UNO in Libyen: Deutscher will Frieden schaffen
Martin Kobler war seit 2013 kampflustiger Chef der UN-Mission im Kongo. Jetzt möchte er ans Mittelmeer wechseln.
Vergangene Woche hatte die Monusco bestätigt, dass Kobler Ende Oktober gehen will. Der Deutsche hatte im Sommer 2013 die UN-Mission im Kongo mit ihren 20.000 Blauhelmsoldaten übernommen. Er hatte den bewaffneten Gruppen, die im Osten Kongos Millionen von Menschen in die Flucht getrieben haben, den Kampf angesagt und als erstes mit einer neuen Eingreifbrigade FIB geholfen, Ende 2013 die damals stärkste Rebellenbewegung M23 (Bewegung des 23. März) zu zerschlagen.
Als Kobler genauso forsch gegen andere bewaffnete Gruppen vorgehen wollte und auch verkündete, die UNO werde nicht mit Menschenrechtsverletzern in Kongos Armee zusammenarbeiten, entzog ihm die Regierung allerdings die Gunst und er findet in Kinshasa nur noch wenig Gehör.
Dennoch gilt die FIB in der UNO als zukunftsweisendes Konzept des offensiven „Peacekeeping“, und Koblers Natur möglicherweise als probates Mittel für den Dauerkonflikt zwischen Libyens rivalisierenden Machtzentren. Nur gibt es in Libyen keine Blauhelmtruppen.
Der derzeitige UN-Chef in Libyen, der Spanier Bernardino Leon, nimmt an Libyens Friedensgesprächen teil. Er will vor Spaniens Wahlen in die Heimat zurück.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!