Umstrittene Erdölförderung in Ecuador: Im Yasuní-Nationalpark wird gebohrt

Ecuador hat mit den umstrittenen Ölbohrungen im Yasuní-Nationalpark begonnen. Gegner kritisieren, dass das schädlich für indigene Völker und die Umwelt sei.

Ein Mann mit einem weißen Helm schaut auf einen riesigen Baum

Weg damit? Ein Ingenieur guckt sich im Yasuní-Nationalpark um (Archivbild) Foto: reuters

TIPUTINI afp | Nach jahrelangen Querelen hat Ecuador mit der Erdölförderung in einem geschützten Gebiet im Yasuní-Nationalpark begonnen. Vize-Präsident Jorge Glas sprach am Mittwoch (Ortszeit) von einer „neuen Ära, einem neuen Ölhorizont“ für alle Ecuadorianer, als der Staatskonzern Petroamazonas mit der Förderung begann. Die gewonnene tägliche Menge an Rohöl liege derzeit bei 23.000 Barrel, bis 2022 sollen es 300.000 Barrel sein.

Die Ölförderung in dem Nationalpark ist äußerst umstritten. Im Yasuní-Gebiet liegt das Ölfeld ITT, das außerhalb der geschützten Areale bereits ausgebeutet wird. Dort sollen mehr als 40 Prozent der Rohölreserven Ecuadors liegen.

Das Gebiet in der Amazonas-Region gilt aber als eines der artenreichsten der Erde. Um das Ökosystem zu schützen, erklärte die UNO den Nationalpark 1989 zum Biosphärenreservat. In dem Park wohnen auch mehrere Ureinwohner-Stämme.

Präsident Rafael Correa hatte vor einigen Jahren noch versucht, mit der Forderung von Milliardenzahlungen der internationalen Gemeinschaft im Gegenzug für einen Verzicht auf die Förderung das Gebiet zu schützen. Als dieser Plan scheiterte, gab er schließlich grünes Licht für die Förderung, auch weil Ecuador knapp bei Kasse war. Ecuador ist Mitglied der Organisation erdölexportierender Staaten (Opec).

Esperanza Martínez, Vorsitzende der Umweltgruppe Acción Ecológica, kritisierte den Beginn der Ölförderung. Die isoliert lebenden Völker und die Umwelt würden nun „noch verletzbarer“ werden. „Der Schaden ist riesig“, fügte sie hinzu.

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