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UN setzt erstmals Drohnen einFriedenstruppe rüstet auf

Unbemannte Aufklärungsflugzeuge sollen die UN-Blauhelme im Osten Kongos unterstützen. Geplant ist der Einsatz von insgesamt fünf Drohnen.

Rebellen am Kivusee im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Bild: dpa

GOMA afp | Die Vereinten Nationen haben erstmals Drohnen bei einer Friedensmission eingesetzt. Die UN-Truppen in der Demokratischen Republik Kongo ließen am Dienstag in Goma ein unbemanntes Aufklärungsflugzeug starten, dass die Unruhegebiete im Osten des Landes überwachen soll. Die örtliche UN-Mission MONUSCO hat zunächst zwei dieser Fluggeräte zur Verfügung. Sie sollen die Provinz Nord-Kivu überfliegen, in der es dutzende bewaffnete Milizen gibt.

Das an Bodenschätzen reiche Gebiet ist seit gut 20 Jahren Hauptschauplatz der Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo. Die Drohne aus italienischer Herstellung hob am Mittag vom Flughafen der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu ab.

Für die Präsentation waren auch der Leiter der UN-Friedenseinsätze, Hervé Ladsous, sowie mehrere Diplomaten angereist. Mittelfristig soll die MONUSCO fünf Drohnen erhalten. Sie sollen ab März rund um die Uhr im Einsatz sein.

Die Drohnen sollen auch die Grenzen zwischen der Demokratischen Republik Kongo und den angrenzenden Ländern Uganda und Ruanda beobachten. Damit soll verhindert werden, dass von dort aus Milizen in Nord-Kivu unterstützt werden.

Kigali und Kampala wird von der UNO insbesondere vorgeworfen, die Rebellenbewegung M23 unterstützt zu haben, die Anfang November von der kongolesischen Armee mit UN-Unterstützung besiegt wurde.

Die MONUSCO hat in der Region derzeit gut 20.000 Blauhelm-Soldaten im Einsatz. Laut UNO beträgt das genehmigte Budget für die Mission für den Zeitraum von Juli 2013 bis Juni 2014 rund 1,4 Milliarden Dollar. Hinzu kommen laut den Vereinten Nationen rund 140 Millionen Dollar pro Jahr für eine kürzlich stationierte „Interventionsbrigade“.

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1 Kommentar

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  • GK
    gast kongo

    Dann treffen die Drohnen ohnedies nur die Zivilbevölkerung. Wie wolle die von D. aus den Schießbefehl geben, wo nicht mal zu erkennen ist, wer die Menschen sind auf die sie schießen. Das ist Mord an unschuldigen Menschen.

     

    20 Jahre hat man weggesehen, 5 1/2 Millionen Menschen starben und Hunderttausende wurden vergewaltigt, Dörfer geplündert und zerstört, dann aber schießt man mit Drohnen.

     

    Wenn ein Kabila nicht fähig ist sein Land zu befrieden, wenn er unfähig ist die Erdschätze des Landes gewinnbringend zu fördern, wenn er nicht gewillt ist dem Volk Arbeit und Nahrung und auch Medizin zu geben, dann sollte man statt Drohnen diesen Mann und sein korr. Gefolge absetzen, da ist das Ausland doch bestens darin.

     

    Ich frage mich seit Jahren, wieso man all diesen Präsidenten immer noch Entwicklungshilfegelder gibt, wo jeder dieser Herren die Gelder hat verschwinden lassen und das Volk hungert immer noch, es gibt so gut wie keine Infrastruktur, keine Industrie ausser Bier. Was es gibt sind die Geier die ihre Erdschätze einstecken und oftmals nicht mal die notwendigen Steuern dafür zahlen.

     

    Das Volk ist seit Beginn der Kolonialzeit der Verlierer und nur die Politiker mit Anhang und deren Familien und Freunde die Gewinner.