UN-Generalsekretär wiedergewählt: Keine Alternative zu Ban Ki Moon

Ban Ki Moon wird bis 2016 Generalsekretär der Vereinten Nationen bleiben. Die UN-Mitgliedsstaaten sprachen sich für eine zweite Amtszeit des Südkoreaners aus.

Der in seinem Amt bestätigte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon legt den Amtseid ab. Bild: dpa

NEW YORK afp/rtr | Ban Ki Moon ist als UN-Generalsekretär bis Ende 2016 wiedergewählt worden. Die Vollversammlung der Vereinten Nationen stimmte am Dienstag in New York wie erwartet für eine zweite Amtszeit des 67-jährigen Südkoreaners. Ban, der den Kampf gegen den Klimawandel nun zum zentralen Thema machen will, bedankte sich in einer Rede für das ihm gezeigte Vertrauen und rief zum internationalen Zusammenhalt auf.

Die 192 Mitgliedsstaaten sprachen sich einmütig per Akklamation für Ban aus, einen Gegenkandidaten gab es nicht. Nach seiner Wahl verbeugte sich Ban zunächst lächelnd vor den UN-Botschaftern und Diplomaten im Sitzungssaal.

"Wie nie zuvor steht die UNO an vorderster Front, wenn es darum geht, Menschen zu beschützen und Frieden zu sichern", sagte er dann in seiner Dankesrede über seine erste Amtszeit. Das gelte sowohl für Staaten wie den Sudan und Somalia als auch für Afghanistan, den Irak und den Nahen Osten. Die UNO habe sich entschieden für "Demokratie, Gerechtigkeit und Menschenrechte" eingesetzt.

Es sei außerdem gelungen, den Kampf gegen die Erderwärmung und die nukleare Abrüstung auf die Agenda zu setzen. Diese Erfolge müssten nun fortgesetzt werden. Gerade in wirtschaftlich harten Zeiten sei ein noch besser aufeinander abgestimmtes internationales Vorgehen "zwingend" nötig, sagte Ban. Vergangene Woche hatte der Südkoreaner bereits die entscheidende Empfehlung des Sicherheitsrats erhalten.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) gratulierte Ban in einer in Berlin veröffentlichten Erklärung. Der Südkoreaner stehe "für das Bemühen um die friedliche Lösung von Konflikten". "Deshalb hat Deutschland seine Kandidatur von Anfang an unterstützt."

"Einer der härtesten Jobs der Welt"

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy begrüßten Bans Wiederwahl und sicherten eine weiterhin "gute Kooperation" zwischen UNO und EU zu.

Die amerikanische UN-Botschafterin Susan Rice begrüßte Bans Wiederwahl. Die US-Regierung sei dankbar, dass er "einen der härtesten Jobs in der Welt" annehme, sagte sie. Ban gilt bei Diplomaten und Experten als verlässlicher Verbündeter der USA.

Bans zweite Amtszeit beginnt am 1. Januar 2012 und läuft bis zum 31. Dezember 2016. Der frühere Außenminister hatte den Posten des UN-Generalsekretärs 2007 von dem Ghanaer Kofi Annan übernommen. Ban gilt als stressresistenter Fleißarbeiter. Kritiker bemängeln aber, dass Ban das Charisma seines Vorgängers fehlt.

Außerdem halten sie ihm vor, sich vor allem bei der Unterdrückung von Dissidenten in China mit Kritik zu stark zurückgehalten zu haben. Sein Umfeld beteuerte zuletzt aber, dass der Südkoreaner in seiner zweiten Amtszeit kritischer sein werde.

Bei den Umstürzen in der arabischen Welt prangerte Ban zuletzt aber Menschenrechtsverletzungen in Libyen, Syrien und im Jemen entschieden an. So telefonierte er unter anderem mit Libyens Machthaber Muammar el Gaddafi und Syriens Staatschef Baschar el Assad, der ihm seitdem das Gespräch verweigert.

Ban ist der achte UN-Generalsekretär seit Gründung der Vereinten Nationen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

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