UN-Experte über Chemiewaffen in Syrien: Beweise für Einsatz reichen nicht aus
In Syrien soll Nervengas eingesetzt worden sein, behauptete die französische Regierung. Ein Experte der UN sieht nun keinen ausreichenden Beweis dafür.
GENF dpa | Für den von Frankreich behaupteten Einsatz von Nervengas in Syrien gibt es nach Ansicht des zuständigen UN-Experten bislang keinen schlüssigen Beweis. Die Aussagekraft der französischen Erkenntnisse dazu reiche nicht aus, erklärte der schwedische Chemiewaffenexperten Åke Sellström laut einer am Donnerstag von den UN in Genf verbreiteten Mitteilung.
Sellström war im März von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zum Leiter einer Expertengruppe ernannt worden, die Vorwürfe des Einsatzes von weltweit geächteten Chemiewaffen in Syrien prüfen soll.
Der Schwede hatte in den 1990er Jahren im UN-Auftrag die Vernichtung von chemischen Waffen im Irak überwacht.
Sellström habe am Dienstag in Paris Informationen der französischen Regierungen zu Berichten über den angeblichen Einsatz von Chemiewaffen in Syrien erhalten, teilten die UN mit. Er habe daraufhin erneut erklärt, dass Vor-Ort-Inspektionen erforderlich seien, um Fakten zu ermitteln. Auch Ban Ki Moon habe die Notwendigkeit von Untersuchungen vor Ort betont. Die syrische Regierung verweigere einer entsprechenden UN-Mission jedoch den Zugang.
Außenminister Laurent Fabius hatte am Dienstag erklärt, bei Tests von Proben aus Syrien sei in französischen Labors das Nervengas Sarin nachgewiesen worden. Er machte keine Angaben, wo und von wem der Kampfstoff eingesetzt worden sein soll.
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