: Unbeliebt bei Radlern
In einer ADFC-Umfrage schneidet die Infrastruktur der Hauptstadt schlecht ab
Berlin schneidet bei einer Umfrage zur Fahrradfreundlichkeit im bundesweiten Vergleich mit anderen Großstädten schlecht ab. In der Kategorie der Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern belegt die deutsche Hauptstadt im neuen Ranking des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) nur Platz 12 von 15 und hat sich damit im Vergleich zur Befragung zwei Jahre zuvor sogar um drei Plätze verschlechtert. In der Gesamtbewertung kommt Berlin auf die Note 4,3. Platz eins bis drei belegen Frankfurt am Main, Hannover und Bremen jeweils mit Noten um 3,5.
Für die zuletzt zweijährlich durchgeführte Erhebung wurden zwischen dem 1. September und dem 30. November 2024 mehr als 200.000 Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland online befragt. Allein in Berlin waren es rund 7.500.
Sie sollten zu verschiedenen Fragen Schulnoten vergeben – etwa zur Sicherheit beim Radfahren. So gaben 88 Prozent der Befragten an, sich als Radfahrer in Berlin nicht sicher zu fühlen, 92 Prozent beklagten häufige Konflikte mit dem Autoverkehr.
Die Landeshauptstadt Potsdam kam hingegen mit einer Note von 3,8 auf Platz elf von 42 Städten zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern.
„Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests sind ein Armutszeugnis für Berlins Verkehrspolitik“, kritisierte der Vorsitzende des ADFC Berlin, Eberhard Brodhage, den schwarz-roten Senat. Komme es zu keinem Kurswechsel, werde der Negativtrend anhalten. Die Umfrage zeige, dass sich Einschnitte bei der Radverkehrsförderung negativ auf die Zufriedenheit der Bevölkerung beim Radfahren auswirkten.
Das Konzept der Befragung zielt nach ADFC-Angaben nicht auf einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung, sondern einen „möglichst breiten Kreis an Viel- und Gelegenheitsradfahrern“. Der Fahrradklima-Test wird vom Bundesverkehrsministerium unterstützt. (dpa)
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