piwik no script img

Urin als EnergiequellePiss´ auf dein Handy

Klingt absurd, ist aber so. Britische Wissenschaftler haben eine Methode gefunden, um aus Urin Strom zu erzeugen. Noch reicht der Saft aber nur für Kurznachrichten.

Laden die ihr Handy auf? Bild: dpa

LONDON afp | Forscher aus Bristol haben sich für die Verwendung des menschlichen Urins als Energiequelle starkgemacht. Ein Team von der Universität Bristol und dem Robotik-Labor der Stadt im Südwesten Englands veröffentlicht in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift Physical Chemistry Chemical Physics einen Beitrag, in dem der erfolgreich Einsatz von Urin zum Betrieb eines Mobilfunkgerätes geschildert wird.

Der Forscher Ioannis Ieropoulos von der West of England University vertrat daraufhin die Ansicht, mit Urin könnten auch ganze Badezimmer elektrisch versorgt werden - vom Rasiergerät bis hin zur Beleuchtung. Für die Stromgewinnung wurden Spezialbatterien eingesetzt, die beim Zerfall der Mikroben des Urins an Kohlenstoff-Anoden Strom ableiten konnten.

„Den Inbegriff von Abfall einzusetzen, um daraus Strom zu gewinnen - noch ökologischer geht es nicht!“, freute Ieropoulos sich. „Wir sind begeistert, das ist eine Weltneuheit.“

Die Stromgewinnung gelang zunächst nur in einem überschaubaren Umfang. So konnten mit dem Strom im Handy SMS-Nachrichten übermittelt und das Internet genutzt werden. Beim vergleichsweise verbrauchsintensiven Telefonieren gelangte das System aber nach kurzer Zeit an seine Grenzen. Für eine weitergehende Nutzung müssten Spezial-Batterien entwickelt werden.

„Unser Urin ist eine grenzenlose Energiequelle“, sagte Ieropoulos. „"So werden wir nicht mehr von den Zufällen der Wind- und Sonnenenergie abhängen.“ Es werde eines Tages möglich sein, den Strom aus dem Urin langfristig zu speichern.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

8 Kommentare

 / 
  • G
    Gast0815

    Lost in translation:

     

  • T
    Thomas

    "die beim Zerfall der Mikroben des Urins an Kohlenstoff-Anoden Strom ableiten konnten."

    Hätte meine Oma raushauen können, sry. Was es mit dem "Mikroben" auf sich hat, kann man auch einfach bei Wiki nachlesen:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Mikrobielle_Brennstoffzelle

     

    ... kann man denn keine ordentliche Recherche erwarten?

    http://pubs.rsc.org/en/content/articlepdf/2013/cp/c3cp52889h

  • P
    PeterWolf

    ".... die beim Zerfall der Mikroben des Urins an Kohlenstoff-Anoden Strom ableiten konnten."

     

    Das ist völliger Unsinn!

    Urin ist gewöhnlich steril. Wer Mikroben im seinem Urin hat, sollte schnellstens einen Urologen aufsuchen.

  • A
    Anne

    An die Nigerianerinnen hatte ich auch gleich gedacht:

    http://makerfaireafrica.com/2012/11/06/a-urine-powered-generator/

     

    Allerdings ist das ein anderes Konzept. Die nigerianische Loesung erzeugt deutlich mehr Energie, ist aber auch deutlich gefaehrlicher. Wasserstoff halt. Aber ist doch schoen zu sehen, was man mit Pisse so alles machen kann. Scheiss auf die Kohle!

  • B
    blablabla

    Die sollen mal etwas erfinden, daß Labberbacken daran hindert am Fenster zu plärren, am besten so wie früher, wo man nur im Flur telefonieren konnte. Auch auf der Strasse, im Wartezimmer, an der Kasse und in U-Bahn wäre es nett, wenn es sich einfach abschaltet, wenn Mitmenschen ihm zu nahe kommen und ihnen das Gesülze aufgezwungen wird. Nur, weil man Schrott kauft, hat man noch lange kein Recht den Schrott zu benutzen. Eigentlich gehören die eh verboten und Benutzer wegen Beteiligung am Völkermord im Kongo vor Gericht, denn ohne Massenmord kein Coltan und somit kein Gesabbel.

  • UM
    Ullrich Mies

    Nein, piss auf solche überflüssigen Artikel.

  • RK
    Ralf Klie

    Was ist daran neu?

    Der urine-powered generator wurde schon letztes Jahr

    von vier nigerianischen Schülerinnen als Erfindung vorgestellt.

  • B
    Balduin

    Es ist besser, aufs Handy zu scheissen, denn in der Ruhe liegt die Kraft.

     

    Bei mir steht die Waschmaschine noch im Badezimmer. Ich glaube, da reichen zwei urinierende Elefanten nicht aus, um die anzuschmeissen.