USA planen Rückkehr in die Unesco: Mehr Geld für Weltkultur
Wegen der Unseco-Position im Nahostkonflikt waren die USA aus der Weltkulturorganisation ausgetreten. Nach Reformen kehren die USA nun wieder zurück.
Ihre finanziellen Beiträge an die Unesco haben die USA 2011 ausgesetzt. Ende 2017 hatten sie unter Präsident Donald Trump mitgeteilt, sich aus der UN-Organisation zurückzuziehen. Die Rückkehr „ist ein starker Akt des Vertrauens in die Unesco und in den Multilateralismus“, kommentierte Azoulay.
Die Arbeit der Unesco war viele Jahre lang vom politischen Streit um den Nahostkonflikt überschattet. Israel und die USA warfen der Organisation Voreingenommenheit gegenüber der israelischen Position und eine Politisierung vor. Nach der Aufnahme Palästinas hatten die USA bereits 2011 ihre Zahlungen an die Unesco gestoppt – dabei waren die Vereinigten Staaten der größte Beitragszahler.
Generalsekretärin Azoulay hatte es sich bei ihrem Amtsantritt 2017 zur Aufgabe gemacht, die Unesco aus der Krise zu führen und die USA und Israel einzubinden.
US-Außenministerium lobt Entwicklung
Das US-Außenministerium habe nun die Art und Weise begrüßt, in der die Unesco in den letzten Jahren neue Herausforderungen angegangen ist, ihr Management modernisiert und politische Spannungen abgebaut hat, teilte die Unesco mit. Neue Initiativen seien gestartet worden, um es der UN-Organisation zu ermöglichen, sich um Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz oder den Schutz der Ozeane zu kümmern. Schließlich habe eine 2018 gestartete Verwaltungsreform die Unesco effizienter und finanziell solider gemacht.
Auch die Präsidentin der deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer, begrüßte die Rückkehr der USA: „Die großen Herausforderungen unserer Zeit sind nur im engen zwischenstaatlichen Miteinander zu lösen.“
Das gelte für die so drängende Nachhaltigkeitswende, für zukunfts- und freiheitsorientierte Ansätze in Kultur und Bildung und für die Wahrung des Friedens. „Die geplante Rückkehr der USA ist ein wichtiges Signal für einen starken Multilateralismus in schwierigen Zeiten.“
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