USA und Golfstaaten: Kampfflugzeuge für Katar
Das von seinen Nachbarländern mit einem Embargo belegte Katar bekommt militärische Unterstützung aus den USA – inklusive milliardenschwerem Flugzeug-Deal.
Ein Mitarbeiter des US-Außenministeriums sagte, der Verkauf sei über die kommenden Jahre hinweg abgeschlossen worden. Katars Verteidigungsminister Khaled bin Mohammed al-Attijah sagte nach der Unterzeichnung des Deals, sein Land und die USA hätten ihre militärische Kooperation gefestigt. Jahrelang hätten beide Staaten bereits nebeneinander gekämpft, um Terrorismus auszulöschen und eine Zukunft mit Würde und Wohlstand zu ermöglichen.
Das US-Militär hatte bereits im November bekannt gegeben, Katar erhalte 72 F-15-Flugzeuge im Wert von 21,1 Milliarden Dollar. Unklar war, ob es sich bei dem jetzt abgeschlossenen Vertrag um einen zusätzlichen Waffenverkauf handelte, oder um einen Teil des Geschäfts vom November.
Zu der Schiffsvisite sagte ein Sprecher der 5. US-Flotte der Nachrichtenagentur AP, es handle sich um einen Routinebesuch. Die staatliche Nachrichtenagentur Katars beschrieb die Präsenz der Schiffe unterdessen als Teil einer „gemeinsamen Übung“ mit der katarischen Marine.
Die Krise zwischen Katar und seinen arabischen Nachbarländern hat die USA in eine schwierige Lage gebracht. US-Verteidigungsminister James Mattis sagte, Katar bewege sich „in die richtige Richtung“. Außenminister Rex Tillerson forderte alle Golfstaaten auf, vereint zu bleiben. Trump hingegen kritisierte wiederholt, Katar finanziere Terrorismus „auf sehr hoher Ebene“.
Herausforderungen für Katars Flugverkehr
Das hatten auch Ägypten, Saudi-Arabien und andere Golfstaaten als Begründung angeführt, als sie vergangene Woche ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abbrachen und den Flug- und Schiffsverkehr einstellten. Saudi-Arabien ließ zudem auch keine Lastwagen mehr über die einzige Landgrenze des Nachbarlandes. Dies führte zunächst zu Hamsterkäufen in Lebensmittelgeschäften. Inzwischen liefern die Türkei und Iran Nahrungsmittel per Schiff.
Die USA unterhalten in Katar einen großen Stützpunkt mit 10.000 Soldaten. Auf die Frage von Senatorin Elizabeth Warren, ob der diplomatische Streit US-Militäroperationen beeinträchtige, sagte Generalstabschef Joseph Dunford, dies sei nicht der Fall.
Der Flugverkehr Katars scheint auch auf internationaler Ebene vor Herausforderungen gestellt. Die UN-Behörde zur Überwachung des weltweiten Luftverkehrs bestätigte, Katar habe sich über andere Staaten beschwert, die die Routen der staatlichen Gesellschaft Qatar Airways beschränkten.
Katar meldete demnach, die Weigerung anderer arabischer Länder, katarische Flieger über ihrem Luftraum fliegen zu lassen, sei illegal. Die UN-Behörde zur Luftsicherheit erklärte, am Donnerstag sollten hochrangige Vertreter aus Katar, Saudi-Arabien, Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Bahrain zusammenkommen, um über das Problem zu verhandeln.
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