US- Präsident trifft Amtskollege Bolsonaro: Trump will Brasilien in der Nato sehen
Donald Trump und Jair Bolsonaro sind zum ersten Mal zusammengekommen. Und was kam dabei raus? Das südamerikanische Land soll ins nordatlantische Bündnis.
„Ich muss mit einer Reihe von Leuten reden“, so dass Brasilien „vielleicht ein Nato-Verbündeter“ werden könne, fügte der US-Präsident vor Journalisten hinzu. Eine Aufnahme Brasiliens in das transatlantische Verteidigungsbündnis würde „die Sicherheit und Zusammenarbeit unserer Länder außerordentlich voranbringen“.
Vor seinem Besuch bei Trump im Weißen Haus hatte Bolsonaro ein Abkommen unterzeichnet, wonach die USA Brasiliens Weltraumbahnhof Alcántara nutzen dürfen. „Wir wollen Brasilien wieder groß machen, so wie Trump die USA wieder groß machen will“, sagte Bolsonaro am Montag bei der US-Handelskammer mit Blick auf Trumps Wahlkampfslogan.
Die Vereinbarung mit US-Unternehmen sieht technische Sicherheitsmaßnahmen vor, um kommerzielle Satellitenstarts in Alcántara zu ermöglichen. Alcántara liegt im nördlichen Bundesstaat Maranhao an der brasilianischen Atlantikküste. Wegen seiner günstigen Lage nah am Äquator benötigen Trägerraketen weniger Treibstoff als an anderen Startplätzen.
In vielen Fragen auf einer Linie
Mit dem Abkommen mit den USA will Brasilien den europäischen Weltraumbahnhof in Kourou im benachbarten Französisch-Guayana ausstechen. Das brasilianischen Parlament muss dem Abkommen allerdings noch zustimmen. Eine ähnliche Vereinbarung von Ex-Präsident Fernando Henrique Cardoso hatte es mit Verweis auf Brasiliens Souveränität abgelehnt. Im Jahr 2003 waren bei der Explosion einer Trägerrakete in Alcántara 21 Menschen ums Leben gekommen.
Trumps Nationaler Sicherheitsberater, John Bolton, nannte Bolsonaros Besuch in Washington eine „historische Gelegenheit“, die beiden „größten Demokratien des Westens“ neu auszurichten.
Die beiden rechtsgerichteten Präsidenten Trump und Bolsonaro liegen in vielen Fragen auf einer Linie. Die Reise in die USA ist Bolsonaros erster Staatsbesuch seit seinem Amtsantritt im Januar. Der selbsterklärte Trump-Bewunderer hat eine Neuausrichtung der brasilianischen Außenpolitik und eine Annäherung an die USA angekündigt.
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