UN-Experten kritisieren Iran: Wegen Drogen hingerichtet
Seit Anfang 2014 wurden im Iran bereits 176 Menschen gehängt. Das Land verstößt damit gegen alle internationalen Grundsätze.
GENF dpa | Angesichts eines Anstiegs von Hinrichtungen im Iran haben UN-Experten die Regierung in Teheran aufgefordert, die Vollstreckung von Todesstrafen auszusetzen. Allein seit Anfang 2014 seien im Iran 176 Menschen gehängt worden, erklärten UN-Sonderberichterstatter am Mittwoch vor dem in Genf tagenden UN-Menschenrechtsrat. Seit Mitte 2013 nehme die Zahl von Todesurteilen und Hinrichtungen immer mehr zu.
Die meisten dieser Hinrichtungen seien im Zusammenhang mit Drogendelikten erfolgt. Damit verstoße der Iran gegen internationale Rechtsgrundsätze, wonach Todesstrafen, wenn überhaupt, ausschließlich für allerschwerste Verbrechen verhängt werden sollten.
Ein besonders gravierender Unrechtsfall sei die Hinrichtung einer Frau, die unter zweifelhaften Umständen zunächst gestanden, dann aber widerrufen hatte, vor sechs Jahren ihren Ehemann ermordet zu haben. Farzaneh Moradi, die am 4. März gehängt wurde, war laut UN-Darstellung im Alter von 15 Jahren zwangsverheiratet worden.
In ihrem Widerruf habe sie geltend gemacht, sie sei vom tatsächlichen Mörder überredet worden, die Tat auf sich zu nehmen, da man im Iran keine junge Mutter hinrichten würde. Das Gericht habe jedoch eine Revision des Verfahrens verweigert.
Leser*innenkommentare
774 (Profil gelöscht)
Gast
Man kann auch Menschen durch zu hohe Freiheitsstrafen töten. Dazu reichen schon ein paar Jahre aus. Die Todesstrafe ist grausam. Aber das Gefängnis ist es auch. Langsam sollte die Menschheit sich etwas einfallen lassen, wie sie ihre humanen Grundsätze zu verwirklichen gedenkt, falls das nicht alles nur Phrasendrescherei ist.
Esfandiyar
Gast
Der Verurteilte auf dem Bild ist nicht wegen Drogen(Besitz/Handel) hingerichtet worden. Ich finde es schade, dass die taz so ähnlich wie die Bildzeitung dermassen aufmacherisch berichtet und so ein Bild missbraucht. Bitte recherchieren sie bevor sie solch ein Bild verwenden und unter falscher Schlagzeile für ihre Bericherstattung missbrauchen.
Che
Gast
Die Überschrift ist irreführend! Auch wegen Homosexualität werden im Iran Menschen getötet.
Warum wird das verschwiegen?
Gast
Gast
Wenn man sich die Berichterstattung in Bezug auf Btm-Handel ansieht, könnte man oft meinen, dass es sich tatsächlich um Massenmörder handelt. Dass die Realität ganz anders aussieht, dass alles im Einvernehmen politisch-mündiger Personen geschieht, will aber niemand hören.
Lieber einen Sündenbock für Drogenprobleme finden anstatt zu sehen, dass derlei Dinge oft nur Reaktion auf soziale und politische Realitäten sind.
eingast
Gast
Guten Tag, bitte überdenken sie das Bild - entweder sie verfremden das oder versuchen dem Verurteilten einen Namen zu geben - so bitte nicht.
Ihr D.