten immer wieder ihre Unschuld beteuert und angegeben, Fehlgeburten erlitten zu haben. Trotzdem waren sie wegen Mordes verurteilt worden. Zwei der Frauen verbrachten neun Jahre im Gefängnis, die dritte elf Jahre. Die Frauen wurden vor dem Gefängnis Ilopango in der Hauptstadt San Salvador von zahlreichen Aktivisten und ihren Familien begrüßt.
Feministische Organisationen fordern die Freilassung aller Frauen, die wegen angeblicher Abtreibung in El Salvador zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sitzen derzeit rund 30 Frauen wegen Schwangerschaftsabbruch in Haft.
El Salvador ist eines von wenigen Ländern in Lateinamerika, in denen ein absolutes Abtreibungsverbot herrscht. Erst 1998 wurde die Gesetzgebung verschärft. Auch international gibt es Proteste dagegen. In dem mittelamerikanischen Land sind Abtreibungen auch nach Vergewaltigungen oder bei gesundheitlichen Risiken für die Mutter verboten. Ärzte sind verpflichtet, einen Verdacht auf Schwangerschaftsabbruch anzuzeigen. Tun sie das nicht, drohen ihnen ebenfalls lange Haftstrafen.
Am 8. März veröffentlichen wir auf taz.de nur Beiträge von Frauen* und nicht-binären Menschen, und auch nur diese kommen darin vor: als Expert*innen, als Protagonist*innen, auf den Fotos. Trotzdem beschäftigen wir uns nicht primär mit dem, was im allgemeinen Sprachgebrauch gern als „Frauenthemen“ bezeichnet wird – sondern mit dem Tagesgeschehen.
Auch in Honduras, Nicaragua, Haiti und der Dominikanischen Republik drohen bei Abtreibungen, ganz egal unter welchen Umständen, strenge Strafen.
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