Unions-Debatte um Staatsbürgerschaft: Merkel verteidigt Doppelpass
Mehrere Unionspolitiker wollen das Ende des Doppelpasses im Wahlprogramm verankern. Die Bundeskanzlerin und CDU-Chefin lehnt das ab.
Vielmehr müsse die Frage gestellt werden, „wie wir Menschen schon möglichst früh von unserer Art zu leben, unserem Grundgesetz, unseren Werten überzeugen“, betonte Merkel. Im bevorstehenden Wahlkampf hoffe sie auf eine ernsthafte Debatte, wie Integration gelingen könne. „Das Thema Staatsbürgerschaft gehört mit dazu, aber es ist sicher nicht das entscheidende.“
Seit dem Verfassungsreferendum in der Türkei ist angesichts des Wahlverhaltens der Deutsch-Türken die Debatte um den Doppelpass wieder aufgeflammt. Unionspolitiker stellten die seit 2014 geltende Rechtslage infrage, nach der in Deutschland geborene Kinder von Ausländern in der Regel zwei Pässe behalten dürfen.
In Deutschland lebten im Jahr 2015 rund 1,7 Millionen Menschen, die neben dem deutschen Pass noch den eines anderen Landes hatten.
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