US-Politiker in Birma: Amerikaner bleibt Haft erspart

US-Senator trifft als erster hochrangiger amerikanischer Politiker Birmas Juntachef und erwirkt die Freilassung von dem Mitangeklagtem im Prozess gegen die Oppositionelle Suu Kyi.

Freut sich über seinen diplomatischen Erfolg: US-Senator Jim Webb. Bild: dpa

BANGKOK taz | Am Sonntagnachmittag hob die Militärmaschine vom Flughafen in der birmesischen Hafenstadt Rangun ab und landete kurz darauf in Thailands Hauptstadt Bangkok. An Bord waren John William Yettaw, Vietnamveteran und Mormone, sowie ein Landsmann, der dafür gesorgt hatte, dass Yettaw Birma verlassen durfte: Der demokratische Abgeordnete Jim Webb, Senator des US-Bundesstaates Virginia.

Yettaw war Mitangeklagter im Prozess gegen Birmas Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi. Er wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil er Anfang Mai über einen See zu dem bewachten Anwesen Suu Kyis geschwommen war. Für Suu Kyi hatte das verheerende Konsequenzen: Sie war zu weiteren 18 Monaten Hausarrest verurteilt worden.

Indes erklärte US-Senator Webb, er habe sich gegenüber Birmas Juntachef Than Shwe nicht nur für die Freilassung Yettaws eingesetzt, sondern auch für die Suu Kyis. DasTreffen vom Samstag zwischen Webb und Than Shwe in der Hauptstadt Naypyidaw gilt als Meilenstein. Webb ist der erste hochrangige US-Politiker, der mit Than Shwe seit dessen Machtübernahme 1992 zusammentraf. Auch war ihm erlaubt worden, Suu Kyi und Mitglieder ihrer "Nationalen Liga für Demokratie" zu sehen. Ob die öffentlich zelebrierte Nachgiebigkeit der Junta Anlass zu Hoffnungen auf bessere Beziehungen zwischen beiden Ländern gibt, ist schwer zu beurteilen. Dissidenten warnen davor, die Junta könne den Besuch Webbs zu Propagandazwecken missbrauchen. Webb, Vorsitzender des US-Senatsauschusses für Ostasien und den Pazifik, hofft auf eine Wende.

Er hält die von den USA verhängten Sanktionen gegen Birma für "kontraproduktiv" und spricht sich für eine offenere US-Außenpolitik aus. "Es ist notwendig, dass die USA sich wieder auf allen Ebenen in Südostasien engagieren", sagte er. nig

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