Uefa ermittelt gegen Verbandschef: Rassismus-Vorwürfe werden geprüft
Die Uefa hat Ermittlungen gegen den neuen Präsidenten des italienischen Verbandes aufgenommen. Zuvor hatte sich dieser abfällig über ausländische Profis geäußert.
![](https://taz.de/picture/96111/14/FIGCdpa200814.jpg)
ROM dpa | Nach den Rassismus-Vorwürfen gegen den neu gewählten FIGC-Präsidenten Carlo Tavecchio hat die Europäische Fußball-Union (UEFA) ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet. Der Präsident des italienischen Verbands FIGC sei persönlich über die Entscheidung des Ethik- und Disziplinarkommissars informiert worden, teilte die UEFA am Mittwoch mit.
Tavecchio erklärte in einer Stellungnahme, er stehe der Entscheidung „ruhig und respektvoll“ gegenüber. „Ich bin sicher, dass ich am Sitz der UEFA meinen Fehler und meine wahre Intention erklären kann“, sagte er laut einer Mitteilung des FIGC.
Die UEFA erklärte, ihre Disziplinarkommission werde eine Entscheidung in dem Fall treffen, sobald die Ermittlungen abgeschlossen seien. Tavecchio bezeichnete das Disziplinarverfahren gegen ihn als einen „obligatorischen Akt, den wir erwartet haben“. Er war vergangene Woche trotz der Vorwürfe zum neuen FIGC-Präsidenten gewählt worden.
Der 71-Jährige hatte zuvor bei einer offiziellen Veranstaltung für einen Eklat gesorgt, als er über ausländische Profis in der Serie A gesagt hatte: „England identifiziert die Spieler, wenn sie kommen, damit nur Profis spielen. Bei uns hingegen kann ‚Opti Poba‘, der vorher Bananen gegessen hat, plötzlich Stammspieler bei Lazio werden.“
Der Weltverband FIFA hatte daraufhin eine Untersuchung des Falls vom FIGC gefordert, auch die UEFA hatte Informationen verlangt. Tavecchio war für die Aussagen heftig kritisiert worden, hielt aber nach einer öffentlichen Entschuldigung trotzdem an seiner Kandidatur fest.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Münchner Sicherheitskonferenz
Selenskyjs letzter Strohhalm