UN-Vertreter über Lage im Sudan: 20 Millionen von Hunger betroffen
Seit dem Beginn der Kämpfe in dem afrikanischen Land im April werden Hilfslieferungen immer schwieriger. Eine NGO nennt die Lage „katastrophal“.
Seit dem Ausbruch der Kämpfe im April habe sich der Konflikt immer mehr ausgebreitet. Es sei schwieriger geworden, lebensrettende Nahrungsmittelhilfe an die Bevölkerung zu liefern, sagte Rowe in einer Videoschalte aus Port Sudan. Er forderte die Konfliktparteien auf, Hilfslieferungen zu erleichtern. Erst vorige Woche war es dem WFP erstmals gelungen, Lebensmittel in den besonders betroffenen Bundesstaat West-Darfur an der Grenze zum Tschad zu bringen.
Rowe bezeichnete die Lage in West- und Zentral-Darfur als „katastrophal“. In vielen Dörfern West-Darfurs lebten nur noch schutzlose Frauen und Kinder, während die Männer tot, verletzt oder verschwunden seien. „Diese Familien können kaum überleben“, sagte Rowe.
Im Sudan kämpft die Armee unter De-Facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan seit Mitte April gegen die paramilitärische Miliz RSF des ehemaligen Vizemachthabers Mohammed Hamdan Daglo. Die Generäle hatten sich gemeinsam an die Macht geputscht, dann aber zerstritten. Die Kämpfe konzentrieren sich insbesondere auf Khartum und die angrenzenden Städte sowie die Region Darfur im Westen des Landes. Die Konfliktparteien kämpfen dabei oft in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Debatte um SPD-Kanzlerkandidatur
Schwielowsee an der Copacabana
BSW und „Freie Sachsen“
Görlitzer Querfront gemeinsam für Putin
Urteil nach Tötung eines Geflüchteten
Gericht findet mal wieder keine Beweise für Rassismus
Papst äußert sich zu Gaza
Scharfe Worte aus Rom
Wirtschaftsminister bei Klimakonferenz
Habeck, naiv in Baku
Aktienpaket-Vorschlag
Die CDU möchte allen Kindern ETFs zum Geburtstag schenken