UN-Bericht von WHO und Unicef: Immer weniger Malaria-Todesfälle
Die Zahl der weltweiten Todesfälle wegen Malaria ist seit dem Jahr 2000 um fast die Hälfte zurückgegangen. Die Fortschritte in Afrika sind geringer als in Asien.
Damit wurde dem Bericht zufolge die Trendwende erreicht, die zu den Millenniumszielen der internationalen Gemeinschaft gehören. Die Eindämmung der Tropenkrankheit sei „eine der großen Erfolgsgeschichten in der öffentlichen Gesundheitsversorgung der vergangenen 15 Jahre“, erklärte WHO-Chefin Margaret Chan. „Wir können diesen alten Mörder besiegen.“ Chan hob hervor, dass Kinder unter fünf Jahren immer noch die große Mehrheit der Malaria-Todesopfer ausmachten. Immerhin sank die Malaria-Todesrate bei Kindern aber in den vergangenen 15 Jahren um 65 Prozent.
Wenn die Rate der Malaria-Infektionen und -Todesfälle seit 2000 nicht derart zurückgegangen sei, wären dem Bericht zufolge 6,2 Millionen Menschen mehr an der durch Mücken übertragenen Krankheit gestorben. Die größten Fortschritte gegen Malaria wurden demnach in Asien und im Kaukasus gemacht, in Afrika ging es deutlich schlechter voran. In den Ländern südlich der Sahara gebe es auch dieses Jahr fast 80 Prozent der weltweiten Malaria-Todesfälle, heißt es in dem UN-Bericht.
Wegen dieses ungleichen Fortschritts müssten den am schwersten betroffenen Ländern mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen gewidmet werden, forderten Chan und Unicef-Chef Anthony Lake. „Das Auslöschen von Malaria weltweit ist möglich – aber nur wenn wir diese Barrieren überwinden und den Fortschritt beschleunigen“, schrieben sie.
Seit dem Jahr 2000 wurden die Aufwendungen im Kampf gegen Malaria bereits verzwanzigfacht, etwa um mit Insektiziden behandelte Moskitonetze zu verteilen. Heute schlafen fast 70 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren südlich der Sahara unter solchen Netzen, 2000 waren es noch weniger als zwei Prozent.
Malaria wird durch Parasiten verursacht, die durch die Stiche infizierter Mücken übertragen werden. Die Tropenkrankheit führt über einen Befall der Leber zur Zerstörung der roten Blutkörperchen, zu Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen. Unbehandelt kann die Krankheit schnell lebensbedrohlich werden, wenn die Blutversorgung lebenswichtiger Organe gestört wird.
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