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Umfrage unter BritenLieber raus aus der EU

Großbritanniens Premier Cameron hat für Ende 2017 ein Referendum über die Union angekündigt. Wäre es schon jetzt, es würde nicht gut aussehen.

Würden viele Briten gern dauerhaft abhängen: die EU-Flagge. Bild: reuters

PARIS dpa | Die Briten würden in einem Referendum mehrheitlich für einen EU-Austritt stimmen. In anderen EU-Staaten gibt es starke Minderheiten von EU-Skeptikern. Das geht aus einer Umfrage des Instituts OpinionWay für die Pariser Zeitung Le Figaro hervor.

Vor die Wahl nach einem Verbleib oder einem Austritt aus der Europäischen Union gestellt, würden demnach 42 Prozent der Briten für ein Ende der EU-Mitgliedschaft stimmen. Nur 37 Prozent wären für einen Verbleib. Der britische Premierminister David Cameron hat für Ende 2017 ein Referendum über die Union angekündigt.

Auf der Kippe stehe die EU-Mehrheit in den Niederlanden mit 39 Prozent für einen Austritt und 41 Prozent gegen. In Deutschland wäre mit 22 Prozent immerhin gut jeder Fünfte für einen Austritt; 64 Prozent würden lieber in der Union bleiben.

Befragt wurden 3539 Personen in Großbritannien, den Niederlanden, Frankreich, Italien, Deutschland und Spanien. Das Ergebnis wurde am Samstag auf der Internetseite des "Figaro" veröffentlicht.

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3 Kommentare

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  • Das ist eine Entwicklung, die hoffentlich nicht aufzuhalten ist.

     

    Nachdem für immer mehr Menschen klar wird, dass die EU alles andere als eine EU der Bürger, sondern eine EU des Neoliberalismus und der Finanzmärkte ist, wird das tägliche Feuerwerk der EU-Propagandisten nicht verhindern können, dass der Widerstand gegen dieses Wahnsinnsprojekt permanent zunimmt.

     

    Wie sieht denn die reale Bilanz dieser Gemeinschaft aus: Eine gewaltige Umverteilung von Einkommen und Vermögen von unten nach oben, die Verelendung breiter Bevölkerungsschichten und Massenarbeitslosigkeit von jungen Menschen in allen südlichen Staaten der Gemeinschaft, extremer Abbau von Arbeitnehmerrechten, Plünderung der Sozialsysteme zur Finanzierung der Banken- und Eurorettung, u.s.w..

     

    Immer mehr Menschen können das gebetsmühlenhaft wiederholte Gefasel von der Erfolgsgeschichte dieses Projektes nicht mehr hören, da sie Tag für Tag erleben, wie sich ihre persönliche Situation und die ihres Umfeldes verschlechtert. Irgendwann überzeugt die Wirklichkeit einfach mehr als die Märchenwelt der etablierten Politikerkaste.

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @Urmel:

      Dabei ist gerade vor allem Groß Britannien maßgeblich daran Schuld, dass die EU nicht zu einem vereinigten Europa in einer Konföderation der Staaten wurde sondern zu einem Lakaien der USA und der Finanzlobbyisten. Groß Britannien hat dieses Projekt sabotiert und jetzt will es diesem den Todesstoß versetzen...

    • @Urmel:

      Dem möchte ich mich 100 Prozent anschließen. Wenn es bis Ende 2017 nicht gelingt, erkennbare Ansätze einer politischen Union von unten nachzuholen - wofür Juncker nicht gerade ein Hoffnungsträger ist, mag der Austritt Englands das Ende der großen Lüge von oben einläuten.