Türkische Justiz seit Putschversuch: 35.000 in Untersuchungshaft
Seit dem Putschversuch in der Türkei ist gegen 82.000 Menschen ermittelt worden. Mehr als 35.000 sind in Untersuchungshaft, nach 4.000 wird noch gefahndet.
Die Regierung macht die Bewegung des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen für den gescheiterten Putsch verantwortlich und geht massiv gegen mutmaßliche Anhänger vor.
Der Ausnahmezustand wurde inzwischen bis Mitte Januar verlängert. Als Folge kann Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan per Notstandsdekret regieren. Unter anderem wurden mehr als 50.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes per Dekret entlassen.
Ebenfalls per Dekret verfügte Erdogan, die Verlängerung der Untersuchungshaft von vier auf 30 Tage. Der Kontakt zu einem Anwalt darf fünf Tage lang verwehrt werden.
Menschenrechtsorganisationen und Teile der Opposition kritisieren, dass die türkische Führung den Ausnahmezustand missbrauche, um gegen Regierunsgegner vorzugehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Repression an der Columbia University
Es wird ein Exempel statuiert
Baerbock zur UN-Generalversammlung
Undiplomatische Kritik an Nominierung für UN-Spitzenjob
Vertrauen in die Politik
Kontrolle ist besser
Erfolg der Grundgesetzänderung
Ein wahres Husarenstück
Schauspielerin Rachel Zegler
Rassismus gegen Schneewittchen
Neue Bomben auf Gaza
Israel tötet Hamas-Minister und Zivilisten