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Unruhen in SyrienOpposition ruft zum Streik auf

Die syrische Armee droht angeblich mit dem Sturm auf die Stadt Homs. Derweil hat die Opposition mit einem überregionalen Streik gegen die Gewalt des Regimes protestiert.

Demonstranten nach dem Freitagsgebet im syrischen Adlb. Bild: reuters

KAIRO/BEIRUT dpa/dapd | Die syrische Opposition hat am Sonntag mit einem überregionalen Streik gegen den andauernden Gewalteinsatz des Regimes von Präsident Baschar al-Assad protestiert. Oppositionelle hatten zu der Aktion im Internet aufgerufen, einige appellierten mit Lautsprechern in den Straßen an die Menschen, sich zu beteiligen. Dabei forderten sie auch zum Boykott der für Montag geplanten Kommunalwahlen auf.

Die Demokratiebewegung stellte Videos online, die geschlossene Läden und leere Straßen in der Provinz Homs, der Stadt Sabadani im Westen sowie in der Provinz Aleppo zeigten. Wegen der Medienblockade sind Meldungen aus Syrien von unabhängiger Seite kaum überprüfbar.

Bis Sonntagmittag starben nach Angaben der Demokratiebewegung am Wochenende landesweit wieder mindestens 22 Menschen, unter anderem in Idlib, Daraa, Hama und Homs. Ein in London ansässiger Vertreter des Gremiums, Bassam Dscharaa, zeigte sich überzeugt, dass die Regierung diesmal endgültig den Widerstand gegen das Assad-Regime brechen wolle. Laut unbestätigten Berichten vom Samstagnachmittag soll es auch ein Ultimatum geben, in dem die Menschen in Homs aufgefordert werden, ihre Proteste binnen 72 Stunden zu beenden. Sonst werde die Provinz von der Armee gestürmt.

Ein Aktivist sagte, Regierungstruppen hätten die Provinz Homs praktisch abgeriegelt. An den Zufahrtstraßen gebe es inzwischen mehr als 75 Kontrollstellen. Es gebe keinen Strom, kein Wasser, kein Benzin, auch fehle es an Medikamenten. Die Provinz und die Stadt Homs werden schon seit vielen Wochen von der Armee belagert. Oppositionelle sprechen bereits von der "Hauptstadt der Märtyrer der syrischen Revolution".

Aus Sorge vor einem Großangriff auf die Protesthochburg Homs rief Frankreich die internationale Gemeinschaft zum "Schutz des syrischen Volkes" auf. Paris sei "tief besorgt" angesichts von Informationen, nach denen eine größere Offensive der Streitkräfte gegen Homs geplant sei, teilte das Außenministerium am Samstag in einer Erklärung mit. Am Montag will sich der UN-Sicherheitsrat erneut mit dem Konflikt befassen.

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