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■ Unklarheit über Opfer
Berlin (taz/dpa) - Zahlreiche Tote und Verletzte hat der Krieg im Kosovo bisher gekostet. Wieviele - darüber stellen die kriegsführenden Parteien unterschiedliche Vermutungen an.
Die Zahl der getöteten oder verletzten Soldaten auf jugoslawischer Seite geben die Serben mit 1.800 an. Nach Angaben der Nato sind es mindestens doppelt so viele, vermutlich aber eher 10.000 Personen.
Noch stärker klaffen die Angaben über Verluste der Nato auseinander. Die Nachrichtenagentur Tanjug habe den Abschuß von 200 Flugzeugen gemeldet, zählte der Generalinspekteur der Bundeswehr, Hans-Peter von Kirchbach. In einem Positionspapier warnte das Bundesverteidigungsministerium vor solchen „Phantasiezahlen“. Tatsächlich berichtet die Nato nur von zwei abgestürzten Maschinen und drei verunglückten. Zwei US-Soldaten sind durch den Absturz eines Apache-Hubschraubers und ein Bundeswehrsoldat durch einen Panzerunfall gestorben.
Mindestens 1.500 getötete und 5.000 verletzte Zivilisten beklagt die jugoslawische Seite . Götz Neuneck vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Uni Hamburg hatte bis zum 50. Tag des Krieges, also bis vor etwa drei Wochen, etwa 200 tote Zivilisten gezählt. „Alle Zahlen sind vorläufig“, schränkt Neuneck ein.„Durch fehlende medizinische Versorgung werden noch mehr Menschen sterben.“ Für über 54.000 Personen, schätzt der jugoslawische Gesundheitsminister Leposava Milicevic auf einer der weitgestreuten Internetseiten zu diesem Thema, bestehe bei Ausfall von Wasser und Strom die Gefahr der Unterversorgung. st
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