Türkische Asylbewerber in Deutschland: Flucht vor Erdoğan
Seit dem Putschversuch erhielten Tausende Menschen aus der Türkei in Deutschland Asyl. Allein in den ersten zwei Monaten 2018 gab es über 1.000 Anträge.
In diesem Jahr haben – bis Ende Februar – bereits mehr als 1.400 Türken hierzulande einen Asylantrag gestellt. Im gesamten vergangenen Jahr lag die Zahl der türkischen Asylbewerber in Deutschland bei rund 8.500; 2016 waren es noch rund 5.700.
Die Schutzquote – also wie viele Asylanträge anerkannt werden – stieg 2017 von rund 8 auf 28 Prozent. In diesem Jahr liegt sie bislang sogar bei rund 42 Prozent. Zu den Ursachen äußert sich das BAMF nicht, da Asyl-Entscheidungen immer abhängig vom Einzelfall seien und die Fluchtgründe vom Bundesamt statistisch nicht erfasst werden.
Die Türkei steht in der Kritik, weil die Regierung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan nach der Niederschlagung des Putschversuchs im Juli 2016 den Ausnahmezustand verhängt und „Säuberungen“ ausgerufen hatte. Seitdem sind mehr als 50.000 Menschen inhaftiert worden, mehr als 150.000 Staatsbedienstete wurden suspendiert oder entlassen. Die Europäische Union äußert sich besorgt über die Menschenrechtslage und kritisiert, die Türkei entferne sich von der Rechtsstaatlichkeit. Die Regierung in Ankara weist das regelmäßig zurück.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Macrons Krisengipfel
Und Trump lacht sich eins
Krisentreffen nach Sicherheitskonferenz
Macron sortiert seine Truppen
Maßnahmenkatalog vor der Bundestagswahl
Grünen-Spitze will „Bildungswende“
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
USA und Russland besetzen ihre Botschaften wieder regulär
Gentrifizierung in Großstädten
Meckern auf hohem Niveau
Die Neuen in der Linkspartei
Jung, links und entschlossen