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Unter Schlangen?

Berliner Polizeipräsident anonym der Unterschlagung bezichtigt. Glietsch: Versuch, Ansehen zu schädigen

Polizeipräsident Dieter Glietsch (SPD) ist gut beraten, wachsam zu sein. In einem anoymen Schreiben, das gestern bei der taz einging, wird Glietsch der versuchten Unterschlagung bezichtigt. In dem Brief, der mit „Intimus“ unterschrieben ist, wird behauptet, auf dem Privatkonto des Polizeipräsidenten sei eine doppelte Gehaltszahlung von 9.000 (es findet sich keine Bezeichung von Euro) eingegangen. Das Land Berlin habe ihm Gehalt überwiesen, obwohl er „übergangsweise weiterhin“ Gehalt aus Nordrhein-Westfalen bezogen habe.

Statt dies sofort dem Landespolizeiverwaltungsamt zu melden, so der Intimus weiter, habe Glietsch erst reagiert, als eine zuständige Sachbearbeiterin „nach mehr als drei Monaten den Tatbestand der Überzahlung feststellte“. Glietsch habe das Geld daraufhin „zwar zurückgezahlt“. Auf die „gebotene Einleitung eines Diziplinarverfahrens“ seitens der Senatsverwaltung für Inneres als Dienstvorgesetzer sei allerdings verzichtet worden. „Und was lehrt uns die Geschicht’“, fragt Intimus am Schluss und gibt selbst die Antwort: „Kleine hängt man, große nicht.“

Glietsch reagierte auf das Schreiben gestern mit Bestürzung. „Das ist ganz offensichtlich ein Versuch der Ansehensschädigung, das tut schon weh.“ Er habe von der Überzahlung erst Ende vergangener Woche telefonisch Kenntnis erhalten und sich sofort mit dem Leiter des Polizeiverwaltungamtes in Verbindung gesetzt, um den Vorgang klären zu lassen. „Die Annahme, dass ich von der Überzahlung Kenntnis hatte und diese für mich behalten wollte, ist völlig abwegig“, sagte Glietsch. Jetzt wisse er, was damit gemeint gewesen sei, als er bei seinem Amtstritt vor der Berliner Polizeibehörde als „Schlangengrube“ gewarnt worden sei. PLUTONIA PLARRE

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