Übernahme Deutsche Wohnen durch Vonovia: Für einen Euro mehr
Vonovia startet den nächsten Versuch zur Übernahme der Deutschen Wohnen. Pro Aktie werden nun 53 Euro geboten, ein Erfolg scheint möglich.
Die Chancen, das 50-Prozent-Quorum zu erreichen, stehen diesmal besser, denn Vonovia hat sich nach eigenen Angaben bereits 30 Prozent der Aktien gesichert. Das neue Angebot ist möglich, weil es von der Deutschen Wohnen weiterhin befürwortet wird. Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht dürfte dem nicht im Wege stehen. Eine Offerte solle sobald wie möglich erfolgen.
Die finanzpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag Lisa Paus sagte: „Unabhängig davon, ob der Spekulationsgier der zögernden Hedgefonds damit Genüge getan ist – der Mega-Immobiliendeal bleibt falsch.“ Das erhöhte Angebot bedeute eine Milliarde mehr zu Lasten der Mieter'innen, denn die erhöhten Kosten würden „wieder auf die Mieten umgelegt“. Paus forderte, den „Missbrauch durch Share Deals“ zu beenden. Weil Vonovia maximal 90 Prozent der Anteile übernehmen will, spart sich der Konzern die Grunderwerbssteuer von etwa einer Milliarde Euro.
An den Zusagen, die Vonovia-Chef Ralf Buch Ende Mai bei der Übernahmeankündigung machte, hält der Konzern fest: 20.000 Wohnungen sollen an das Land Berlin verkauft werden. Die Bestandsmieten sollen in den kommenden drei Jahren nur um ein Prozent jährlich steigen, 2024/25 höchstens um die Höhe die Inflation. Weiterhin plane man den Neubau von 13.000 Wohnungen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Politik für die Zukunft
Warum ist Robert Habecks Politikstil gescheitert?
Vorsitz der UN-Vollversammlung
Und jetzt alle zusammen: Annalena Baerbock for President!
Immer mehr Kirchenaustritte
Die Schäfchen laufen ihnen in Scharen davon
Linksfraktionschefin Heidi Reichinnek
„Ich freue mich darauf, zu nerven“
SPD-Vorsitzende Saskia Esken
Sie ist noch da
Weibliche Körper
Die Pimmeljury ist überall